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Der Prinz im zerbrochenen Spiegel (Die Märchen um Zwergenkönig Jetts Söhne)

Der Prinz im zerbrochenen Spiegel (Die Märchen um Zwergenkönig Jetts Söhne)

Titel: Der Prinz im zerbrochenen Spiegel (Die Märchen um Zwergenkönig Jetts Söhne) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Norma Banzi
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sie so sehr mochte, glaubte Bea sogar daran, dass alles gut werden würde.
Aber je näher die Zeit kam, sich zur Hochzeitsnacht zurückzuziehen, desto verzagter wurde die Prinzessin. Devlin schien zu spüren, wie unsicher seine Braut war und flüsterte ihr immer wieder mit zärtlicher Stimme ins Ohr, wie sehr er sie liebte und dass sie an seiner Seite glücklich werden würde. Und in jenen Augenblicken vertraute sie ihm mit ganzem Herzen.
Die Waage des Schicksal neigte sich zu ihren Ungunsten, bevor sie ihre Körper und Seelen miteinander in Harmonie vereinen konnten. Ihre Schwester Gina und einige Hofdamen warteten auf die Braut, um sie für ihre Hochzeitsnacht bereit zu machen. Die Damen waren so in ihr Gespräch vertieft, dass sie Beas Ankunft in ihrem neuen Ankleidezimmer im Zwergenschloss nicht bemerkten.
"... Ich verstehe auch nicht, weshalb sie ein so widerwärtiges Monster geheiratet hat. Einen Mann wie den würde ich nicht mit der Kneifzange anfassen", hörte Bea die Stimme ihrer Schwester. Sie ließ die Tür laut ins Schloss fallen, um sich bemerkbar zu machen. Sofort wurde Bea von den Frauen umringt, die sie mit geschäftigen Händen auszogen und ihr ein zartes Seidennachthemd überstreiften. Es wurde nicht viel gesprochen. Danach war Bea allein und erwartete ihren Gatten in einem großen Bett. Die Stimme ihrer Schwester hallte in ihr nach. Monster, Monster, klang es immer wieder in ihren Ohren.
Devlin ließ nicht lange auf sich warten. Mit einer seidenen Tunika bekleidet, damit er sie nicht mit seinen vielen Narben erschreckte, die seinen Körper verunstalteten, betrat Devlin das Zimmer. Er hatte geplant, die Sache zielstrebig und ohne Zögern anzugehen, damit Bea erst gar keinen Widerstand gegen ihn entwickeln konnte. So legte er sich zu ihr auf das Bett und begann, sie zu küssen. Seinen Küssen hatte sie doch noch nie wiederstehen können. Diesmal blieb sie steif und kalt wie ein Fisch, so sehr er sich auch bemühte.
"Bea! Willst du mir nicht ein klein wenig entgegenkommen?", fragte er sie.
"Ich kann nicht", sagte sie mit vor Verzweiflung bebender Stimme.
"Weshalb nicht?", fragte Devlin und fürchtete doch die Antwort. Bea barg ihr Gesicht in den Händen und schluchzte: "Du bist hässlich wie die Nacht. Alle halten dich für ein Monster. Deine Berührungen sind mir widerwärtig. Wie könnte eine Frau je freiwillig mit dir Liebe machen?"
Etwas in Devlin zerbrach. Er riss Bea die Hände vom Gesicht, gab ihr eine schallende Ohrfeige und schrie sie an: "Habe ich dich etwa zu dieser Ehe gezwungen? Weshalb heiratest du mich, da du doch meinen Anblick und meine Berührungen so wenig ertragen kannst? Ich werde dich zu deinem Vater zurückschicken."
" Devlin ! Das kannst du doch nicht tun! Das wäre eine furchtbare Beleidigung für mich und meine Familie", kreischte Bea.
"Das hättest du dir überlegen sollen, bevor du mich zurückgewiesen hast", schnauzte Devlin . Es geschah, wie er es angekündigt hatte. König Rainer war alles andere als erfreut von der Entwicklung der Dinge und hatte über diese Sache seinen ersten Disput mit Hanno, der mittlerweile in den Stand eines Botschafters des Zwergenreiches erhoben worden war. Als die beiden Männer in Rainers Arbeitszimmer miteinander sprachen, taten sie es als König und Botschafter und nicht als Liebende.
"Deine Tochter hat meinen Bruder in der Hochzeitsnacht zurückgewiesen", sagte der Zwergenprinz , als Rainer eine Erklärung von ihm forderte.
"Na und? Viele Frauen schrecken vor der Hochzeitsnacht zurück. Gwyneth und ich brauchten einen Monat, um uns aneinander zu gewöhnen. Mit etwas Geduld und Beharrungsvermögen wird Devlin schon bei Bea zum Ziel kommen."
"Als wenn es nur darum ginge. Bea hat Devlin unumwunden erklärt, ihn wegen seines Aussehens zu verabscheuen, in einer Situation, in der er gerade zärtlich werden wollte. Sie hat ihn Monster geschimpft."
"Woher willst du das wissen?", erkundigte sich Rainer.
" Dev hat es mir erzählt, als er sich deswegen sinnlos betrunken hat, und ich glaube ihm."
"Wie dem auch sei. Ich habe zwar Verständnis für den Schmerz deines Bruders, aber er kann Bea nicht einfach in ihr Elternhaus zurückschicken. Damit gibt er zu verstehen, dass er ihre Jungfräulichkeit bezweifelt. Dies ist ein Affront gegen mich als Vater und als König."
"Vielleicht wäre es besser gewesen, sie hätte schon Liebhaber vor ihm gehabt. Dann hätte sie wohlmöglich nicht so engstirnig auf seine Annäherung reagiert."
" Devlin MUSS Bea

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