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Der programmierte Mensch

Der programmierte Mensch

Titel: Der programmierte Mensch Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jean und Jeff Sutton
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eine Aufgabe zu erfüllen. Jetzt, jetzt, jetzt… Das Wort hallte durch sein Gehirn. Und er wußte, was er zu tun hatte.
    Er erhob sich, ging in die Stadt und kaufte einige Kleidungsstücke und Kosmetika, dann nahm er ein herzhaftes Mahl zu sich, bevor er wieder sein Zimmer aufsuchte. Er badete, rasierte sich und ging dann zu Bett, wobei er hoffte, daß sich die Pforten nicht öffnen würden. Er brauchte seine Nachtruhe.
    Am nächsten Morgen stand er früh auf, trug die Kosmetika auf und legte die Kleider an, die er tags zuvor besorgt hatte. Zufrieden mit seiner Erscheinung, sammelte er seine Siebensachen ein und verließ das Haus durch den Hinterausgang.
    Einen Block weiter zog er den Paß aus der Tasche, riß ihn in kleine Stücke und warf sie in einen Mülleimer. Dana Smithson war tot. Nun war er Oak Carter, ein Einheimischer, und er konnte nicht viele Fragen beantworten. Oak Carter war kein besonders intelligenter Mann.
    Zwei Stunden später stieg er aus dem Bus in Logo Valley und schaute sich um. Außer endlosen Feldern und schmutzigen Straßen war nicht viel zu sehen. Aber es war eine freundliche Welt. Freundlich und ruhig. Als der Bus in einer Staubwolke verschwand, zog er den Hut tiefer in die Stirn, um seine Augen gegen die Strahlen der grünweißen Sonne zu schützen, und begann dann die schmutzige Straße entlangzugehen.

 
9
     
    »Myron ist also auf Grydo«, bemerkte Golem Gregor. »Er hält seinen Fahrplan ziemlich genau ein.«
    »Ja, Aber August Karsh weiß, daß er dort ist!« rief Zarakov beunruhigt aus.
    »Das habe ich erwartet.«
    »Haben Sie das?« Zarakov sog ärgerlich an seiner langen Unterlippe.
    »Es ist nicht leicht, August an der Nase herumzuführen. «
    »Haben Sie gewußt, daß der Reichsadmiral die Cefws nach Grydo beordert hat?« fragte Zarakov.
    »Ich habe erwartet, daß er das tun würde.«
    »Ich weiß nicht, was ich sagen soll, Golem. Terle ist in Not, in großer Not. Er kann Karsh nicht mehr lange entgehen, nicht auf einem kleinen Planeten wie Grydo. Wir haben ihn in eine Falle laufen lassen.«
    »Er wird schon alles richtig machen«, sagte Gregor selbstgefällig.
    »Richtig? Wissen Sie, was Karsh für den Fall plant, daß er Terle nicht fangen kann? Er wird den Planeten zerstören, Golem, ihn vom Himmel fegen.«
    »Hat Gilmore das gesagt?«
    »Ja«, nickte Zarakov bekräftigend. »Ein entsprechender Befehl ist bereits an die Cetus ergangen.«
    »Sie müssen dies als einen letzten verzweifelten Versuch ansehen, Zed. August wird erst alles versuchen, um Myron zu fangen. Er würde zehn Planeten dafür geben, ihn in seinem Behandlungszimmer zu haben«, sagte er zuversichtlich. »Darauf mag ich bei meiner Ehre wetten. Dadurch gewinnen wir Zeit, und das ist es, was wir brauchen – Zeit ist die Münze, für die die Bombe zu haben ist.«
    »Karsh weiß das, Golem. Er wird den Planeten zerstören, bevor er riskiert, die Bombe zu verlieren, dessen bin ich sicher.«
    »Das liegt in Myrons Händen, Zed.«
    »In Myrons Händen? Was kann er denn schon tun?« fragte Zarakov. »Er kann ja nicht einmal entkommen. Grydo ist vollkommen isoliert worden.«
    »Wie könnten wir ihm dann helfen?« fragte Gregor mild.
    »Wie? Das weiß ich nicht.« Zarakov schaute verblüfft auf seinen Vorgesetzen. »Aber irgendeine Möglichkeit muß es wohl geben.«
    »Nicht die geringste, Zed.«
    »Aber was ist denn mit seiner Mission?«
    »Er muß sie vollenden.«
    »Aber wie? Er befindet sich auf einem verurteilten Planeten, Golem.« Zarakov schüttelte befremdet den Kopf. »Ich verstehe das nicht.«
    Gregors Stimme klang mild. »Wir sind bereits einmal übereingekommen, daß Sie nicht die ganze Geschichte kennen, Zed. Ich kann Ihre Gefühle verstehen, aber an Ihrer Stelle würde ich mir keine Sorgen machen. Myron ist sehr findig.«
    »Wie kann man auf einem Planeten findig sein, dem die Vernichtung droht?« fragte Zarakov bitter.
    »Das ist wirklich ein Problem«, gab Gregor zu. »Ich frage mich, wie er es lösen wird.«
    »Sie fragen sich?« platzte Zarakov heraus.
    »Niemand weiß alles, Zed. Aber Sie müssen zugeben, daß dies ein ganz anderes Bild ergibt.«
    »Was denn?«
    »Daß sie die Cetus aus dem Gelhart-System abberufen haben. Das bedeutet, daß Karsh von der Draco und von York abhängig ist. Und das ist genau das, was wir wollen.«
    »Diesen Teil der Geschichte haben Sie mir nicht erzählt«, erwiderte Zarakov spitz.
    »Das stimmt.« Gregor starrte gedankenvoll in das violette Licht, das durch das

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