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Der Prinz der Skorpione: Roman - Der Schattenprinz 3 (German Edition)

Der Prinz der Skorpione: Roman - Der Schattenprinz 3 (German Edition)

Titel: Der Prinz der Skorpione: Roman - Der Schattenprinz 3 (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Torsten Fink
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Olan nicht preisgeben. Hamoch war schon geneigt, Zwang anzuwenden, obwohl er sich so schwach fühlte, aber da nannte ihm der tote Prinz einen anderen Namen: Kumar.
    Hamoch hatte also zuletzt diesen Geist beschworen, aber der war voller Zorn, zerrte an den Zaubern, die ihn banden, und Hamoch musste viel Kraft aufwenden, um ihn zu halten. Er sammelte sich, versuchte, seine Erschöpfung zu überwinden, und rief wieder, nun schon zum dritten Mal: »K umar, bei deinen Knochen, ich befehle dir, mir zu sagen, wo Gajan ist!«
    »A uf der Straße«, hauchte es.
    »W elche Straße?«
    Er musste die Frage zweimal wiederholen, bevor der Geist antwortete: »I n die Berge. Werde ich meine Kinder wiedersehen?«
    Hamoch ignorierte die Frage: »B erge? Ist er etwa schon nach Atgath unterwegs?«
    »M eine Kinder«, flüsterte der Geist.
    Die Kerzen flackerten. Jemand hatte die Kammer betreten, und Kumars Geist brüllte lautlos vor Zorn. Hamoch gab auf. »S chistak! Ich entlasse dich!«, rief er resigniert.
    »W ie ich sehe, versucht Ihr Euch nützlich zu machen, Hamoch«, erklang es von der Treppe.
    Hamoch rieb sich die müden Augen. »E s wäre einfacher, wenn ich nicht gestört würde, Rahis Almisan.« Er versuchte, zornig zu klingen, aber er fühlte sich zu ausgelaugt. Wie lange hatte er im Bannkreis gestanden? Stunden? Tage?
    »H attet Ihr Erfolg?«
    »J a und nein, Meister Almisan. Ich habe gute und schlechte Nachrichten für Euch. Ich kann Euch sagen, dass Eure Schattenschwester noch lebt. Ich kann weiter sagen, dass sie mit Prinz Sahif auf der Insel der Toten war. Auch der Prinz ist noch am Leben, falls Euch das interessiert, allerdings …« Er suchte nach den richtigen Worten, um zu beschreiben, was er erfahren hatte: »E s scheint, er hatte Umgang mit den Toten. Ich halte es also für denkbar, dass er die Schwelle des Todes erreicht hat, wie Ihr es wolltet. Er kehrte jedoch zurück ins Reich der Lebenden, was, wenn ich Euch richtig verstanden habe, nicht unbedingt erwünscht war.«
    »J amade hat ihn nicht umgebracht?«
    »N ein. Und irgendwie, ich weiß nicht, wie, hat der Prinz es vermocht, sich Freunde im Reich der Toten zu machen.«
    »U nter den Geistern?«
    »D ie Toten wurden sehr unfreundlich, als ich nach ihm fragte. Sie rieten mir sogar, nichts zu unternehmen, was Sahif schaden könnte, denn sie bezeichnen ihn als den Befreier.«
    »B efreier?«
    »A uch das kann ich nicht erklären, doch wie es aussieht, wird sein Name in der nächsten Welt mit Respekt geflüstert.«
    »S eltsam. Haben die Toten denn irgendeine Macht, die uns schaden könnte, Hamoch?«
    Hamoch zuckte mit den Schultern. »M anche schon. Außerdem ist ein Nekromant auf ihren guten Willen angewiesen, wenn er sie befragen will. Sie zu etwas zu zwingen ist gefährlich.«
    Der Rahis sah nicht zufrieden aus. »I st das alles? Mehr habt Ihr nicht herausgefunden? Was habt Ihr den ganzen Tag gemacht?«
    Hamoch wurde wütend. »I ch habe schon noch etwas in Erfahrung gebracht, Meister Almisan, aber ich weiß nicht, ob Ihr es verdient habt, es zu erfahren!«
    Almisan stand plötzlich unmittelbar vor ihm, dabei hatte er einen Wimpernschlag zuvor auf der Treppe gestanden. »S pielt keine Spielchen mit mir, Zauberer. Ihr seid nicht Kisbara. Ich fürchte Eure armseligen Beschwörerkünste nicht, verstanden?«
    Hamoch war vor Schreck zurückgeprallt. »V ersteht Ihr denn keinen Spaß, Rahis?«, fragte er und wusste doch, dass der Versuch, alles ins Scherzhafte zu ziehen, kläglich scheitern musste.
    »A lso?«, fragte Almisan.
    »P rinz Gajan, er ist in Haretien, vermutlich in Felisan, nach allem, was ich erfahren habe. Und denkt Euch, ich erfuhr es von einem Mann, den er ermordet hat.«
    Almisan sah ihn unbewegt an. Hamoch konnte in seiner versteinerten Miene nicht einmal ansatzweise erkennen, was der Hüne dachte.
    »S precht weiter«, forderte er schließlich.
    »W enn ich es richtig verstanden habe, so waren die beiden nach dem Schiffbruch Gefährten auf einer Insel, und Kumar, so hieß der Mann, hat Gajan und seinem Sohn Hadogan wohl das Leben gerettet.«
    »H adogan lebt also auch noch?«
    »S o sieht es aus.«
    »U nd wo sind die guten Nachrichten, die Ihr angeblich hattet, Hamoch?«
    »I st das keine gute Nachricht? Der Prinz ist ein Mörder! Er ermordete den Mann, der ihm das Leben rettete. Was werden die Leute von Atgath wohl sagen, wenn sie davon erfahren?«
    Almisan schüttelte den Kopf. »U nd Ihr wollt es ihnen erzählen? Werdet Ihr ihnen auch

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