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Der Prinz von Astrilandis

Der Prinz von Astrilandis

Titel: Der Prinz von Astrilandis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Maya Trump
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Vogelpfiff verhallte ohne Antwort. Plötzlich sah er, wie Kanto und Ipmeos zu ihm herüber sahen und winkten. Neben ihnen stand Mita. Was sie ihm zuriefen, konnte Hero jedoch nicht verstehen. Ohne einen Augenblick zu zögern, stürzte sich Hero wieder in den Fluss, um zurück zu den Freunden zu gelangen. Doch als er in der Mitte des Flusses war, tauchte neben ihm der riesige Schädel des Bären auf. Hero erschrak so sehr, dass er mit dem Kopf sofort wieder untertauchte. Unter Wasser sah er die mächtige Gestalt des Tieres. Er tauchte durch den Fluss in die Richtung aus der die Freunde gewunken hatten. Es gelang ihm, vor dem Bären ans rettende Ufer zu kommen. Kanto hatte bereits seinen Bogen gespannt und zielte auf den Kopf des Bären, doch sein Pfeil verfehlte das Ziel. Der Bär war hinter Hero her und als er nicht mehr schwimmen musste, sonder festen Boden unter den Pranken hatte, bewegte er sich so schnell durch das seichte Wasser, dass Hero seinen Vorsprung verlor und das Ufer plötzlich weit von ihm entfernt war. Kanto und Ipmeos riefen laut Heros Namen. Der Bär richtete sich auf seine Hinterbeine auf, als er die anderen Menschen wahrnahm. Im gleichen Moment wurde seine linke Pfote von Ipmeos Pfeil durchbohrt. Er brüllte laut auf. Der Bär ließ sich zur Seite fallen und fasste mit dem Maul den Pfeil und zerrte wild daran, bis er zerbrach. Hero hatte das Ufer erreicht und rief den Freunden zu, ihm zu folgen. Er nahm Mita an der Hand, die zitternd hinter Kanto stand und ein Schwert in der Hand hielt. Er zerrte sie weg vom Fluss. Kanto und Ipmeos weigerten sich, ihm zu folgen, sie wollten sich auf den Bären stürzen, der noch immer mit dem Pfeil in seiner Pfote beschäftigt war. Hero rief: „Kommt und lasst den Bären, er wird Euch töten! Doch die Freunde sahen nur die Trophäe und gingen mit ihren Schwertern weiter auf das verletzte Tier zu. Als dieser Kanto kommen sah, richtete er sich wieder auf und drohte mit gefletschten Zähnen und tiefem Brummen. Ipmeos folgte Kanto, der weiter furchtlos auf den Bären zuging. Hero schrie noch einmal aus Leibeskräften: „Schnell, lauft weg!“ Doch seine Warnung kam zu spät. Der Bär warf sich auf Kanto und verpasste ihm mit seiner gesunden Pranke einen Schlag, dass Kanto rückwärts ins Wasser fiel. Kanto war schnell wieder auf den Beinen und Ipmeos sprang nach vorne, um dem Bär mit seinem Schwert in die Seite zu stoßen. Doch der Bär war schneller und schlug ihm das Schwert aus der Hand. Mit aufgerissenem Maul ging er auf Kanto und Ipmeos zu, die langsam zurückwichen. Sie hatte nicht bemerkt, dass Hero den Bären mit einem seiner vergifteten Pfeile am Hals getroffen hatte. Der Bär bäumte sich plötzlich wütend auf und sackte in sich zusammen. Verwundet lag das Tier nun zuckend vor ihnen und Kanto und Ipmeos stießen ihre Schwerter in den Bären, bis er endlich verendete. Kanto, der vom Bär einen kräftigen Prankenhieb abbekommen hatte, hielt sich seine schmerzende Schulter. Er hatte noch einmal Glück gehabt. Gemeinsam zerrten sie den schweren Kadaver ins seichte Wasser. Hero stand mit Mita kopfschüttelnd vor dem toten Tier. Er sagte zu seinen Freunden: „Warum musstet ihr die Helden spielen?“ Doch Ipmeos und Kanto hatten bereits ihre Dolche gezückt und machten sich daran, den Bären abzuhäuten. Sie hörten nicht auf Hero, der zum Aufbruch mahnte. Kanto und Ipmeos hatten beschlossen, mit diesem Bärenfell nach Astrilandis zurückzukehren.
    Hero gab sich geschlagen und sagte zu Mita: „Wir werden zu unserem Lagerplatz zurückkehren und nach den Pferden sehen.“ Es war inzwischen dunkel und nur der Vollmond beleuchtete die gespenstische Szene.
     

24. Kapitel
     

Das Heer von Marmania
     
    Mita und Hero fanden keinen Schlaf. Die Freunde waren die ganze Nacht mit dem Häuten des Bären beschäftigt und erst im Morgengrauen erschienen sie mit ihrer Beute. Das schwere Fell banden sie auf das neue Lastpferd, das sie im Lager der Dorots mitgenommen hatten. Dieses halb verhungerte Tier brach unter der Last des Fells fast zusammen. Sie beschlossen gleich aufzubrechen, da sie keine Zeit verlieren wollten. Langsam bewegten sie sich bergan. Das Mondlicht warf gespenstische Schatten auf den Waldboden. Unter ihren Füßen krachte und raschelte es. Ein Uhu flog mit lautem Flügelschlag an ihnen vorbei. Mita war noch immer erschöpft von dem Erlebnis mit dem Bären. Sie hatte ihre gesammelten Beeren verschüttet, als das Tier mit lautem Gebrüll hinter ihr her

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