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Der Prinz der Skorpione: Roman - Der Schattenprinz 3 (German Edition)

Der Prinz der Skorpione: Roman - Der Schattenprinz 3 (German Edition)

Titel: Der Prinz der Skorpione: Roman - Der Schattenprinz 3 (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Torsten Fink
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er bezweifelte, dass ihn irgendwer hörte. Er kämpfte sich durch das Gedränge nach oben. Blut floss über die steinernen Stufen, und dann stolperte er über einen Leichnam, der einmal ein Damater gewesen war. Er erreichte den Wehrgang. Dort sah er, dass die Leute einen Soldaten gepackt hatten. Er hielt eine Hellebarde in der Hand. Vielleicht kam er einfach nicht auf die Idee, sich zu ergeben. Er schrie in höchster Angst, aber die Bürger hoben ihn hoch und warfen ihn über die Zinnen hinaus. Aggi sah einen anderen Soldaten mit zerschmettertem Schädel daliegen, und dann flog ein schreiender Bergkrieger über die Zinnen, und dann noch einer. Aggi versuchte, dem Einhalt zu gebieten, aber immer kam er zu spät, um das Schlimmste zu verhindern.
    Dann war es vorbei. Aggi lehnte sich erschöpft an die Mauer. Er hatte gar nicht gefochten, nur mit der Menge gekämpft, die von einem plötzlichen Blutdurst gepackt war. Doch jetzt waren die Damater entweder tot oder geflohen, und ein gutes Dutzend der Wachen in einem der Türme hatte es doch geschafft, sich rechtzeitig zu ergeben, und saß zitternd und übel zerzaust auf dem Wehrgang.
    Grohm kam zu ihm und schlug ihm auf die Schulter. »D as Tor ist unser, Hauptmann!«, meldete er stolz.
    Aggi sah Blut und Haare an dem schweren Schmiedehammer kleben. Er nickte.
    »U nd was nun?«, fragte der Schmied.
    »S ammelt und zählt Eure Leute. Und dann schickt einen Mann hinunter ins Lager des Seebundes. Sagt denen da unten, dass wir die Stadt übernommen haben und die Tore offen stehen.«
    Grohm kratzte sich am Kinn. »E s ist wirklich kaum noch jemand da unten, wie mir scheint.«
    Aggi nickte. »E s ist, wie Duhm sagte, das Heer ist nach Norden gezogen. Selbst in Eurer Schmiede müsst Ihr den Lärm der Schlacht doch gehört haben, Meister Grohm.«
    »D ann hoffen wir, dass der Seebund gewonnen hat.«
    Aggi nickte, aber er wusste es besser. Die Mahre hatten ihm gesagt, dass sehr viele Feinde aus den Bergen herabgekommen waren. Und als er aus den unterirdischen Gängen nach oben gestiegen war, hatte ihm Amuric verraten, dass die Schlacht wohl schon verloren war. Aggi trat an die Mauer und lauschte. Es war beunruhigend still da draußen. Kein Kanonendonner, kein Büchsenknall kam noch aus dem Norden. Und auch über der Stadt lag eine gespenstische Stille. Er war weit entfernt davon, das für ein gutes Zeichen zu halten.
    ***
    Prinz Gajan hielt seinen Gaul auf der Anhöhe an. Unter ihm breitete sich das Tal von Atgath aus, aber es hatte sich sehr verändert, seit er es zum letzten Mal gesehen hatte. Die Stadt stand immer noch hoch auf dem Hügel über dem Umland und doch eingeengt zwischen den Bergen, was sie stets noch kleiner wirken ließ, als sie war. Davor jedoch hatten sich lange, schmutzige Gräben in das Buschland und in die Felder gefressen, und Hunderte Zelte waren aus dem Boden gewachsen. Es standen Rauchwolken über der Stadt, aber es schien ruhig dort oben zu sein. Dann entdeckte Gajan einige Pferde, die durch das Buschwerk des Tales irrten. Was hatte das zu bedeuten?
    »I st das Atgath?«, fragte Hadogan, der seinen Klepper neben ihm anhielt. Er hatte sich erstaunlich schnell von seiner Verwundung erholt und trug den Verband, den ihm ein Heiler um den Leib gewickelt hatte, sogar mit einem gewissen Stolz.
    »D ie Stadt unserer Väter, ja, mein Sohn. Eines Tages wirst du dort Herzog sein.« Und du wirst ein besserer Herzog sein als ich, setzte er in Gedanken hinzu. Er sah einen Mann von der Stadt herunterlaufen und glaubte für einen Moment, es sei Kumar, der dort lief, auf dem Weg nach Hause zu seinen Kindern. Schaudernd wandte er sich ab.
    »V erdammt, wo steckt dieses vermaledeite Heer?«, rief Protektor Pelwa. Der greise Herr von Felisan saß auf einem stattlichen Schimmel, und in seiner altmodischen Rüstung wirkte er beinahe wie ein Held aus lang vergangenen Tagen. »H aben sie die Stadt genommen? Ich sehe keine Bresche in der Mauer, keine Leitern oder Rammböcke. Ich sehe auch keine Geschütze und niemanden auf den Stadtmauern. Und auch die Gräben und Schanzen scheinen verlassen.«
    Gajan kniff die Augen zusammen. Der Protektor hatte einen erstaunlich scharfen Blick. Zwar waren zwischen den Zelten hier und da Männer zu sehen, aber es waren viel zu wenige für eine Belagerung. Der Läufer aus der Stadt hatte die Gräben erreicht. Was hatte das alles zu bedeuten?
    »L embeg! Reitet voraus und erkundigt Euch, was da los ist!«, befahl der Protektor dem Anführer seiner

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