Der Profi - The Cleaner
Fall für mich tätig. Sie hatte sechs Monate vorher angefangen, für mich Vollzeit zu arbeiten. Nicht nur einzelne Einsätze. Sie war hier bei mir, in der Projektplanung. Ich habe sie auf den Taggert-Job angesetzt, weil ich ihr vertraute und wollte, dass die Sache richtig gemacht wird.«
»Und wolltest keinen deiner Top-Typen an einen so leichten Gig verschwenden«, vermutete Quinn.
Keine Antwort zuerst, dann: »Auch das.«
»Also hat sie alles gewusst«, sagte Quinn, die Teile zusammensetzend. »Und bevor sie sie töteten, haben sie sie zum Sprechen gebracht.«
Sekundenlang sagte keiner von beiden etwas.
Schließlich brach Quinn das Schweigen. »Hör mir jetzt zu. Du musst genau tun, was ich sage. Wenn du während der nächsten vierundzwanzig Stunden nichts von mir hörst, leg alles still. Flughäfen, Häfen, Grenzübergänge. Alles.«
»Warum?«
Quinn legte ohne ein weiteres Wort auf.
Das Taxi ließ Quinn einen Block vor Sophies Wohnung aussteigen. Er hatte nicht beabsichtigt, so bald zurückzukommen, aber als er sie anrief, nachdem er das Gespräch mit Peter beendet hatte, berichtete ihm Sophie, Nate sei am Morgen eine Weile aufgewacht. Quinn konnte keine Gelegenheit ungenutzt vorübergehen lassen, mit seinem Lehrling zu sprechen und zu sehen, ob er ihm vielleicht etwas sagen konnte, das ihm helfen würde.
Zuerst aber hatte er Orlando angerufen und ihr berichtet, was er vom Maulwurf erfahren hatte. Er wollte den Teil von Garretts Entführung auslassen, aber er wusste, dass er keine Wahl hatte. Ihre Reaktion bestand in einem langen Schweigen, gefolgt von der angespannten Frage. »Was wollen wir tun?«
Quinn schilderte ihr den Plan, den er ausgearbeitet hatte. Er hatte ihr nicht gefallen, aber sie hatte auch keinen besseren Vorschlag. Sie gingen eine Liste mit Dingen durch, die sie brauchen würden. Obwohl einige der Dinge ungewöhnlich waren, war Orlando überzeugt, alles auftreiben zu können.
Als Quinn zu Sophies Wohnung ging, sah er Dr. Garber an der Haustür, der gerade das Haus verließ. Quinn begann zu laufen, um ihn nicht zu verpassen. Der Doktor warf einen nervösen Blick über die Schulter, als er Quinn näher kommen hörte. Doch als er sah, wer es war, ging er langsamer.
»Herr Quinn«, begrüßte ihn der Arzt.
»Wie geht es ihm?«
»So gut wie nach einer Nacht möglich. Er wird bald wieder wie neu sein. Bis dahin sollte er sich auf keinen Fall irgendwie anstrengen.«
»Danke«, sagte Quinn. »Ich weiß sehr zu schätzen, was Sie getan haben.«
Quinn wollte schon kehrtmachen, um zu Sophies Haus zurückzugehen, aber etwas im Verhalten des Arztes ließ ihn zögern.
»Ich komme nicht wieder«, sagte der Arzt.
»Was? Warum?«
»Es ist zu gefährlich, sogar für mich. Jedermann sucht nach Ihnen. Heute Morgen hatte ich Besuch, jemanden, den ich noch nie gesehen habe. Aber er wusste offenbar, dass wir früher zusammengearbeitet hatten. Ich sagte ihm, ich hätte seit zwei Jahren nichts mehr von Ihnen gehört. Doch ich bin nicht sicher, ob ich ihn überzeugen konnte. Ich soll ihn jedenfalls anrufen, wenn ich Sie sehe.«
»Er hat Ihnen eine Nummer gegeben?«
Der Arzt griff in die Tasche und holte eine Visitenkarte heraus. Auf die Rückseite hatte jemand eine Telefonnummer notiert. Auf der Vorderseite stand, professionell in schwarzen Druckbuchstaben der Name Dahl.
»Hier«, sagte Dr. Garber und reichte Quinn die Karte. »So gerate ich nicht in Versuchung.«
Nates Augen waren geschlossen, als Quinn das Gästezimmer betrat. Sophie hatte kaum ein Wort mit ihm gesprochen, als sie ihm geöffnet hatte. Jetzt beschäftigte sie sich in der Küche.
Der hölzerne Stuhl stand noch immer neben dem Bett, wo Quinn ihn stehen gelassen hatte. Er setzte sich und sagte: »Nate?«
Nates Lider flatterten und öffneten sich dann leicht.
»Ich bin’s, Quinn.«
»Quinn?« Nates Stimme war nur ein heiseres Flüstern. »Wo warst du, zum Teufel?«
Quinn lächelte. »Willst du etwas trinken?«
»Wasser.«
Auf dem Nachttisch stand ein Glas. Quinn nahm es und hielt es Nate an die Lippen. Zuerst nahm Nate nur einen kleinen Schluck. Doch als Quinn das Glas wegnehmen wollte, sagte Nate, er wolle noch mehr. Als er sich in die Kissen zurücklehnte, war das Glas beinahe leer.
»Wie fühlst du dich?«
»Wie jemand, den man unter einen Zug geworfen hat«, antwortete Nate. »Wie seh ich aus?«
»Das ist eine ziemlich richtige Einschätzung.«
»Großartig«, sagte Nate mit tonloser Stimme. Er hielt inne.
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