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Der Prinz der Skorpione: Roman - Der Schattenprinz 3 (German Edition)

Der Prinz der Skorpione: Roman - Der Schattenprinz 3 (German Edition)

Titel: Der Prinz der Skorpione: Roman - Der Schattenprinz 3 (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Torsten Fink
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halben Schritt von ihrem Beschützer. »W as hast du in der Stadt erfahren, Almisan?«
    »H auptmann Aggi ist aufgetaucht. Offenbar hat er Verbindung zu den Berggeistern, die unter der Stadt leben.« Dann berichtete er, was Haaf ihm von der Versammlung der Handwerksmeister erzählt hatte und wie ihm Aggi in einem Loch in der Erde entwischt war. »W as bedeutet«, so schloss er seinen Bericht, »d ass nicht alle Gänge unter Atgath geflutet wurden.«
    »E ine Verschwörung also? Von Maurern und Bäckern? Es wäre amüsant, wenn es nicht so traurig wäre.«
    »W ir sollten das nicht unterschätzen, Hoheit.«
    »N ein, natürlich nicht. Du sagtest, dieser Glasmeister, Dorn, er gehört zu den Wortführern?«
    Almisan schwieg einige Sekunden, dann sagte er ruhig: »I ch kann ihn mit meiner Klinge bekannt machen.«
    Shahila lächelte. »E in reizvoller Gedanke, aber nein, das würde die Stadt nur gegen uns aufbringen. Dorn ist sehr angesehen. Wir müssen dafür sorgen, dass er seinen Ruf und sein Ansehen verliert. Ich denke an ein Verbrechen, das er begehen wird. Ja, ein unerhörtes Verbrechen.« Sie hielt kurz inne und betrachtete ihren Plan von allen Seiten. Er sah gut aus, beinahe zu gut, aber sie fand keinen Fehler. Also fuhr sie fort: »I ch denke, der Glasmeister wird jemanden ermorden, vielleicht sogar mit einer Glasscherbe. Sein Opfer sollte jemand sein, der wenig Freunde, aber viele Schuldner hat, jemand, der so unverschämt ist, immer neues Gold von mir zu fordern.«
    Almisan schwieg wieder einige Augenblicke, dann erwiderte er: »I ch bin nicht sicher, ob Meister Haaf uns lebend nicht mehr nützt, Hoheit. Er ist zwar gierig, hält aber die Handwerker an der kurzen Leine und hat verhindert, dass sie sich auf diese Verschwörung einlassen.«
    Shahila schüttelte unwillig den Kopf: »D as mag heute so sein, aber Haaf wird immer dort sein, wo der meiste Gewinn zu holen ist. Spätestens, wenn Gajan wirklich vor den Toren steht, wird er uns verraten, Almisan.«
    »I hr habt Recht, Hoheit«, gab Almisan ruhig zu, und wieder einmal kam er nicht umhin, ihren scharfen Verstand zu bewundern. »D iesen Punkt hatte ich nicht bedacht.«
    »G ut, dann handle schnell, denn Gajan kann schon morgen hier erscheinen.«
    Shahila stand mit dem Rücken zu ihm an der Brüstung, eingewickelt in seinen viel zu großen Umhang. Wie sehr sie ihm vertraute! Almisan entfernte sich mit einer Verbeugung, die Shahila gar nicht sehen konnte, und eilte die Treppe hinab. Auf halber Strecke blieb er stehen. Der Zauberer! Er hatte Hamoch beauftragt, die Toten nach dem Verbleib von Jamade zu befragen. Vielleicht hatte der Mann ja inzwischen etwas Brauchbares herausgefunden. Wenn seine Schattenschwester vor dem Großen Skorpion hier eintraf, dann ließe sich die Geschichte vielleicht doch noch zum Guten wenden. Almisan fluchte. Er fragte sich nicht zum ersten Mal, warum er sich auf Jamades Vorschlag eingelassen hatte, Sahif nach Du’umu zu locken. Jetzt hing alles von den Fähigkeiten einer jungen Frau ab, die leider schon bei der Ermordung der Prinzen von Atgath versagt hatte.
    Bahut Hamoch schwitzte. Er führte mit fahriger Geste erneut die Bewegungen aus, die das Schwarze Buch vorschrieb, wenn man einen Toten beschwören wollte. Er fühlte sich schwach und verunsichert, was auch daran lag, dass er Kisbe Kisbara in ihrem Verschlag lachen hörte. Sie lachte über ihn, weil er sich so abplagte, ohne viel zu erfahren. Aber wie sollte er einen Geist beschwören, dessen Namen er nicht kannte? Er wusste ja nicht einmal, ob diese Jamade überhaupt jemanden getötet hatte. Sie selbst war nicht tot, das war das Erste, was er erfahren hatte. Als er dann nach Prinz Sahif gefragt hatte, war etwas höchst Unerwartetes geschehen, etwas, das ihn zutiefst erschreckt hatte. Er hatte das Ritual unterbrochen und ebenso ratlos wie widerwillig Kisbe befragt, aber die hatte ihn nur um Blut angebettelt. Er hatte ihr einige Tropfen gegeben, aber nichts erfahren. Und nun fühlte sie sich stark genug, ihn auszulachen.
    Also nahm er das Ritual wieder auf und fragte weiter, vermied alles, was mit Sahif zu tun hatte, wie es der Tote, ein Mann, der schon vor Jahrzehnten auf Bariri gestorben war, ihm geraten, nein, befohlen hatte, und versuchte, Jamade zu finden. Aber er stieß nur auf Prinz Olan, der vor Wochen mit dem Schiff untergegangen war, das Jamade versenkt hatte. Er fragte ihn vergeblich nach dem Verbleib seiner Mörderin, auch den Aufenthaltsort seines Bruders wollte

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