Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

Der Profi - The Cleaner

Titel: Der Profi - The Cleaner Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brett Battles
Vom Netzwerk:
anzusehen und mir vielleicht eine Gigatasse heißen Kaffee mitzubringen.«
    Quinn lächelte in sich hinein. Der kalte Berliner Winter schien Orlando aufzutauen. »Mail sie mir einfach. Die Tasse bringt dir Nate.«
    »Ich hasse dich«, sagte sie.
    »Das hast du mir schon einmal gesagt.«

18
     
    Duke kam in einer Mercedes C320 Limousine zehn Minuten zu spät vor dem Dorint an.
    »Quinn, was für eine Freude, dich zu sehen«, sagte Duke, als Quinn einstieg.
    »Du hast dich überhaupt nicht verändert«, erwiderte Quinn lächelnd. Und das war die Wahrheit. Duke hatte kein Pfund abgenommen, seit Quinn das letzte Mal mit ihm gearbeitet hatte.
    Duke lachte nur, legte den Gang ein und fuhr los. »Gibt es Schwierigkeiten?«, fragte er.
    »Nein«, sagte Quinn.
    »Hast du eine lange Reise hinter dir?«
    »Wie kannst du nur in diesem Wetter leben?«, fragte Quinn, die Frage ignorierend.
    Wieder explodierte Dukes Lachen im Wagen.
    Das Meeting am Dienstag sollte offenbar in einem alten unbenutzten Gebäude der Wasserwerke im Berliner Bezirk Neukölln stattfinden, in der mit Kopfsteinen gepflasterten, nicht besonders langen Schandauer Straße. Die unbenutzte Anlage lag auf der Ostseite in der Mitte der Straße. Duke parkte den Mercedes am Ende und reichte Quinn dann ein starkes Fernglas, damit er sich einen besseren Überblick von der Struktur der Gebäude verschaffen konnte.
    »Gibt es Wachen?«, fragte Quinn, bevor er das Fernglas an die Augen setzte.
    Duke lächelte. »Eine vorn und eine hinten«, sagte er. Sein Akzent, stärker als vor zwei Jahren, hörte sich tschechisch oder nach etwas Ähnlichem an. Sie sprachen Englisch. Quinn vermutete, dass es Dukes Muttersprache war. »Der wo vorn is’, sitzt gewöhnlich in Wagen auf der Straße, nahe bei Tor.«
    Quinn hob das Fernglas und sah sich um. Tatsächlich saß da ein Mann in einem zerbeulten Volvo in der Nähe des Eingangs zum Wasserwerk. Es sah so aus, als lese er Zeitung.
    »Drin ist niemand?«, fragte Quinn.
    »Habe nicht feststellen können, nein«, antwortete Duke. Zuckte dann mit den Schultern. »Aber wer weiß?«
    Die Anlage wurde von einem zwei Meter hohen schmiedeeisernen Zaun eingefriedet. Duke erklärte ihm, das Einfahrtstor sei in der Mitte verriegelt und öffne sich nach innen. Das Gebäude selbst war vier Stockwerke hoch, ohne den Dachboden, und höher als breit. Die Fassade bestand aus einem Mix dunkelroter Ziegel und Beton. In einem Abstand von etwa zwei Metern gab es, vertikal an der Seite des Gebäudes verlaufend, eine Reihe hoher, schmaler Fenster. Die Fenster hatten blau gestri chene Metallrahmen.
    Duke erzählte, dass man, wenn man nah genug herankam, noch die Einschläge von Kugeln und Schrapnellen sehen konnte, die das Gebäude in den letzten Tagen getroffen hatten, bevor Berlin im Zweiten Weltkrieg kapituliert hatte.
    »Lass dich von Ziegeln nicht täuschen«, sagte Duke. »Darunter Mauern aus Stahlbeton. Einen halben Meter dick.«
    »Wie ist der Grundriss?«, erkundigte sich Quinn. Er hatte die Blaupausen studiert, hoffte jedoch, Duke könne ihm genauere Einzelheiten geben.
    Duke zeigte auf die andere Straßenseite zur Südwestecke des Gebäudes. »Dort«, sagte er. »Eingang ist auf dieser Seite genau um die Ecke. Drinnen sind die beiden vorderen Drittel offener Raum, der knapp unter dem Dachboden aufhört. Vier Stockwerke hoch, geschätzte zwanzig Meter lang und zwanzig Meter breit.«
    »Das ist viel Platz.«
    »Früher war dort die gesamte Maschinerie untergebracht, doch jetzt ist nichts mehr davon da«, berichtete Duke, plötzlich akzentfrei. »Hinten an der Südseite ist eine Treppe. In jedem Stockwerk sind zwei Räume. Ein kleiner, sechs mal acht Meter, und ein großer Raum, zehn mal zwanzig Meter groß.«
    »Und alle werden benutzt?«
    »Glaube nicht. Vielleicht nur welche im ersten und zweiten Stock.« Duke hielt inne. »Entschuldige, hab vergessen, dass du Amerikaner bist. Zweiter und dritter Stock.«
    In Europa war das Erdgeschoss das Erdgeschoss und der erste Stock war eine Treppe höher. Doch Quinn hatte die Korrekturen in Gedanken schon vorgenommen. »Ist das alles?«
    »Der Dachboden«, sagte Duke. »Ein großer Raum. Reicht über das ganze Gebäude. Doch ich schätze, er ist leer, wird nicht benutzt. Ich würde nicht raten hinaufzugehen. Ich war vor vielen Jahren im Gebäude drin. Aber schon damals war der Fußboden da oben nicht stabil. Wenn man durchbricht, ist es ein tiefer Sturz.«
    »Und der Keller?«, fragte Quinn.
    Duke

Weitere Kostenlose Bücher