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Der Profi - The Cleaner

Titel: Der Profi - The Cleaner Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brett Battles
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an Murrays zahlreiche Posten teilten sich ein Bücherregal mit Reihen von Büchern, von denen Murray wahrscheinlich nur wenige gelesen hatte. Abteilung große Philosophen. Die historische Abteilung. Die Abteilung Männerromane. Jede davon extra angelegt, um zu beeindrucken, ob einen Kollegen, einen Boss oder eine Frau.
    Quinn ging in die Küche. Sie war sauber und funktional. Der Kühlschrank war fast leer, was nicht überraschte. Eine Flasche Chardonnay, Kaffeesahne. Keine Lebensmittel. Murray gehörte zu den Typen, die jede Mahlzeit im Lokal einnahmen.
    Dem Wohnzimmer gegenüber lagen zwei Schlafzimmer. Im größeren standen ein Doppelbett, eine Kommode aus schwarzem Lackholz und ein großer Stereoschrank mit einer hochmodernen Audioanlage.
    Das andere Zimmer war ein Heimbüro, komplett mit Schreibtisch, Computer, Drucker und Scanner. Murrays Höhle und anscheinend ein Zimmer, das er nie mit jemand teilte. Ordnung war hier nicht mehr nötig. Überall Papierstapel, Akten und Bücher.
    Quinn dachte daran, den Computer einzuschalten und ins Netz zu gehen, um es noch einmal mit der FTP-Site zu versuchen, doch es gab durchaus die Möglichkeit, dass irgendjemand irgendwo Murrays Internet-Aktivitäten überwachte. Zwar war Murray nicht der bedeutendste Mann bei der NATO, doch war er bedeutend genug, das Interesse verschiedener Richtungen auf sich zu ziehen.
    Quinn ging in die Küche zurück, schenkte sich ein Glas Wein ein und trug es ins Wohnzimmer. Er fand die Fernbedienung und schaltete den Fernseher ein.
    Hat doch keinen Sinn, sich den ganzen Nachmittag zu langweilen, dachte er und machte es sich in einem von Murrays Sesseln bequem.
     
    Kenneth Murray kam an diesem Abend zehn Minuten nach acht nach Hause. Seine Stirnglatze war ein wenig höher geworden, seit Quinn ihn das letzte Mal gesehen hatte, doch sonst war er derselbe alte Murray, mit einem Gesicht gesegnet, das unauffällig in jeder Menge unterging. Nicht zu groß, nicht zu klein, war er der perfekte Mittelsmann.
    Eine halbe Stunde vorher hatte Quinn den Fernseher ausgeschaltet und leerte sein zweites Glas Wein, als die Wohnungstür geöffnet wurde. Zuerst bemerkte Murray ihn nicht, als er die Wohnung betrat und das Licht anknipste. Leise vor sich hin summend, legte er die Schlüssel in eine Keramikschüssel auf der Flurgarderobe neben der Wohnungstür, dann wandte er sich zum Wohnzimmer.
    »Überstunden gemacht?«, fragte Quinn.
    Murray wich überrascht zurück und stieß mit der Tür zusammen. Er schnappte nach Luft, versuchte zu Atem zu kommen. »Wer zum Teufel sind Sie?«
    »Also so lang ist es auch noch nicht her, oder, Ken?«
    Murrays Augen weiteten sich. »Quinn.«
    »Wie geht es Ihnen?«
    Bei zwei früheren Jobs war Murray ein Sekundärkontakt für Quinn gewesen. Jedes Mal hatten sie sich nur einmal getroffen: das erste Mal bei einem Fußballspiel in Ostende, das zweite Mal bei einem Dinner in einem Café in der Nähe von Murrays früherer Wohnung. Quinn hatte den Eindruck gehabt, dass Murray ein nervöser Typ war. Gesprächig, wenn er Frauen beeindrucken wollte, aber ziemlich substanzlos, wenn es darauf ankam zu handeln.
    Irgendwie hatte er sich in den Kopf gesetzt, dass Quinn seinen Lebensunterhalt als Auftragskiller verdiente. Quinn hatte beschlossen, es dabei zu belassen. Die beiden Male, die sie sich getroffen hatten, hatte Murray die Begegnung so schnell wie möglich hinter sich bringen wollen.
    »Was machen Sie hier?«, fragte Murray.
    »Hab mir gedacht, wir könnten uns ein bisschen unterhalten.«
    Murray warf einen raschen Blick zur Küche, dann nach hinten in den Flur. »Sind Sie allein?«
    »Im Moment ja.«
    Die Antwort war nicht geeignet, die Anspannung in Murrays Gesicht zu lösen. »Worüber wollen Sie sprechen?«
    Quinn erhob sich lässig. Während er es tat, wich Murray ein paar Schritte die Wand entlang zurück. »Bitte, Ken, was glauben Sie denn, dass hier vorgeht?«, fragte Quinn. »Denken Sie, ich will Ihnen etwas tun?«
    »Ich weiß nicht, was Sie tun wollen«, sagte Murray. »Aber ich weiß ziemlich genau, was Sie tun können.«
    »Wir stehen auf der gleichen Seite, Kumpel. Vergessen? Ich bin nur hier, um zu reden.« Quinn nickte zur Couch hinüber. »Setzen Sie sich. Ich hole Ihnen ein Glas Wein. Okay?«
    »Es geht mir gut.«
    »Es wird Ihnen helfen, sich zu entspannen.«
    Quinn wartete, bis Murray sich von der Wand gelöst hatte und sich setzte. »Sehen Sie?«, sagte Quinn. »Das war doch gar nicht so schwer.«
    Er ging in die

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