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Der Problemmann (German Edition)

Der Problemmann (German Edition)

Titel: Der Problemmann (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sigrun Misselhorn
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erliegen kommen, vor lauter Schreck über diese Naturkatastrophe. Im Bus sitzend schwiegen sie noch immer. Super, dachte Anna, jetzt wird sie mich sicher bis nach Hause begleiten wollen.
    „Was möchtest du denn nun mit mir besprechen?“
    Es interessierte Anna überhaupt nicht, was Jennifer ihr zu erzählen hatte. Auf der anderen Seite wollte sie alles tun, damit sie ihre Ruhe haben würde. Die hatte sie während der Busfahrt nicht mehr. Als ob Anna in Jennifer einen Schalter umgelegt hatte, sprudelten die Worte geradezu willenlos aus ihr heraus. Anna konnte dem nicht mehr folgen. Es ging wohl um den Exfreund Dennis und wie toll der im Grunde doch war. Aber Jennifer hätte von Anfang an Schwierigkeiten mit ihm gehabt, zumal er furchtbar eifersüchtig war. Selbst wenn sie sich mit einer anderen Frau treffen wollte, machte er daraus einen riesigen Aufstand. Anna glaubte, dass jeden Moment ihre Ohren anfangen müssten zu bluten. Jennifers Sprechapparat lief auf Hochtouren. Nur noch zwei Bushaltestellen waren zu überbrücken. Anna überlegte, wie man Jennifers Redefluss wieder abstellen könnte. Ohne Vorwarnung stand Anna plötzlich auf, als der Bus ihr Ziel erreicht hatte.
    „Ich bin dann jetzt zu Hause. Schönes Wochenende wünsche ich dir.“
    Jennifer war augenblicklich still und starrte Anna mit großen Augen an. Bevor sie etwas dazu hätte sagen können, war Anna aus dem Bus gesprungen, die Türen schlossen sich hinter ihr und Jennifer blieb allein zurück. Puh, das war knapp, dachte Anna und ging erleichtert den Weg in Richtung ihrer Wohnung. Jennifer blieb drei weitere Stationen wie angewurzelt sitzen und überlegte, was das zu bedeuten hätte. Am Ende kam sie zu dem Schluss, dass Anna durchaus ihre Freundin sein könnte, denn immerhin hatte sie ihr ein schönes Wochenende gewünscht.
     
    Anna kramte in ihrer Tasche nach ihrem Handy, da sie Melanie von der Begegnung mit Jennifer berichten wollte. Die würde das sicher nicht glauben, was Anna alles von diesem Tag zu berichten hatte und vor allem was dem armen Tom widerfahren war, nur um ihr einen Gefallen zu tun. Als ihr Handydisplay wild blinkend darauf aufmerksam machte, dass sie eine SMS von Michael erhalten hatte, blieb ihr fast das Herz stehen. Das schlug artig weiter, wenn auch etwas schneller als zuvor, dafür musste Anna ihren Weg nach Hause unterbrechen und stehen bleiben. Mit zittrigen Fingern tippte sie auf ihrem Handy herum, um seine Nachricht zu lesen.
     
    Sorry. Will dich wieder sehen. Heute!? Gruß M.
     
    Er verschwendete nicht allzu viele Buchstaben, als wenn jeder einzelne ihn in den Ruin getrieben hätte. Trotzdem war ihr erster Impuls ihn sofort zurückzurufen. Immerhin war die SMS vom Nachmittag. Während sie überlegte, was genau sie jetzt tun sollte und das Für und Wider gegeneinander abwog fing das Handy in ihrer Hand an zu vibrieren. Gleich würde es klingeln, das wusste sie und trotzdem erschrak sie von dem durchdringenden Ton in ihrer Hand. Unschlüssig ob sie seinen Anruf entgegen nehmen sollte, stand sie, unfähig sich zu bewegen, auf der Straße. Passanten gingen an ihr vorbei und starrten sie nicht minder an. Plötzlich fühlte sie ein Tippen auf ihrer Schulter.
    „Entschuldigen Sie, ihr Handy klingelt. Sollten sie nicht dran gehen?“
    Ein ihr völlig Fremder hatte sie angesprochen. Der glaubte, dass sie ein ernsthaftes Problem hatte, da sie ihn lediglich anglotzte. Dann aber nickte sie mit dem Kopf und drückte den ersehnten Knopf und das Handy gab endlich Ruhe.
    „Hallo?! Anna, bist du da?“
    Sie hatte das Telefon noch nicht an ihr Ohr geführt, hörte aber dennoch Michaels Stimme, die ein warmes, wohliges, ja geradezu behagliches Gefühl in ihr auslöste. Endlich wollte sie ihn hören, seine Stimme in sich vibrieren lassen und sich dem angenehmen Kribbeln hingeben, das er hervorrief.
    „Da bist du ja endlich“, sagte er mit vorwurfsvollem Ton, „wo hast du gesteckt und warum beantwortest du meine SMS nicht?“
    Augenblicklich war ihre Hingabe verflogen.
    „Ach, hallo Michael. Schön von dir zu hören. Wie geht es dir?“
    „Gut, danke.“
    Mit dieser Frage hatte er nicht gerechnet. Vielmehr erwartete er eine Antwort auf seine. Diese Frau war schon recht eigentümlich. Aber der Beischlaf mit ihr hatte ihn sehr befriedigt und sein kleiner Freund entspannte sich zusehend. Wenn Michael einer aufreizenden Frau gegenüber stand, traute er sich sogar wieder aus der Bauchhöhle heraus.
    „Und, was willst du?“
    Die

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