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Der Prinz im zerbrochenen Spiegel (Die Märchen um Zwergenkönig Jetts Söhne)

Der Prinz im zerbrochenen Spiegel (Die Märchen um Zwergenkönig Jetts Söhne)

Titel: Der Prinz im zerbrochenen Spiegel (Die Märchen um Zwergenkönig Jetts Söhne) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Norma Banzi
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suchen?", lenkte Devlin von sich ab. "Wird es dir mit König Rainer zu langweilig?"
"Überhaupt nicht! Aber manchmal ziehe ich mich zurück, damit Rainer und Gwyneth auch einmal Zeit für sich haben. Außerdem muss ich hin und wieder ins Zwergenreich zurück, um magische Energie in meinen Körper zurückzuführen."
"Meister Bellasier , der Heiler, der mich behandelt hat, behauptet, es gäbe auch in der Welt der Menschen genügend magische Energiequellen."
"Wenn, dann habe ich sie noch nicht gefunden."
"Ich auch nicht", pflichtete Devlin ihm bei. "Und ich habe auf meiner Pilgerreise neben den Zwergenreichen auch viele menschliche Gegenden durchwandert."
Als er nach dem Weinkrug greifen wollte, um seinen Becher erneut zu füllen, griff Hanno seine Hand, um ihn daran zu hindern. "Geh nach Hause!"
Devlin schüttelte die Hand seines Bruders ab. "In ein leeres Bett? Nein danke!"
Devlin trank in Hannos Gesellschaft, bis Thore sie im Morgenrauen hinauswarf und seine Wirtschaft schloss. Hanno, der sich beim Wein sehr zurückgehalten hatte, eskortierte seinen halb besinnungslosen Bruder in dessen Wohnung, direkt in das Schlafzimmer, wo er ihn wie einen Sack auf das Bett wuchtete.
"Endlich!", hörte er die besorgte Stimme von Bea. Erst jetzt bemerkte er sie in dem Bett seines Bruders. "Du bist hier?"
"Wo sollte ich sonst sein?"
" Devlin behauptete, Du seist aus seinem Schlafzimmer ausgezogen."
Bea wollte etwas sagen, doch Hanno unterband es mit einer Geste. "Du solltest mit Dev sprechen, nicht mit mir."
"Was ist mit ihm?"
"Er ist sturzbetrunken . Ich helfe dir, ihn ins Bett zu bringen. Den Rest macht bitte unter euch aus."
Mit gemeinsamer Kraft entkleideten Hanno und Bea den Trunkenen. Ein paar Mal kam Devlin für einige Momente zur Besinnung. Dann stierte er seine Frau verwundert an und murmelte Unverständliches. Als Bea ihm fürsorglich die Decke über den Körper legte, umschlang er plötzlich ihre Taille und zog sie mit einer Kraft zu sich ins Bett, die ihm in seinem Zustand niemand zugertraut hätte.
"Meine geliebte Bea!", murmelte er. "Bitte geh nicht fort."
"Natürlich nicht!"
Devlin schmiegte sich an sie und fiel wieder zurück in seinen Rausch. Hanno warf dem Paar noch einen letzten Blick zu und zwinkerte sich in seine eigenen Räume, fest davon überzeugt, dass Bea und sein Bruder ihr Missverständnis bald ausgeräumt haben würden und es keinen Grund mehr zur Sorge gab.
Gegen ein Uhr Mittags erwachte Devlin aus seinem todesähnlichen Rauschschlaf. Er wollte sich nicht der Realität stellen. Im Schlaf hatte er sich geborgen gefühlt, und er hatte davon geträumt, Bea in den Armen zu halten. Aber er musste dringend auf die Toilette. Also schlug er die Augen auf. Und blickte in Beas blaue Augen.
"Ich träume immer noch", stöhnte er.
"Endlich bist du wach. Langsam wird es unbequem im Bett. Und hungrig bin ich auch."
"Dann warst Du wirklich die ganze Zeit hier?"
"Selbstverständlich!"
"Du bist nur ein Illusion. Und sobald ich auf die Toilette gehe, verschwindest du."
Bea zog sich ihr Nachthemd von den Schultern, nahm seine Hand und führte sie zu ihren Brüsten. "Fühlt sich so eine Illusion an?"
"Wer weiß", sagte Devlin und vermaß sie sehr ausführlich. Aber so sehr es ihm auch gefiel, Bea zu liebkosen, das Drängen seiner Blase wurde immer stärker und konnte nicht länger ignoriert werden. So schwang er sich aus dem Bett und suchte die Toilette auf. Als er ins Schlafzimmer zurückkehrte, hatte Bea bei den Dienern ein Frühstück geordert und es in der Couchecke des Schlafzimmers servieren lassen.
"Du bist noch da?"
"Natürlich! Ich liebe dich! Möchtest Du Tee?"
Devlin ließ sich neben Bea auf die Couch fallen. Er nahm ihr die Tasse Tee aus der Hand und trank durstig. Das Denken fiel ihm nach der durchzechten Nacht noch schwer. Hatte sein umnebeltes Hirn richtig verstanden, dass sie ihm gerade eine Liebeserklärung gemacht hatte? "Sag das noch Mal!", forderte er.
"Was denn? Ich liebe dich?", neckte sie ihn. Er nickte.
"Ich liebe dich, ich liebe dich, ich liebe dich!"
Devlin gab ihr einen dicken, geräuschvollen Kuss auf die Lippen. "Und ich liebe dich!"
Danach wandte er sich wieder verkatert seinem Tee zu. Bea bestrich ihm ein Hörnchen mit Butter. Es wurde ein geruhsames Frühstück ohne viele Worte. Das Reden holten sie später ausführlich nach. Die Ehe von Devlin und Bea wurde eine der glücklichsten des Zwergenreiches . Und wenn sie nicht gestorben sind, dann leben sie noch heute.

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