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Der programmierte Mensch

Der programmierte Mensch

Titel: Der programmierte Mensch Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jean und Jeff Sutton
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kann?«
    »Dann brauchen Sie sich keine Sorgen zu machen.«
     
    *
     
    Die Draco war etwa zwei Tagereisen von Bonoplane entfernt, als ein Notsignal vom Planeten empfangen wurde. Von Tregaski alarmiert, eilte York zur Brücke, wo er Hull und Galton vorfand.
    Hull drehte sich um und erläuterte kurz die Situation. »Die Botschaft war knapp, aber deutlich. Sie wurde dreimal wiederholt«, sagte er. »Keine Einzelheiten, lediglich die Tatsache, daß sie unten sind.«
    »Haben Sie das bestätigt?« fragte York.
    »Noch nicht.« Hull zögerte. »Ich dachte, daß Sie es erst wissen möchten.«
    »Ich würde die Botschaft nicht beantworten«, meinte York.
    »Wozu aber dann die Botschaft überhaupt? Ich sehe gar keinen Grund, aus dem sie uns willkommen heißen würden.«
    »Wie sollten sie denn sonst von Bonoplane wegkommen?«
    »Wie dem auch sei – ich möchte nicht, daß sie auf meinem Schiff herumklettern. Ich werde sie hinter Schloß und Riegel setzen und die Erste Stufe über die Schuldfrage entscheiden lassen.«
    »Das könnte Sie die Draco kosten«, sagte York, »vom Geheimnis der Bombe ganz zu schweigen.«
    »In Ordnung«, antwortete Hull schwer. »Ich tue, was Sie wünschen, aber ich wollte Sie wissen lassen, was ich denke.«
    »Ich würdige Ihre Gefühle. Und ich verspreche Ihnen, daß sie nicht lange frei sein werden, wenn wir nur ein wenig Glück haben.« Er blickte auf den Navigator. »Gibt die Botschaft irgendeinen Hinweis auf die Landestelle?«
    »Keinen außer der Hemisphäre«, erwiderte Galton. »Aber das Problem dürfte nicht groß sein.«
    »Ich hoffe, daß es so einfach sein wird.« York trat ans Sternenfenster und blickte auf den Planeten hinaus. Die ferne Sonne Gelhart stand im rechten Winkel. Bonoplane war zu einer blaßgelben Halbscheibe angewachsen, die auf die purpurne Finsternis des Himmels aufgeklebt zu sein schien – eine einsame Welt. Seine Augen suchten nach irgendwelchen Anzeichen von Höhen oder Tiefen auf der Oberfläche oder nach etwas anderem, was Aufschluß über deren Beschaffenheit hätte geben können. Galton hatte den Planeten eine riesige Wüste genannt – riesig und trocken und nahezu strukturlos. Eine Nullwelt.
    Die Suche endete drei Tage später.
    Da Benoplane öde und unbewohnbar war, waren sämtliche Vermessungsaufzeichnungen mit der Zeit verlorengegangen. »Sofern der Planet überhaupt jemals vermessen worden ist«, sagte Galton. Aber das machte ihm nichts aus. Er teilte den Planeten willkürlich in Längen- und Breitengrade auf und machte es auf diese Weise der Draco möglich, den Planeten von einer niedrigen Polarkreisbahn aus zu sondieren. Seine Instrumente waren die Uhr und die Kenntnis der Rotationsgeschwindigkeit des Planeten.
    »Da Gebirge und Täler so gut wie nicht vorhanden sind, wird die Suche erheblich beschleunigt«, sagte er zu dem Agenten.
    York nickte und dachte daran, daß auf Bonoplane jeder Zoll Boden dem anderen gleich war. Es war ein Planet, auf dem man sich nicht verstecken konnte.
    York beobachtete gerade die gelbliche Wüste unter ihnen, als es losging: Ein blökendes Signal, aufflammendes Licht, tanzende Nadeln auf den Instrumenten der Brücke. Als Hull zur Schalttafel eilte, er läuterte ihm Galton den Grund für den Alarm. Ein infraroter Laserstrahl, der den Planeten absuchte, hatte auf der wüsten Oberfläche eine entfernte Wärmequelle entdeckt. Dadurch wurden zwei Radargeräte in Tätigkeit gesetzt, deren Strahlen sich an der Stelle festsaugten und Signale zu senden begannen. Während er sprach, begannen sich auf einem Bildschirm bruchstückweise Formen abzuzeichnen.
    »Das ist es!« rief Hull aus. »Es ist die Rigel nebst anscheinend drei Landefahrzeugen.«
    »Das läßt auf zahlreiche Überlebende schließen«, bemerkte York.
    Hull wandte sich um und rieb sich die Hände. »Ich garantiere Ihnen, daß es jetzt nicht mehr lange dauern wird.«
    York spürte plötzlich Ungeduld in sich aufsteigen und fragte: »Wie bald können wir losziehen?«
    »Sobald Sie bereit sind, Mr. York.«
    »Ich bin schon seit Tagen bereit.«
    »Jawohl, Sir.« York grinste. »Sie haben wohl nie geglaubt, einmal diesen Planeten kennenlernen?«
    »Wirklich nicht. Ich hoffe nur, daß ich keinen Grund haben werde, die Gelegenheit zu bedauern.«
    »Wir hoffen«, berichtigte York. »Sie sind nicht allein.«
    Auf dem Weg zum Landefahrzeug, das für die Mission vorgesehen war, steiß er auf Les Osborn. Osborn lächelte stolz und tippte auf einen goldenen Streifen am Ärmel.

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