Der Profi - The Cleaner

aber er konnte es nicht riskieren, die Taschenlampe zu benutzen. Er ließ sich dem Gefühl nach am Gerüst hinunter, verlagerte vorsichtig sein Gewicht von einem Punkt zum nächsten und unterdrückte jedes unnötige Geräusch. Endlich berührten seine Füße den Boden.
    Nun musste er das Risiko doch eingehen und die Taschenlampe herausholen. Bevor er sie einschaltete, legte er die Hand über den Leuchtkörper, um den Strahl besser unter Kontrolle zu haben. Nachdem er sie angeknipst hatte, sah er, dass sein Handteller sich durchscheinend rötlich gelb verfärbt hatte.
    Er ließ das Licht über den Boden wandern und stellte fest, dass er auf dem Sockel stand, den er von draußen gesehen hatte. Damit befand er sich geschätzte zweieinhalb Meter über ebener Erde.
    Zu seiner Rechten war etwas, das aussah wie die Luke eines U-Boots. Es war in den Boden eingelassen und mit einem Klappdeckel versehen, der angehoben werden musste. Das Einzige, was fehlte, war ein Griff, mit dem man die Luke öffnen könnte. Stattdessen gab es in der Mitte der Tür zwei Knöpfe. Einer rot, einer grün.
    Quinn drückte auf den grünen Knopf. Etwa eine halbe Sekunde lang geschah nichts. Dann öffnete sich der Verschluss, und Quinn konnte die Tür öffnen. Wieder strömte die Luft an ihm vorbei, diesmal in den Sockel. Er beugte sich über die Öffnung und leuchtete hinein. Der Raum war winzig, eben groß genug, dass eine Person bequem aufrecht stehen konnte. An einer Wand war eine Leiter befestigt. In der Wand gegenüber war eine Tür und neben der Tür, eingerahmt, ein farbiges Licht, das rot schimmerte.
    Quinn stieg durch die Öffnung und kletterte die Leiter hinunter. Er versuchte die Tür zu öffnen, aber wie erwartet funktionierte das nicht. Er griff nach oben und schloss die Luke. Auf der Innenseite waren Knöpfe gleich jenen auf der Außenseite. Er drückte auf den roten und hörte, wie das Schloss der Luke oben wieder einschnappte. Als er sich umdrehte, wurde das rote Licht neben der Tür grün. Wenn er recht hatte, würde die Tür sich jetzt öffnen lassen.
    Er hatte recht.
    Quinn trat durch die Tür und gelangte in einen runden Raum. Nur zwei Objekte durchbrachen die runden Wände: der Luftschacht, durch den er eben gekommen war, und eine Tür, etwa ein Viertel der Rundung von ihm entfernt. Es musste die Tür sein, die er draußen gesehen hatte.
    Als er darauf zuging, stolperte er über etwas. Er richtete die Taschenlampe auf das Hindernis.
    Es war ein etwa zehn Zentimeter hoher Sockel aus Beton, der eine quadratische Vertiefung im Boden einfasste. Er hielt seine Lampe in das Loch und stellte fest, dass es eine Treppe war, die hinunter in vollkommene Schwärze führte.
    Der Keller. Sie hatten die Kugel über den Kellereingang gebaut.
    Pfeif auf die Tür im Sockel, dachte er. Hier war ein potenziell besserer Weg nach draußen. Es musste hier unten irgendeinen Ausgang geben. Wenn er die Tür im Sockel benutzte, käme er in den Hauptraum des Wasserwerks. Wer weiß, wer dort auf ihn lauerte?
    Schon wollte er die Treppe in Angriff nehmen, als er ein ihm schon vertrautes Klappern hörte. Wieder stieg jemand die Außentreppe hinauf. Anscheinend waren sie mit der vorhergehenden Durchsuchung nicht zufrieden gewesen.
    Rasch kletterte Quinn hinunter. Am Fuß war eine Tür aus Metall, aber sie war alt und abgeschlossen.
    Quinn nahm den Satz Dietriche aus dem Rucksack. Er fand, was er brauchte und machte mit dem Schloss kurzen Prozess. Über sich hörte er Männer unter die Plattform klettern und zur Luftschleuse des runden Raums eilen.
    Quinn schaltete die Taschenlampe aus. Er wusste nicht, was auf der anderen Seite dieser Tür war, und er brauchte kein Licht, das ihn zur Zielscheibe machte. Leise öffnete er die Tür und schlüpfte in den Keller.
    Er blieb stehen und horchte aufmerksam, um sich zu überzeugen, dass er allein war. Sobald er sicher war, schloss er die Tür von innen ab. Er legte die Dietriche in den Rucksack zurück und knipste die Taschenlampe wieder an.
    Er befand sich in einem großen Raum, halb so lang wie das Gebäude, der sich von der Mitte des Wasserwerks zum vorderen Ende erstreckte. An der hinteren Wand standen aneinandergereiht mehrere Schränke aus Metall und in der Mitte des Raums vier solide weiße Plastiktische. Unter jedem Tisch große Behälter, auch aus Plastik. Von irgendwo in der Nähe kam ein anderes Summen. Es klang nicht wie das Summen der Luftpumpen oben. Es war tiefer im Ton und nicht so laut.
    Quinns