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Der Prinz von Astrilandis

Der Prinz von Astrilandis

Titel: Der Prinz von Astrilandis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Maya Trump
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Streitwagen, der die Schlacht ganz überstanden hatte, vorfahren, um seinen Vater zurück in den Palast zu bringen. Die Speerspitze steckte noch immer in seiner Brust, aber der Stab war abgebrochen. Bevor sich der Streitwagen in Bewegung setzte, sagte Pantheer flüsternd: „Karikootos ist tot.“ Hero antwortete: „Vater, sprich jetzt nicht mehr. Wir werden Dich zurückbringen, ich komme bald nach.“ Der Wagen fuhr ab und Hero sah, dass sich am Rande des Waldes noch Kämpfe zutrugen. Er eilte dorthin, um seinen Männern beizustehen. Doch die Krieger trieben die restlichen Kämpfer von Karikootos in die Flucht. Es hatte sich bereits herumgesprochen, dass ihr Anführer gefallen war und mit seinem Tod war der Kampfesmut seiner Soldaten dahin. Sie zogen sich zurück und Hero mahnte seine Krieger, alle gefangenen zu nehmen und keinen entkommen zu lassen. Xerus, der auch noch unter den Kämpfern war, gesellte sich zu Hero und sagte: „Was ist mit unserem Herrscher passiert?“ Doch Hero sah ihn nur resigniert an. Er antwortete: „ Ein Speer steckt in seiner Brust und ich hoffe, dass er seine schwere Verletzung überleben wird. Wir werden die verletzten Krieger versorgen und zurück in den Palast bringen. Die Toten werden am Morgen von den Leichenbestattern begraben.“
    Mit diesen Worten wandte sich Hero ab und ritt über das Schlachtfeld, um selbst den Sterbenden noch Trost zu spenden. Er fand auch Karikootos Leiche, die von einem der Streitwagen überfahren worden war. Sein Körper war zerquetscht und aus seinem Bauch quollen die Därme. Hero musste sich abwenden, um sich nicht zu übergeben. Er verspürte keine Genugtuung beim Anblick dieses Toten, der sein Erzfeind gewesen war. Karikootos war in seiner Kindheit oft am Hofe von Astrilandis gewesen und Hero war auf seinen Knien gesessen. Erst als sein Vater erfuhr, dass Karikootos versucht hatte Heros Mutter hinter seinem Rücken für sich zu gewinnen, hatte er ihn aus dem Palast geworfen. Diese Schande jedoch hatte Karikootos nie verwinden können. Er war zum größten Feind seines Bruders geworden und hatte sich im Norden von Astrilandis Anhänger gesucht und die Burg Landor in seinen Besitz gebracht. Seit dieser Zeit hatte Karikootos immer wieder mit Intrigen versucht, an die Krone von Astrilandis zu kommen. Nun lag er tot auf dem Schlachtfeld und Hero musste seinen Körper nach Landor zurückbringen lassen. Es war ein ungeschriebenes Gesetz, dass Herrscher in ihren Palästen beigesetzt werden mussten, damit ihre Seele Frieden finden konnte. Außerdem mussten die Angehörigen den Toten mit allen Würden begraben, um nicht den Zorn der Götter auf sich ziehen. Als der Morgen graute, ritt Hero erschöpft zum Palast zurück, um nach seinem Vater zu sehen.
     
     

27. Kapitel
     

Schwarze Schatten über Astrilandis
     
    Im Palasthof lagen viele Verletzte und Sterbende, durch die sich Hero seinen Weg bahnen musste. Bei einigen bekannten Gesichtern blieb Hero stehen, bückte sich zu dem Verletzten, sprach ein paar Worte des Trostes oder strich einem Sterbenden über das Haar. Es waren zu viele, als dass er sich um alle hätte kümmern können. Sein Herz war schwer beim Anblick des Leids, das dieser heftige Kampf verursacht hatte. Trotzdem dachte er im Augenblick nur an seinen Vater, der schwer verwundet in seinen Räumen lag. Deshalb ging er auf dem schnellsten Weg hinauf in die große Säulenhalle und durch die vielen verwinkelten Gänge in die Gemächer seines Vaters. Als Hero den schweren Vorhang zur Seite schob, sah er, dass viele Diener um das Lager ihres Herrn knieten und ihm Luft zu fächelten. Der hohe Priester, der für die Tieropfer im Astrilus Tempel zuständig war, hatte sich an das Kopfende von Pantheers Bett gesetzt und hüllte mit einer Öllampe den Kopf seines Vaters in orangeroten Rauch, dabei sprach er beschwörende Formeln in einer Sprache, die Hero nicht verstand. Hero sah sich die Szene einen Augenblick lang an, dann ging er fest entschlossen zum Priester und nahm ihm die Öllampe aus der Hand. Er verneigte sich vor dem heiligen Mann sagte leise, dass die Dienerschaft es nicht hören konnte: „Ich danke Dir, aber ich glaube, dass mein Vater Ruhe braucht, deshalb bitte ich Dich im Tempel ein Opfer vorzubereiten und Gebete für Pantheer sprechen zu lassen. Ich selbst werde mich um ihn kümmern und die weisen Frauen mit ihren Kräutern und Tinkturen verständigen.“ Dabei sah er dem Priester fest in die Augen. Er fühlte, dass sein Vater nur zu

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