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Der Problemmann (German Edition)

Der Problemmann (German Edition)

Titel: Der Problemmann (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sigrun Misselhorn
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Aussage seines Bruders in einer schweren Ehekrise steckte. Wie aus dem Nichts fiel Anna ein, wie sie aussehen musste. Ungewaschen, nur mit einem T-Shirt bekleidet und zu allem Übel mit völlig verweinten Augen. Wie gut, dass sie nicht geschminkt war. Oh mein Gott, durchfuhr es Anna, ich bin ungeschminkt! Schlagartig lief sie rot an. Und wie hatte sie sich gerade vor ihm aufgeführt? Erst als ein Häuflein weinendes Elend, das glaubte seine letzte Stunde wäre angebrochen und dann als vorwurfsvolle Furie, die bereit war das Äußerste zu tun, um ihn rauszuschmeißen?
    Christian war noch immer fassungslos, nie wäre ihm in diesem Moment aufgefallen, wie Anna aussah. Er griff ihre Hand und drückte sie. Augenblicklich durchzuckte es ihn. So etwas hatte er bis dahin noch nie erlebt. Blitze erhellten seinen Verstand und er wusste, dass die Frau, die vor ihm stand, wunderschön war. Diese Frau würde all seine Wünsche erfüllen. Er war geradezu geblendet von ihrem Antlitz. Verlegen lächelte er sie an.
    „Das freut mich. Aber ich weiß leider nichts von Ihnen. Ich habe vor meiner Abreise, die zugegebener Maßen recht spontan war, mit Niemandem mehr gesprochen. Ich nahm an, dass um diese Jahreszeit auf keinen Fall jemand hier wäre. Es freut mich aber besonders Sie kennenzulernen.“
    Noch immer hielt er ihre Hand in seiner. Nicht nur das, er nahm seine andere hinzu und drückte ihre sanft. Anna wurde es unangenehm und sie fing an zu schwitzen, vor allem wurde ihre Hand feucht und sie zog sie vorsichtig zurück, dabei war es wunderbar von ihm berührt zu werden.
    „Wäre es unter diesen Umständen nicht sinnvoll wenn wir uns mit Vornamen ansprechen würden?“, wollte er wissen.
    „Ich bin übrigens Christian.“

Kapitel 21 : Triumph
    Das Brüllen ihres Chefs ließ sie zusammenzucken. Marion kannte seine cholerischen Anfälle, was nicht gleichbedeutend damit war, dass sie sich daran gewöhnte. Sie hasste seine unkontrollierten, und vor allem jeglichen Grund entbehrenden, Gefühlsausbrüche. Es gab Tage da schrie er bei jeder sich bietenden Kleinigkeit. Es war furchtbar, vor allem wenn Marion mit einem Kunden telefonierte und sich für den Lärm im Hintergrund entschuldigen musste. Draußen vor ihrem Büro würde ein Mann schreien, versuchte sie zu erklären. Manchmal fragten Kunden bevor sie hätte etwas Entschuldigendes sagen können, ob sich wieder der Verrückte vor ihrer Tür herumtreiben würde und lachten dabei sogar. Marion konnte dem nicht einmal ein müdes Lächeln abringen. Umso mehr sehnte sie sich danach, endlich schwanger zu werden. Was in diesem Moment in weitere Ferne gerückt schien, als sie je angenommen hätte.
    Vor ein paar Tagen hatte Christian einen Koffer gepackt und war zu ihr ins Wohnzimmer gekommen, wo sie dabei war sich Entspannung vor dem Fernseher zu gönnen. Gerade wollte sie ihm sagen, er solle es nicht wagen sie jetzt anzusprechen, nach allem was er ihr bisher angetan hatte, als sie sah, was er neben sich abgestellt hatte.
    „Ich geh dann mal“, hatte er gesagt und war ohne weiter mit ihr zu diskutieren einfach so verschwunden.
    Sie hatte angenommen, dass er spätestens am nächsten Wochenende zurück sei. Es konnte nicht sein, dass er tatsächlich zu seiner Freundin zog, mit nur einem Koffer. Daran, dass er sie betrog und hinterging, hatte sie sich inzwischen gewöhnt, soweit man sich an Untreue eben gewöhnen konnte, aber dass er sie verlassen würde, das hätte sie ihm niemals zugetraut. Tief in ihrem Inneren hoffte sie auf Besserung, wenn sie erst einmal eine richtige Familie wären. Ganz sicher würde er sich besinnen, wenn er seinen Sohn das erste Mal gesehen hätte. Leider war Marion so sehr mit sich und ihrer falschen Wahrnehmung beschäftigt, dass sie nicht merkte, wie er den gesamten Januar über versuchte, um sie zu kämpfen und mit ihr zu reden, zu ihr durchzudringen, dass all ihre Anschuldigungen jeder Realität entbehrte und sie dringend Hilfe bräuchte. Christian schlug ihr sogar vor eine Paartherapie zu machen. Er wollte ihr zur Seite stehen, für sie da sein, sie endlich wieder lieben können.
     
    --
     
    „Das ist lächerlich“, hatte sie in einer Lautstärke gesagt, die einige Phone zu viel für sein Gehör waren, „als ob ich in diesem Szenario diejenige wäre, der Hilfe bräuchte. Du solltest dich therapieren lassen mit deiner Sexsucht.“
    „Ich bin doch nicht sexsüchtig. Wie kannst du so etwas behaupten?“
    „Das sieht doch wohl jeder. Du betrügst mich

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