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Der Profi - The Cleaner

Titel: Der Profi - The Cleaner Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brett Battles
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winkte Nate, er solle hinein gehen.
    »Ich bin gleich wieder da«, sagte er.
    »Wohin gehst du?«, fragte Nate.
    »Ich muss kurz was nachsehen.«
    Zusammengekauert kroch Quinn nach vorn an den Rand des Dachs. Es gab keine Randeinfassung, und so musste er, um nicht gesehen zu werden, auf dem Bauch liegend hinunterschauen. Er schob sich weit genug vor, bis er die Straße einsehen konnte. Vor Sophies Haus parkten drei Wagen. Neben einem Wagen stand eine bekannte Gestalt.
    Borko.

36
     
    Sie nahmen die U-Bahn und saßen so weit wie möglich von den anderen Passagieren entfernt. Quinn hatte Nate seine Jacke gegeben, doch auch der hochgestellte Kragen konnte die Abschürfungen in Nates Gesicht nicht verbergen. Schon nach ein paar Minuten begann Nate tief und regelmäßig zu atmen. Er war eingeschlafen.
    »Wir sind am Ziel«, sagte Quinn eine halbe Stunde später und schüttelte seinen Lehrling sanft, als der Zug in die Station einfuhr.
    Der Fußweg vom Neuköllner Bahnhof zu ihrer Notunterkunft war nicht weit, aber sie mussten zwei Pausen einlegen, damit Nate sich ausruhen konnte. Das zweite Mal steuerte Quinn den Sandwichladen an, wo er mehrere Sandwichs und einen großen Becher Kaffee für Nate erstand.
    »Hier«, sagte er und reichte Nate den Becher.
    »Ich mag nichts.«
    »Er wird dich wärmen.«
    Sie setzten sich an einen Tisch, und Nate leerte fast den halben Becher. »Mehr nicht«, sagte er und setzte den Becher ab.
    Quinn nahm ihn und warf ihn in den Abfall. »Komm jetzt.«
    Zehn Minuten später erreichten sie den Laden. Orlando war nicht da, aber das hatte Quinn auch nicht anders erwartet. Die Liste der Gegenstände, die sie besorgen sollte, war lang und der Auftrag kompliziert.
    »Sehr gemütlich«, sagte Nate von der Schwelle des hinteren Raums.
    Es waren die beiden Matratzen mit den Schlafsäcken auf dem Boden. Nate sah zuerst sie und dann Quinn an. »Mich haben Sie nicht erwartet?«
    »Nicht so früh«, sagte Quinn. »Wir gehen noch eine Matratze und noch einen Schlafsack kaufen, sobald Orlando zurück ist. Du kannst inzwischen meinen nehmen. Es ist der blaue.«
    »Ich bin nicht müde.«
    Quinn schnaubte. »Stimmt. Du wirst nur gleich im Stehen einschlafen. Leg dich hin.«
    Nate lächelte. »Vielleicht ein paar Minuten.«
    Er schlurfte zum Schlafsack hinüber und kroch hinein.
    »Ist es warm genug?«, fragte Quinn.
    »Mir geht’s gut.« Nate flüsterte nur noch. Im nächsten Moment fielen ihm die Lider halb und gleich darauf ganz zu.
    Orlando kam eine Stunde später zurück.
    »Hast du alles bekommen?«, fragte Quinn.
    Sie nickte. »Selbstverständlich.«
    Er lächelte und berichtete ihr dann von seinem lustigen Nachmittag.
    »Das tut mir leid«, sagte sie, nachdem er ihr von Sophie berichtet hatte. Sie legte ihm die Hand auf den Arm. »Aber Gott sei Dank, dass du Nate herausholen konntest.«
    »O ja«, sagte er mit hohl klingender Stimme.
    »Es ist nicht deine Schuld?«
    »Wirklich nicht?«
    Sie sah mit einem sanften, mitfühlenden Blick zu ihm auf. Dann sagte sie: »Warum zeigst du mir nicht das Video?«
    »Okay«, sagte er. Er wusste, sie versuchte, ihn von Sophies Tod abzulenken. Und er war froh darüber.
    Er hob den Monitor vom Boden auf und reichte ihn ihr. An der Seite steckte sein Memory Stick.
    »Drück nur auf ›play‹. Ich hab’s schon gesehen.«
    Orlando legte den Kopf schief, offenbar erwartete sie, dass er noch etwas sagte, aber er schwieg. Als sie wieder auf den Monitor schaute und auf ›play‹ drückte, stellte Quinn sich hinter sie und blickte ihr über die Schulter.
    Das Bild eines Mannes erschien.
    »Wer ist das?«, fragte Orlando.
    »Taggert«, sagte Queen. »Na ja, Jansen, vermute ich.«
    Die Aufnahme zeigte ihn nur von den Schultern aufwärts bis über den Kopf. Die Beleuchtung war schlecht. Jansen war nur ein paar Schattierungen heller als der dunkle Hintergrund. Der Akustik nach vermutete Quinn, dass Jansen in einem kleinen Raum aufgenommen worden war, aber behaupten konnte man es nicht.
    Jansen starrte einen Moment in die Kamera und begann dann: »Ich bin Dr. Henry Jansen. Ich bin Virologe und arbeite in der Forschung. Ich habe in der ganzen Welt für verschiedene Gruppen gearbeitet, unter anderem für die Weltgesundheitsorganisation und die CDC - Centers for Desease Control. Ich sage das nur, damit Sie aufmerksam auf das hören, was ich zu sagen habe. Wer ich bin, ist wirklich nicht wichtig. Aber die Tatsache, dass Sie dieses Video ansehen, bedeutet, dass ich Ihnen folgende

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