Der Privatdozent
schlagartig wieder ernst: „Ich hab Angst, dass für uns das gleiche gilt.” Damit spreche ich zum ersten Mal meine Befürchtung aus, die überhaupt zu diesem Kein-Sex-Spiel zwischen Marco und mir geführt hat.
„Ich kann dir versichern, dass ich schwul bin und nicht plötzlich das Bedürfnis habe, mit Frauen …”
„Nein-nein-nein”, wehre ich sofort ab. „Nicht so. Ich habe Angst, dass wir unseren – na ja, unseren Sex kaputt gemacht haben, indem wir …”
Marco nickt zögerlich. „Du glaubst, dass wir uns irgendwann nicht mehr reichen und Lukas anrufen müssen?”
„Das ist nicht witzig!”
„Das war auch nicht witzig gemeint, sondern im übertragenen Sinne.”
„Dann ist ja gut”, gebe ich mürrisch zurück.
Marco lächelt jetzt und küsst mich auf die Stirn. „Darum also einen Monat keinen Sex?”
„Ja”, gebe ich missmutig zu.
„Also, wenn es dich beruhigt, ich habe mich noch nie so sehr auf Sex gefreut wie jetzt.” Er flüstert mir mit heiserer Stimme ins Ohr: „Es wird bestimmt großartig.”
Ich lächle. „Und was ist in einem Monat?”
„Bitte sag nicht, dass wir jetzt nur einmal im Monat miteinander …”
„Nein”, lache ich. Aber meine Sorge holt mich sofort wieder ein. „Aber was ist, wenn wir jetzt wieder Sex miteinander haben und ich dir langweilig werde?”
„Dann werde ich dir das sagen, damit wir uns gemeinsam was ausdenken können, wie wir wieder Leben zwischen die Beine bekommen, versprochen.” Seine Lippen berühren meine ganz sanft. „Aber ich bin mir sicher, dass du mir weit länger reichen wirst, als nur einen Monat.”
Ich grinse. „Das hört sich gut an.” Dann zögere ich einen Augenblick. „Und du versprichst mir wirklich, dass wir über solche Dinge reden können?”
„Im letzten Monat habe ich dir mehr versprochen, als irgendwem sonst auf der ganzen Welt. Ich glaube, dass dieses eine Versprechen da auch nicht mehr ins Gewicht fällt.”
Ich kneife die Augen zusammen. „Versprich es!”
„Versprochen!”
„Okay.”
„Vorausgesetzt …”, fügt Marco hinzu und lässt den Anfang offen stehen.
„Was?”, frage ich ungeduldig.
„Vorausgesetzt, ich lebe morgen noch.”
„Wie kommst du denn jetzt auf so was?” Ich richte mich ein bisschen auf.
„Na ja, ich hab mal gehört, dass massiver Sexentzug zum Tod führen kann …”
Ich schlage ihm vor die Brust. „Blödmann!”
„Komm, jetzt sei nicht so herzlos!”
Mein Blick fällt auf die Digitalanzeige des Radioweckers. Kurz vor Mitternacht. Ich grinse. „Hältst du es noch ein paar Minuten aus?”
Marco dreht sich zur Uhr. Gebannt warten wir darauf, dass die Minuten vergehen und die Anzeige endlich, endlich ‚0:00’ anzeigt … Dann treiben wir es einmal wild und hemmungslos und danach ganz zärtlich, bis wir gemeinsam einschlafen.
Alex Seinfriend
1Trip 2 Kill
240 Seiten, 14,90 Euro.
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Das Abitur ist bestanden. Endlich kann Marek seinen Vater zurücklassen und zu Stephen ziehen. Doch als er bei diesem ankommt, müssen die Wünsche der Realität weichen: Stephan liegt mit einem Stricher im Bett. Marek sucht wieder die Flucht – doch zurück zu seinem Vater will er nicht mehr. Also streift er ohne Geld und Perspektive durch die Stadt. Wo soll er die Nacht verbringen? Wie soll er an Geld kommen? Als ein Wagen neben ihm hält und der Fahrer ihn mitnehmen will, trifft er eine Entscheidung: Er steigt ein. Noch ahnt er nicht, wohin ihn dieser Trip bringen wird...
Alex Seinfriend
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