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Der Profi - The Cleaner

Titel: Der Profi - The Cleaner Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brett Battles
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dran.«
    Nach ein paar Sekunden piepte Quinns Telefon. Nachricht eingetroffen.«
    »Hab ich«, sagte Quinn. »Was ist mit dem Objektträger? Ist es ein Gewebemuster?«
    »Ja … Beschädigt.«
    »Durch das Feuer?«
    »Nicht vom … Feuer … von etwas … innen drin.«
    Quinn hielt den Atem an.
    »Es herrscht... noch Ungewissheit über die tatsächliche Identität … dessen, das es … verursacht hat … Es ist kompliziert … wir müssten … vielleicht … morgen … aber ich kann Ihnen … eins sagen.«
    »Was?«
    »Es ist ein Virus.«

28
     
    In einem kleinen Coffee-Shop zwei Blocks vom KaDeWe entfernt fand Quinn Zugang zum Internet. Das vom Maulwurf versprochene Bild von Henry Jansen wartete auf ihn. Quinn erkannte das Gesicht auf dem Bild sofort. Taggert und Jansen waren tatsächlich derselbe Mann. Er verbrachte eine Viertelstunde mit dem Versuch, sich in die FTP-Site einzuloggen. Er versuchte Variationen von »Taggert« und »Jansen« und »Virus«. Er tippte das Geburtsdatum ein, das in der Fahrerlaubnis eingetragen gewesen war, und Yancy Lane 215 - die Adresse des Hauses, in dem Taggert sich in Colorado aufgehalten hatte, bevor es mit ihm abgebrannt war. Er versuchte es sogar mit »Campobello«. Aber nichts funktionierte.
    Wieder draußen, rief er Peter an.
    »Entweder hilfst du mir jetzt, oder ich bin fertig mit dir«, sagte Quinn.
    »Ist das eine Drohung?«, fragte Peter.
    »In der Tat.«
    Peter sagte einen Moment gar nichts. »Erinnerst du dich an Montevideo vor vier Jahren?«, fragte er dann.
    »Ramos«, sagte Quinn.
    Ramos war ein Lokalpolitiker, der in ein Drogenkartell verwickelt gewesen war. Anscheinend war jemand daran interessiert gewesen, ihm herauszuhelfen, also hatte das Office jemand angeheuert, der den Kopf des Kartells töten sollte. Quinn sorgte dafür, dass ein paar Typen verschwanden, als die Sache nicht so lief wie geplant. »Was ist mit ihm?«, fragte Quinn.
    »Dein Kontakt bei der Operation.«
    Quinn dachte einen Augenblick nach. »Burroughs. Irgendein Typ von der CIA oder der National Security Agency, nicht wahr?«
    »Ja, von irgend so was.«
    »Und?«
    »Er wird ein paar Antworten für dich haben«, sagte Peter.
    »Wo finde ich ihn?«
    »Er arbeitet im NATO-Hauptquartier.«
    »In Brüssel?«, fragte Quinn erstaunt.
    »Ja«, sagte Peter.
    »Vielleicht versuchst du wieder nur, mich reinzulegen«, sagte Quinn. »Hast mich in Berlin nicht erwischt, also probierst du’s aufs Neue.«
    »Das musst du entscheiden.«
     
    »Wirst du noch hier sein, wenn ich zurückkomme?«, fragte Quinn.
    Er war in den aufgelassenen Laden in Neukölln zurückgekehrt, nachdem er unterwegs zwei Schlafsäcke, Luftmatratzen und leichte Faltstühle erstanden hatte. Orlando war in dem Raum, in dem sie die Nacht verbracht hatten, saß auf dem Boden und ließ den tragbaren Monitor nicht aus den Augen.
    Quinn berichtete ihr, was der Maulwurf erfahren hatte. Dann notierte er die Adresse der FTP-Site und den Benutzernamen auf ein Stück Papier, für den Fall, dass sie die Chance hatte - oder, genauer gesagt, nicht widerstehen konnte -, selbst etwas zu tun. Am Ende wiederholte er ihr sein Gespräch mit Peter.
    »Wirst du hier sein?«, wiederholte er seine Frage.
    »Soll das ein Scherz sein?«, sagte sie. »Wenn ich etwas erfahre, das mir hilft, Garrett zurückzubekommen, bleibe ich natürlich nicht.«
    »Auch wenn es vernünftiger wäre, wenn wir gemeinsam handelten?«
    Ihr Blick wurde stählern. »Wir sprechen über meinen Sohn«, sagte sie, »verstehst du das nicht? Beim geringsten Hinweis darauf, wo er ist, bin ich hier weg.«
    Quinn ging in die Hocke und legte ihr die Hand aufs Knie. »Ich verstehe. Ich sage nur, dass wir eine bessere Chance haben, wenn wir ihn zusammen suchen.«
    Sie stand auf und schickte sich an, den Raum zu verlassen.
    »Orlando«, sagte er.
    Sie blieb stehen, drehte sich aber nicht um, um ihn anzusehen.
    »Warte ganz einfach auf mich.«
    Sie atmete tief und zornig, doch sie sagte nicht nein.
     
    Er mietete einen Wagen und fuhr in südwestlicher Richtung aus Berlin hinaus aufs Land. Der jüngste Schneesturm hatte die Landschaft weiß gefärbt, aber die Straßen waren frei, und der Verkehr lief zügig.
    Während er fuhr, arbeitete er seinen Plan für Brüssel aus. Auf keinen Fall wollte er sich direkt an Burroughs wenden. Obwohl sie in Südamerika im selben Team gearbeitet hatten, hatte Burroughs mit seiner Verachtung für Freiberufler nicht hinterm Berg gehalten. Er war ein arrogantes

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