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Der Prinz der Skorpione: Roman - Der Schattenprinz 3 (German Edition)

Der Prinz der Skorpione: Roman - Der Schattenprinz 3 (German Edition)

Titel: Der Prinz der Skorpione: Roman - Der Schattenprinz 3 (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Torsten Fink
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etwas gar nicht verfügen. Und dann waren da schreckliche Kriegshörner, und die Pferde gingen durch, alle, und das brachte unsere Reihen ins Wanken. Alle Ordnung war schon zum Teufel, als die Helmonter auf uns einstürmten. Wir haben zwar viele getötet, doch sie waren nicht aufzuhalten. Ich hatte Glück, denn dieses Tier rannte nicht kopflos in die Schlacht, sondern davon, und ich konnte mich im Sattel halten, anders als die meisten meiner Kameraden.«
    »I hr seid geflohen!«, polterte der Protektor.
    »N icht ich, mein Pferd, Herr. Ihr könnt viele Tiere finden, die dort zwischen den Berghängen umherirren. Es ist, als hätten sie den Verstand verloren, und wir Reiter konnten sie nicht bändigen.«
    »A ber dann wisst Ihr nicht, wie die Schlacht endete«, meinte Gajan und versuchte Optimismus zu verbreiten.
    »I ch kann reiten und es herausfinden, Vater.«
    »D u bleibst an meiner Seite, Hadogan!«
    »S eht, noch mehr Pferde!«, rief einer der Soldaten.
    »U nd da– ein paar Männer!«, rief ein anderer.
    Dort kamen sie, herrenlose Pferde und Männer ohne Waffen in wilder Flucht.
    »N ach Atgath!«, rief Gajan. »D ie Stadt ist unsere letzte Hoffnung!«
    Die Männer, die in den Stellungen zurückgelassen worden waren, hatten sich inzwischen um ihre Gruppe versammelt, und Gajan erkannte, dass die Befehlshaber des Seebundes nur die Jungen und Unerfahrenen zurückgelassen hatten. Sie hatten nicht gekämpft, sie waren nicht geschlagen worden, und doch hatte ihr Hauptmann alle Mühe, sie an der Straße zur Stadt in Stellung zu bringen, die sie jetzt verteidigen sollten, bis ihre flüchtenden Kameraden in Atgath waren.
    Gajan schickte einige von Pelwas Männern aus, so viele von den Flüchtenden wie möglich einzusammeln und in die Stadt zu schicken. Der Protektor sah aus, als würde ihm das nicht passen, aber er hielt den Mund und gab seinem Pferd die Sporen. Offenbar wollte er vor dem Prinzen in Atgath sein. Gajan fluchte. Der Alte war verschroben genug, noch Unheil anzurichten. Also gab er seinem unwilligen Gaul die Sporen und jagte dem Protektor hinterher.
    »W er hat hier das Kommando?«, rief Gajan, als er seinen erschöpften Gaul endlich durch das Stadttor lenkte. Es waren Hunderte Menschen dort versammelt.
    »D er Großvogt von Oberharetien natürlich!«, rief Pelwa, der lange vor ihm angekommen war. Er überragte auf seinem Schimmel die Leute, die sich an ihn drängten. Er sah wirklich wie ein Held aus einer lang vergessenen Schlacht aus.
    »U nd wer sonst?«, fragte Gajan.
    »P rinz Gajan? Hauptmann Aggi, zu Euren Diensten, Hoheit.«
    »G ajan? Prinz Gajan? Er ist hier!« Die Meldung verbreitete sich wie ein Lauffeuer. »G ajan, der Prinz ist endlich hier!«
    Pelwas Schimmel scheute, als sich die Menge plötzlich um Gajan drängte, und der Protektor von Felisan und Großvogt von Oberharetien wäre beinahe abgeworfen worden. Gajan musste viele Hände schütteln, und so dauerte es eine Weile, bis er vom Pferd steigen und den Hauptmann zur Seite nehmen konnte. Er fragte ihn, wie es um seine Stadt stand, und erhielt einen knappen Bericht.
    »G ut, Hauptmann«, sagte er dann. »S tellt Schützen auf die Mauer, vielleicht müssen wir unseren Leuten Deckung geben.«
    »S o ist die Schlacht verloren, Hoheit?«, fragte der Hauptmann, der ein paar Bürger mit Armbrüsten und Bogen losschickte.
    »O hne jeden Zweifel, Hauptmann«, sagte Gajan.
    Er blickte durch das Tor hinab ins Buschland vor der Stadt, wo sich immer mehr Männer in kopfloser Flucht durch das Unterholz kämpften. Einer der Panzerreiter erreichte das Tor, sein Harnisch war auf dem Rücken mit Pfeilen gespickt, aber er schien nicht zu bemerken, dass sie das Eisen durchdrungen hatten. Noch war vom Feind nichts zu sehen. Der Panzerreiter erklärte es Gajan mit leerem Blick: »D as haben wir den Pikenieren aus Frialis zu verdanken, Herr. Sie hielten die Ordnung, obwohl rund um sie herum alles rannte und selbst General Hasfal auf seinem Schimmel aus der Schlacht getragen wurde. Als sich schon alles in Auflösung befand, da pflanzten diese tapferen Männer ihre Piken dort in die Erde und hielten die Helmonter auf. Sie schienen versessen darauf, bis zum bitteren Ende auszuhalten, obwohl sie wussten, dass es ihren Tod bedeutete. Zu gewinnen war ohnehin nichts mehr.«
    »I hr seid verwundet, Mann«, sagte Gajan, aber der Reiter hörte ihn nicht mehr. Er sackte zusammen und sank aus dem Sattel. Zwei Atgather fingen ihn auf, aber Gajan konnte sich nicht

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