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Der Prinz von Astrilandis

Der Prinz von Astrilandis

Titel: Der Prinz von Astrilandis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Maya Trump
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so dass einzelne Sterne am Himmel auftauchten. Hero fror erbärmlich, denn er hatte nur seinen Lendenschurz um und keinen wärmenden Umhang, keine Schuhe an. Er saß in einer Ecke des Raumes, dessen Mittelteil von Unrat übersät war. Von den Felswänden tropfte Wasser, das weiße Spuren hinterließ. Als Hero daran kratze, bemerkte er, dass es Meersalz war. Plötzlich öffnete sich die Türe und ein Wächter schob eine Schüssel herein, in der ein paar Fleischstücke und etwas Gemüse war. Er sprang auf und wollte den Wächter aufhalten, doch die Türe schloss sich zu schnell. Seit Tagen hatte er keine richtige Mahlzeit zu sich genommen. Hero schlang die groben Brocken mit Heißhunger hinunter.
    Nur ein Gedanke tröstete ihn: Mita war bei den weisen Frauen des Orakels in Sicherheit und er hoffte, dass sie ihr helfen konnten. Sie würden mit ihrem Zauber alles tun, um Mita wieder aufzuwecken. Er war froh, dass er sie nicht mit in den Palast genommen hatte, denn der Hass, den er in den Augen seines Vaters gesehen hatte, hätte sich auch über sie ergossen. Trotz der Kälte übermannte ihn bald der Schlaf, da er todmüde war und seit Tagen nicht mehr als wenige Augenblicke geschlafen hatte.
    Pantheer war nach Heros Ankunft hinuntergeeilt in das Lager seiner Krieger, ein kleines Heer mit Spähern und ausgesuchten Kämpfern, die ihm persönlich zur Verfügung standen und die am Fuße des Palastes stationiert waren. Zwei schnelle Reiter beauftragte er zum Berg von Tondoros zu reiten und auf halber Höhe Ausschau zu halten, ob es Zeichen eines herannahenden Heeres gäbe. Obwohl er Hero so schnell hatte abführen lassen, der Satz, den sein Sohn gesagt hatte, war deutlich an sein Ohr gedrungen. Er konnte sich zwar kaum vorstellen, dass ausgerechnet die Marmanier ein Heer aufgestellt hatten, denn sie waren bekannt als Krieger, die nur in kleinen Horden kämpften, so nahm er die Warnung doch ernst. Er schickte auch einen Reiter zu Mastros, der sich noch in den Bergen des Nordlandes aufhielt. Sein Heer war vor ein paar Tagen abgerückt, aber Pantheer wusste, dass die Massonier nur bei Tage marschierten und nachts ruhten. Sie konnten noch nicht weit entfernt sein und würden Astrilandis, falls es notwendig war, wieder zur Seite stehen. Pantheer hatte seit der Abwesenheit Heros noch weitere Verbündete gefunden. Die Inseln, die einstmals zu Miatris gehörten, hatten ihm ihre Hilfe angeboten und Pantheer hatte sie dankend angenommen. Diese Krieger nutzten ihm zwar auf dem Lande wenig, aber sie boten eine gewisse Sicherheit auf dem Meer, falls sein ehemaliger Freund und Stratege Krotos daran dachte, seine Macht auf Astrilandis auszudehnen. Diesen Gedanken schob Pantheer immer wieder von sich, doch sein Gefühl sagte ihm, dass der ehemalige Vertraute nun sein Feind war und er sich auf alles gefasst machen musste.
    Es dauerte nicht lange, bis der erste Späher zurückkam. Er warf sich vor Pantheer auf den Marmorboden und stammelte: „Herr, es ist wahr, die Marmanier rücken in großer Zahl an. Ihr Heer steht kurz vor dem letzten Wall, der das Gebiet vor Tondoros gegen Karikootos Land abgrenzt. Sie haben sich jetzt zur Ruhe begeben und bereiten sich auf einen Ansturm und den Kampf vor.“ Pantheer fragte den Boten nach der Anzahl der Krieger, die Eladanos führte, doch die Antwort war ungenau: viele, viele. Pantheer versuchte es noch einmal: „Ist es ein Reiterheer, oder sind die Männer zu Fuß unterwegs?“ Der Bote war unsicher: „Ich habe Reiter und Fußleute gesehen“, gab er kleinlaut zur Antwort. „Viele tragen rote Helme, der Rest ist schwarz gekleidet.“ Pantheer hatte genug gehört. Die roten Helme gehörten zu Karikootos Leuten, so viel war ihm klar. Er musste also mit einem erbitterten Angriff rechnen. Diese Rothelme waren bei den letzten Kämpfen mit großem Erfolg gegen sein Reiterheer angetreten und hatten mehr als die Hälfte seiner Krieger getötet. Karikootos hatte sich also mit den Marmanier verbündet und er würde in der kommenden Schlacht alles aufbieten, um den Sieg zu erringen, der ihn an das Ziel seiner Wünsche bringen würde: auf den Thron von Astrilandis zu kommen. Pantheer überlegte nicht lange, er musste sofort handeln. Er begab sich zum Tor des Palastes und rief zu den Wachen: „Holt mir den Schmied, ich muss ihn sofort sehen.“ Als Dronius vor seinen Herrn trat, wischte er sich die Schweißperlen von der Stirn. „Herr, Ihr habt mich rufen lassen?“, fragte er mit seiner tiefen Stimme. „Wir

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