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Der Profi - The Cleaner

Titel: Der Profi - The Cleaner Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brett Battles
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Kapiert?«
    »Kapiert.«
    Vor zwei Stunden hatte es angefangen zu schneien. Leicht zuerst, aber dann immer dichter, bis es fast drei Zentimeter pro Stunde wurden. Quinn vermutete, dass bis zum Morgen der Schnee mindestens dreißig Zentimeter hoch liegen würde.
    Ecke Schandauer Straße blieben sie stehen, um sich das Wasserwerk genau anzusehen. Wie die meisten restlichen Gebäude in der Straße war es dunkel.
    »Dort«, sagte Quinn leise, »der Ford, der in Tornähe parkt.«
    Der Volvo, der am Nachmittag dort gestanden hatte, war nicht mehr da. Stattdessen war es eine Ford-Limousine. Eine Gestalt, die nur undeutlich zu sehen war, saß am Steuer.
    »Ich seh ihn«, sagte Nate.
    »Bist du schon drin?«, hörte Quinn Orlandos Stimme im Ohr.
    »Wir sind am Ende der Straße«, sagte Quinn.
    »Sag mir, was du siehst«, fuhr Orlando fort.
    Quinn sah sich auf der Straße um. »Schandauer Staße. Sie hat ein Kopfsteinpflaster. Gerade breit genug, dass zu beiden Seiten in langen Reihen die Autos parken können und zwei Fahrbahnen frei sind. Ruhig. Das Wasserwerk ist etwa zweihundert Meter weit weg. Rechts ist ein zweistöckiges Gebäude. Sieht aus wie ein Bürohaus. Links ist ein kleineres Gebäude. Aus Backsteinen. Da, wo heute Nachmittag der andere Wagen war, steht jetzt eine Ford-Limousine mit einem Wächter drin.«
    »Was ist mit dem Wasserwerk?«
    »Sieht noch genauso aus, wie ich es dir heute Nachmittag beschrieben habe. Nur ist es jetzt dunkel.«
    »Noch etwas?«
    »Außer dass es kalt und nass ist, dass es schneit und ich noch immer auf Maui sein sollte?«
    »Genau.«
    »Nichts«, sagte Quinn.
     
    Quinn und Nate pirschten sich vorsichtig an der Reihe geparkter Wagen entlang bis hinter den Ford. Sie warteten einen Augenblick, um sicher zu sein, dass sie nicht bemerkt worden waren, dann presste Quinn einen kleinen Ball einer Glaserkitt ähnlichen Substanz an die untere Ecke des hinteren Fensters auf der Beifahrerseite. Durch Wärme aktiviert, würde sie rund um die Gummidichtung des Fensters als geruchloses Gas ins Innere des Wagens eindringen. Schon nach Sekunden würde der Insasse für etwa zwei Stunden bewusstlos sein.
    Quinn wartete einen Augenblick, um sicher zu sein, dass der Kitt an Ort und Stelle blieb, und holte dann ein kleines Plastikpäckchen aus seiner Jacke. Vorsichtig öffnete er es und entnahm ihm ein dünnes Kissen aus Netzgewebe. Er legte es, um den Kitt völlig abzudecken, sorgfältig über den Buckel am Fenster und trat dann ein paar Schritte zurück.
    Sie beobachteten, wie der Ball anfing, an Größe zu verlieren, doch das Polster heizte ihn nicht nur auf, es sorgte auch dafür, dass das Gas in den Wagen drang, nicht auf die Straße. Als das getan war, schaute Quinn auf seine Uhr und wartete volle drei Minuten, bevor er Nate zunickte.
    »Er ist bewusstlos«, sagte Nate, nachdem er durch die Windschutzscheibe in den Wagen geschaut hatte. »Das Zeug ist cool.«
    »Bist du bereit?«, fragte Quinn, durch und durch sachlich.
    Nate nickte.
    Quinn legte ihm eine Hand auf den Rücken. »Vergiss nicht …«
    »Ihnen alles zu melden«, schloss Nate.
    »In Ordnung, Mann.« Noch einmal sah Quinn sich suchend in der Straße um. Alles war ruhig. »Okay. Und jetzt in Position.«
    Nate nickte und ging dann über die Straße zu einem Punkt, den sie schon vor dem Eintreffen festgelegt hatten. Quinn sah noch einmal nach der Wache. Der Kopf des Mannes war nach hinten auf die Kopfstütze gekippt, sein Mund stand halb offen. Quinn warf einen Blick auf seine Brust, um zu sehen, ob er atmete. Er tat es.
    Nachdem er Nate noch einmal schnell zugewinkt hatte, ging Quinn zum Zaun hinüber, überflog die Straße und das Wasserwerk mit einem schnellen Blick, ob eventuell irgendwo noch eine zweite Wache war. Aber da war niemand.
    Er atmete tief ein, zog sich am Zaun hoch und ließ sich auf der anderen Seite hinunterfallen. Er landete auf einer kurzen Zufahrt am Südende. Der Eingang lag um die Ecke.
    In der linken Tasche seiner Jacke war der Schlüssel, den Duke ihm gegeben hatte, und eine kleine, aber sehr helle Taschenlampe. Quinn holte den Schlüssel heraus, ließ aber die Taschenlampe, wo sie war. Im Augenblick war es draußen hell genug, so dass er noch sehen konnte, was er tat. Als er sich der Tür näherte, wurde die Stille, die ihn bisher umgeben hatte, von einem gedämpften, tiefen Summen abgelöst. Er brauchte ein paar Sekunden, ehe er feststellte, dass es von drinnen kam.
    Er steckte den Schlüssel ins Schloss und

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