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Der Problemmann (German Edition)

Der Problemmann (German Edition)

Titel: Der Problemmann (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sigrun Misselhorn
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Umständen kann ich das nicht. Er soll erst einmal zu sich finden und vor allem herausfinden, ob er mich wirklich will, oder ob ich nicht viel mehr ein Lückenbüßer wäre.“
    Melanie traute ihren Ohren kaum. Hatte das gerade ihre Freundin Anna gesagt? Die, die sich grundsätzlich und augenblicklich in einen Mann Hals über Kopf verliebte, sobald der auch nur ein winziges Anzeichen von Interesse zeigte?
    „Dir scheint die Sonne zugesetzt zu haben.“
    „Kann schon sein, das würde ich generell nicht ausschließen. Aber so will ich das einfach nicht mehr.“

Kapitel 31: Kalter Kaffee
    Anna saß in einem großen Raum. Sie war nervös und ihr ging es, wie schon in den letzten Tagen seit ihrer Ankunft, nicht besonders gut. Vor ihr stand eine Tasse Kaffee, die dabei war kalt zu werden. Anna hatte zwar der freundlichen Frau, die ihr einen angeboten hatte, gesagt, dass sie gern einen nehmen würde, wusste jedoch bereits als sie es ausgesprochen hatte, dass sie nichts davon würde trinken können. Ihr Magen rebellierte noch immer. In seltenen Moment beruhigte er sich, aber sobald sie etwas zu Essen sah oder auch nur daran dachte, wurde ich augenblicklich schlecht und sie glaubte keinen einzigen Bissen jemals wieder in ihrem Leben herunter bringen zu können. Melanie machte sich inzwischen Sorgen und meinte, Anna sollte dringend in den nächsten Tagen einen Arzt konsultieren. Anna saß bereits eine halbe Stunde in diesem überdimensionierten Besprechungsraum des Verlages, der üblicher Weise ihre Kinderbücher veröffentlicht hatte, und wartete auf Sabine. Nervös fing sie an mit ihrer Tasse zu spielen. Als sich plötzlich die Tür schwungvoll öffnete, erschrak sie so sehr, das die Hälfte des kalten Kaffees sich in die Untertasse ergoss. Unbeholfen versuchte Anna den Schaden sofort mit einer Serviette zu beheben.
    „Anna“, schrie Sabine überschwänglich, kam auf sie zu und nahm sie in ihre Arme, „was bin ich froh, dass du endlich da bist.“
    Sabine war wie immer perfekt gestylt, trug ein schickes Kostüm mit passenden, sehr hohen Schuhen. Nie wäre man auf den Gedanken verfallen, dass Sabine eine Kinderbuchlektorin hätte sein können. Anna brachte nur ein leises ‚Hallo‘ über ihre Lippen und setzte sich wieder zu ihrem verunglückten Kaffee.
    „Willst du einen neuen? Vielleicht lieber einen Cappuccino, einen Espresso? Du warst ja gerade in Italien, da muss der Kaffee hier doch grauenvoll schmecken.“
    „Geht so. Ich trinke derzeit eigentlich keinen Kaffee.“
    „Möchtest du etwas anderes? Du kannst alles bekommen. Sag was du willst und ich lasse es besorgen.“
    Noch nie war Sabine derart um das Wohlergehen ihres Schützlings besorgt. Normalerweise bekam Anna nicht einmal einen Kaffee angeboten.
    „Gleich kommt noch der Verlagsleiter, daher sitzen wir heute hier. Er wollte dich unbedingt kennenlernen“, Sabine hatte sich neben Anna gesetzt und war ein Stück näher an sie heran gerückt, „und denke bitte immer daran, wie ich mich für dich eingesetzt habe.“
    Stumm nickte Anna. In dem Moment betrat der oberste Boss von Sabine den Raum. Eine kleine Erscheinung stand im Türrahmen, ebenso perfekt angezogen wie Sabine. Trotz seiner Größe wirkte er auf Anna wie ein großer Mann, sie hatte augenblicklich Respekt vor ihm. Schnell war sie aufgestanden, um ihn zu begrüßen. Sabine blieb stoisch sitzen, zog Anna an ihrem Arm wieder hinunter zum Sitz und schüttelte unmerklich mit ihrem Kopf. Der Verlagsleiter reichte Anna seine Hand über den Tisch, fragte ob sie alles hätte, was sie brauchen würde und setze sich. Anna hätte es begrüßenswert gefunden, nicht einer solchen Situation ausgesetzt zu sein. Dem war sie nicht gewachsen. Noch viel weniger konnte sie mit dem umgehen, was der Verlagsleiter ihr mitteilte. Sie hätte ein unglaubliches Talent. Aus welchem Grund sie bisher diese lächerlichen Kinderbuchillustrationen angefertigt hätte, wo doch so viel mehr in ihr schlummerte, wollte er wissen und wer ihr die Geschichten geschrieben hätte. Sie versicherte, dass wirklich alles aus ihrer Feder stammen würde und sie ganz allein in Italien gewesen sei, um daran zu arbeiten. Als zum Abschluss des Gesprächs der Verlagsleiter ihr einen Scheck überreichte, glaubte Anna zu träumen. Noch nie hatte sie vor Abschluss einen Scheck erhalten. Sie traute sich kaum einen Blick zu riskieren. Der Verlagsleiter drängte sie nachzusehen, ob ihr diese Summe ausreichen würde. Schlagartig nahm Anna an, dass jeden

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