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Der Problemmann (German Edition)

Der Problemmann (German Edition)

Titel: Der Problemmann (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sigrun Misselhorn
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produzierten. Tom schlug vor unter diesen Umständen in den nächsten Supermarkt zu fahren und fürstlich für ein Abendessen einzukaufen. Er würde gern am Abend für sie kochen. Tom hatte sich am Flughafen einen Leihwagen genommen, mit dem sie sich auf den Weg machten, nachdem sich Anna umgezogen hatte. Für einen kurzen Moment war Anna überrascht wie gut sich Tom auskannte, bis ihr einfiel, dass wahrscheinlich auch er schon des Öfteren in Italien gewesen war. Diese Ahnung bestätigte sich im Supermarkt. Toms Italienisch war nicht so gut wie das von Christian, aber deutlich besser als Anna je hätte die Sprache beherrschen können. Selbstsicher sprach Tom eine Verkäuferin hinter dem Fleischtresen an und fragte nach dem, was er sich für den Abend vorgestellt hatte. Mit Tom durch den Supermarkt zu schlendern hatte etwas alltägliches, was Anna sehr genoss. Christian hatte sie nie zum einkaufen mitgenommen. Er begleitete sie maximal in den Ort, um mit ihr einen Kaffee zu trinken oder sie selten zum Essen auszuführen. Tom befüllte den Einkaufswagen und sie sprachen über die Versicherung, was in der Zwischenzeit alles passiert sei, wie es Uta und Oliver gehen würde und aus welchem Grund Tom nicht gewusst hatte, das Christian in Italien sei. In den letzten zwei Wochen hätte Tom sich stark zurückgezogen, auch er wollte fleißig sein und an seiner Diplomarbeit arbeiten.
    „Wie lange kannst du denn hier bleiben?“, wollte Anna wissen, als sie an der Schlange zu den Kassen standen.
    „Leider nur übers Wochenende. Mein Flug geht am Sonntagabend wieder zurück.“
    „Das ist wirklich kurz, aber besser als Nichts. Ich freue mich wirklich, dass du gekommen bist.“
    Sie hakte sich bei ihm unter und gab ihm einen Kuss auf den Mund. Sie verhielten sich, wie ein Paar, das seinen gemeinsamen Urlaub verbrachte.
     
    Auf dem Weg zurück zum Haus, fragte Tom nach dem Vorankommen ihres Buches. Er war ebenso überrascht zu hören, dass sie nicht an einem Kinderbuch arbeiten würde. Hatte sie nach wie vor Christian nicht gezeigt, was sie jeden Tag geschaffen hatte, holte sie sofort als sie im Haus waren, ihr Skizzenbuch aus dem Rucksack, um Tom ihr Werk zu zeigen. Stumm blätterte er Seite um Seite. Zum ersten Mal wurde Anna schlecht, während sie mit ansah, wie Tom ihre Zeichnungen begutachtete. Er würde sie bestimmt nicht gut finden. Und wenn er sie nicht gut finden würde, dann würde auch Sabine die Skizzen nicht nehmen wollen. Niemand würde jemals ein Buch daraus machen wollen. Tom hatte noch immer nichts gesagt und das Buch zugeklappt. Ein Grinsen legte sich auf sein Gesicht.
    „Die sind wirklich richtig gut. Ich möchte gar nicht wissen, wie die Geschichten dazu sein werden. Da bekomme ich bestimmt rote Ohren.“
    Tom fing an zu lachen.
    „Es gefällt dir?“
    „Ja sehr. Ich hatte keine Ahnung, was in dir steckt. Stille Wasser sind bekanntlich tief.“
    Noch immer lachte Tom und Annas Gesicht wechselte die Farbe.
    Während Tom sich in der Küche daran machte, sich um das Abendessen zu kümmern, riefen Annas restlichen Freunde an, um ihr zu gratulieren, so lange bis ihre Pre-Paid-Karte endgültig den letzten Cent ausgespuckt hatte.
    „So, nun ist Ruhe“, sagte sie und verstaute das Handy.
    Den ganzen Tag über war es sehr viel kühler, als in den letzten vier Wochen in denen Anna bereits in Italien weilte. Sie fror entsetzlich, so sehr hatte sie sich an die wohlige Wärme der Sonne gewöhnt. Daher ging sie zum Kamin, um ein Feuer zu entfachen. Mit Tom die Zeit zu verbringen, war ganz anders als zuvor mit Christian. Dauerte es mit Christian keine fünf Minuten bis sie sich bitterböse Worte zuspielten, so war es mit Tom geradezu langweilig friedlich. Tom hatte eine Flasche Sekt geöffnet, die sie vor dem knisternden Kamin begannen zu trinken. Absolute Harmonie lag über ihnen. Schweigend schauten sie in die Flammen, tranken Sekt, ab und zu sah Tom sie an, lächelte freundlich, nahm ihre Hand und drückte sie sanft. Ruhe und Gelassenheit war das vornehmende Gefühl, das Anna ausfüllte. Sie konnte nicht begreifen aus welchem Grund sie noch am Morgen im Selbstmitleid verging. Das Leben war schön und sie tief zufrieden. Alles würde gut werden. Ganz egal, wie es sich mit Christian entwickeln würde. Wenn es eben sein müsste, würde sie ein Verhältnis mit ihm eingehen. Was spielte das alles für eine Rolle? Für alles gab es eine Lösung.
    Die Flasche Sekt war geleert, als Tom das Essen servierte. Anna war

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