Der Problemmann (German Edition)
mit ihm hatte ihr dann aber doch endlich gezeigt, dass sie rein gar nichts mehr für ihn empfand. Tom war großartig gewesen ihr diese Genugtuung zu ermöglichen. Die Leidenschaft die sich daraus entwickelte ließ sie nicht weniger verwirrt zurück.
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Anna traute sich nicht Tom anzusprechen, was jetzt werden sollte und ob ihre sexuelle Zusammenkunft nun bedeuten würde, dass sie ein Paar seien. Das konnte sie sich einfach nicht vorstellen. Sie hatte gehofft, eine Zukunft mit Christian beginnen zu können. In Toms Gegenwart fiel es ihr schwer ihn überhaupt in ihr Gedächtnis zurückzuholen. Dabei beruhigte sie Toms Anwesenheit. Er kannte sie mittlerweile so gut, wie kaum ein anderer, wusste wie sie ihr Frühstücksei am liebsten aß und dass man ihr am Morgen Ruhe geben musste. Es waren hunderte Kleinigkeiten, die ihr zeigten wie nah sie sich standen. Dennoch war sie froh als er wieder fort war. Sie glaubte pausenlos mit ihm darüber sprechen zu müssen, aus welchem Grund sich beide plötzlich zueinander hingezogen fühlten. Seine Zärtlichkeiten ihr gegenüber verunsicherten sie auf der einen Seite, andererseits war er ihr vertraut. Er strich ihr ab und zu mit der Hand über den Rücken, oder drückte sie einfach so an sich und gab ihr einen Kuss. In der Nacht kam er ohne sie gefragt zu haben mit in ihr Zimmer. Sie hätte sich nicht getraut ihn zu fragen, was das werden sollte. Wie selbstverständlich legte er sich zu ihr ins Bett und umschlang sie augenblicklich, kaum dass sie neben ihm lag. Es dauerte keine fünf Minuten und sie fielen leidenschaftlich übereinander her. Dieses Mal waren sie nicht betrunken, auch wenn sie zum Essen Wein getrunken hatten. Seine Berührungen waren ganz anders, als am Abend zuvor. Sehr viel liebevoller. Langsam streichelte er ihre Haut, berührte sie, bis sich ihr die Haare an den Armen aufstellten. Das was sie taten konnte man im wahrsten Sinn als Liebe bezeichnen, was Anna noch wesentlich mehr irritierte. Sie war mehr als Erfahren, wie man im Bett mit einem Mann umzugehen hatte und doch war es plötzlich anders. Als ob sie alles vergessen haben würde. Ihr Körper schien ihr nicht zu gehorchen und fing an zu zittern, je intensiver sich Tom um sie kümmerte. Ihr war das unangenehm und sie schämte sich für ihr Unvermögen ihren Körper zu beherrschen. Je mehr sie unter seinen Berührungen vibrierte, desto intensiver wurde Tom in seinem Bemühungen sie glücklich zu machen. Wenn sie glaubte, nun könnte es nicht mehr schlimmer werden und ihr danach war einfach in Tränen auszubrechen, zog er sie eng an sich, unterbrach das Liebesspiel und streichelte ihr sanft über den Kopf, bis sie sich wieder beruhigte und er fort fuhr sie zu lieben.
Was sollte sie nun davon halten? Sie hatten doch besprochen sich nicht zu verlieben. Ihre Freundschaft war rein platonisch. Und doch genoss Anna jede Sekunde. Der Sonntag verlief eigentümlich. Am Morgen wachte Anna wieder in Toms Armen auf. Blieb wach neben ihm liegen, traute sich jedoch nicht sich zu bewegen. Sie versuchte zu analysieren, was sie für Tom empfinden würde. Das Bild von Christian verblasste zusehend. Aber es war doch Christian, der sie lieben sollte. Tom drehte sich zu ihr, öffnete seine Augen und strahlte sie an. Ohne sich wehren zu können, hatte er sie geküsst und verschwand ins Bad. Kurz darauf betrat er ihr Schlafzimmer, kam jedoch nicht zurück ins Bett. Emotionslos zog er sich an.
„Ich mache Frühstück“, sagte er und krabbelte die Treppe nach oben.
Relativ ratlos blieb Anna zurück. Eine halbe Stunde später saßen sie auf der Terrasse und tranken Kaffee. Die Sonne schien wie jeden Tag von einem makellosen Himmel. Die Vögel zwitscherten, eine anheimelnde Ruhe lag über ihnen und doch war etwas in der Atmosphäre, was Anna nicht deuten konnte. Tom war plötzlich anders. Ganz anders. So kannte sie ihn nicht. Er wirkte verschlossen, sprach kaum mit ihr, sah sie nicht einmal mehr an.
„Wann musst du denn wieder los?“
„Am frühen Nachmittag.“
„Und was möchtest du noch tun?“
„Weiß nicht. Was du möchtest.“
„Du bist ja nur so kurz hier, wir sollten etwas machen was dir Spaß macht.“
„Sicher. Dann fahren wir in den Ort, essen eine Kleinigkeit und dann fahr ich wieder.“
„Okay, wenn es das ist was du gern tun möchtest.“
„Ja, das möchte ich.“
Er trank seinen Kaffee, sprach mit ihr und doch sah er sie kaum an. Sie entschieden mit Fahrrädern in den Ort zu fahren. Die Sonne
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