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Der Prinzessinnenclub

Der Prinzessinnenclub

Titel: Der Prinzessinnenclub Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Katja Reider
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Blumen! - Aber... macht das nicht viel zu viel Mühe?«
    Emma lächelte. »Wären Sie mit Geranien und Lavendelheide einverstanden?«
     
    »Ich war ja echt von den Socken, als du das mit den Balkonblumen vorgeschlagen hast, Emma«, erinnert sich Sissi.
    »Na ja, ich hatte schon ein bisschen Angst, aufdringlich zu sein. Ich meine, das wäre ja wirklich...«
    »… schrecklich peinlich gewesen?«, werfe ich hilfsbereit ein.
    Emma pufft mich kräftig in die Seite. »Doofe Nuss!«
    »Selber«, sage ich liebevoll und strecke ihr die Zunge raus.

A m Wochenende bekamen wir endlich unsere »Prinzessin auf der Erbse« fertig. Es wurde auch Zeit. Schließlich sollten wir am Montag unser Referat halten! Sissi hatte am Samstag in der Stadtbücherei eine alte Verfilmung der »Prinzessin auf der Erbse« entdeckt, die wir uns bei mir zu Hause auf DVD anschauten. Später surfte ich mit Mamas Hilfe im Internet und fahndete erfolgreich nach Infos über den Verfasser des Märchens, Hans Christian Andersen.
    Am Sonntagnachmittag traf ich mich endlich mal wieder mit Nele. Wurde auch Zeit! Zweimal hatten wir unsere Verabredung schon verschieben müssen! Seltsam, ich war fast ein bisschen aufgeregt. Dabei waren Nele und ich uns doch so vertraut …
    Natürlich erzählten wir uns erst mal ausführlich von unseren neuen Schulen. Ich ertappte mich dabei, dass ich das Schiller-Gymnasium wie eine Wohlfühloase anpries... Dabei gab es durchaus Dinge, die ich an meiner neuen Schule nicht so toll fand. Aber irgendwie wollte ich Nele wohl doch noch unter die Nase reiben, was sie verpasst hatte. Natürlich erzählte ich ihr auch von Emma und Sissi. Aber als ich über die beiden sprach, spürte ich, dass Nele eifersüchtig war. Und ehrlich gesagt, ging es mir bei Neles ausführlichen Berichten über ihre supertollen neuen Orchesterfreundinnen auch nicht anders...! - Vielleicht mussten wir uns beide erst daran gewöhnen, dass wir nicht mehr alles miteinander teilten und für die andere nicht mehr immer und überall an erster Stelle standen. So wie früher.
    Selbstverständlich erzählte ich Nele kein Sterbenswörtchen von meiner Mitgliedschaft im Prinzessinnenclub. Und das keineswegs nur wegen unserem Stillschweigeschwur (Prinzessinnenregel Nr. 7)! - Nein, weil ich wusste: Nele hätte unseren Club total albern gefunden! Einfach lächerlich! Und wenn es nur deswegen gewesen wäre, weil sie selber eben nicht dazugehörte …
     
    Am Montagmorgen war ich ziemlich aufgeregt. Kein Wunder, schließlich stand heute unser Märchen-Referat an! Die Prinzessin auf der Erbse! Aber meine eigene Nervosität war nichts gegen Emmas Zustand! Die Arme war schon mit jeder Menge hektischer roter Flecke am Hals in die Schule gekommen und musste der besorgten Frau Hasemann mindestens ein Dutzend Mal versichern, dass dies kein gefährlicher ansteckender Ausschlag war, sondern nur ein harmloses Anzeichen von Nervosität. - Arme Emma! Natürlich war ihr Frau Hasemanns lautstark geäußerte Besorgnis wieder mal »schrecklich peinlich«.
    »Oh Gott, Diana, meinst du, Raphael hat das mitgekriegt? Das mit meinen Flecken? Und was Frau Hasemann dazu gesagt hat?«
    Während ich mich noch bemühte, Emma glaubhaft zu versichern, dass ihr Schwarm Raphael zwar süß, aber ansonsten taub und blind wäre (zumindest an diesem Tag!), rief uns Frau Hasemann schon nach vorne. »Die Prinzessin auf der Erbse« hatte ihren Auftritt.
    Zu meiner Überraschung wurde unser Referat ein voller Erfolg. Die Klasse hörte von Anfang bis Ende aufmerksam zu, selbst als ich mich dreimal hintereinander verhaspelte und Emma einmal zwischendurch völlig den Faden verlor. Es funkte uns auch niemand mit dämlichen Bemerkungen dazwischen, nicht mal Tiffany oder das Nashorn. Im Gegenteil, als Sissi mit ihrem Vortrag an der Reihe war, hing Kevin geradezu entzückt an ihren Lippen... sehr verdächtig!
    Hinterher stellten ein paar Leute sogar richtig gute Fragen. Glücklicherweise gehörte Raphael nicht dazu (ich bin sicher, Emma wäre auf der Stelle im Boden versunken, wenn ihr Schwarm sie angesprochen hätte).
    »Ihr habt ›Die Prinzessin auf der Erbse‹ wirklich sehr schön rübergebracht«, lobte uns Frau Hasemann am Ende der Stunde. »Und ich hatte den Eindruck, die Gruppenarbeit hat euch richtig Spaß gemacht, oder?«
    Emma, Sissi und ich grinsten uns an. Oh ja, das konnte man sagen!
    Als wir später den Erfolg unserer »Prinzessin auf der Erbse« bei einem Milchshake feierten, meldete sich Emma zu Wort:

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