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Der programmierte Mensch

Der programmierte Mensch

Titel: Der programmierte Mensch Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jean und Jeff Sutton
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Fenster fiel. Er wußte genau, wie sich Zarakov fühlte. Normalerweise kontrollierte sein Assistent jede Mission, aber diesmal nicht. Gregor konnte es sich nicht leisten, daß auch nur ein einziges falsches Wort fiel. Karsh hatte viel zuviele Doppelagenten, um das riskieren zu können – Doppelagenten und Spione. Ein Beweis dafür war Daniel York, der als Wartungsfachmann durch ihre Linien geschlüpft war. Wie viele Yorks mochte es noch geben? Mehr als einen, darauf hätte er wetten mögen.
    Dann raffte er sich wieder auf und sagte: »Dies bringt Daniel York Auge in Auge mit Prinz Li-Hus Leuten, Zed. Wenn Li-Hu die Bombe bekommt, wird er uns als allererste auslöschen. Machen Sie sich da keine Illusionen. Und wir haben keinerlei Möglichkeit, ihn daran zu hindern, wohl aber York. Er ist der beste Agent seines Fachs – nach Myron, natürlich. Soweit ich erkennen kann, ist das eine Garantie dafür, daß Li-Hu die Bombe nicht bekommen wird. Man kann nichts anwenden, was man nicht hat, Zed.«
    »Dieser Teil ist logisch«, gab Zarakov widerwillig zu, »aber dadurch haben wir die Bombe noch lange nicht. Was ist denn Terles Mission, wenn nicht die Bombe? Mir kommt es vor, als hätten wir ihn geopfert. Ich kann Ihren Argumenten nicht folgen, überhaupt nicht.«
    »Es ist wirklich nicht kompliziert«, erwiderte Gregor. »Nicht, wenn man die Tatsachen kennt.«
    »Tatsachen? Die einzige Tatsache, die ich kenne, ist daß wir Terle zum Tode verurteilt haben. Selbst wenn er entkommt – und ich glaube nicht, daß ihm das gelingen wird –, kann er das Geheimnis der Bombe nicht ergründen. Sie haben das praktisch zugegeben.«
    »Praktisch? Das ist ein dehnbarer Begriff, Zed. Ich habe nichts zugegeben, und wir werden das Geheimnis der Borne ergründen. Ich habe zu Myron größtes Vertrauen.« Gregor schaute wieder in das violette Licht und entspannte seinen Körper. »Meine Sicherheit nimmt mit jedem Bericht zu.«
    »Wenn ich’s nur wüßte«, murmelte Zarakov verzweifelt.
    »Geduld«, riet Gregor. »Es wird alles in bester Ordnung sein.«
    »Das hoffe ich, Golem.«
    »Ich auch, Zed. Ich hoffe es wirklich.«

 
10
     
    Daniel York schaute durch das Sternenfenster der Draco auf die blau-weißen Sonnen von Ophiucus, als Leutnant Tregaski auf die Brücke kam. »Der Kapitän wünscht Sie in seiner Kabine zu sprechen«, meldete er.
    »Danke.« York vernahm die Ehrerbietung in der Stimme des Leutnants und deutete sie als gutes Zeichen. Tregaski war ein sicheres Barometer für die Laune des Kapitäns. Er traf Hull an seinem Tisch im heimeligen blauen Licht sitzend an, das kantige Gesicht hart und gesammelt wie immer, doch mit einem Ausdruck, den York nicht definieren konnte. Unsicherheit? Vielleicht, und eine Spur Bitterkeit, entschied er.
    »Myron Terle ist im Geddes-System aufgetaucht«, sagte Hull barsch. »Wir haben es soeben erfahren.«
    »Auf Grydo, wie?«
    »Sie kennen den Planeten?« Hulls Augen wurden schmal.
    »Ich habe mir gedacht, daß er dort sein könnte«, gab York zu. »Es ist die nächste bewohnte Welt. Was hat der Admiral beschlossen?«
    »Er hat die Cetus dorthin beordert«, sagte Hull widerstrebend.
    »Den Planeten isolieren? Das ist ein guter Schachzug.«
    »Mir scheint, Sie wissen mehr über diese Sache als ich«, antwortete Hull bitter.
    »Nur durch Folgerung«, gab York zurück. »Es gibt eine gewisse Möglichkeit der Vorhersage, die fast jeder Situation entspringt. Der Trick ist nur, das zu erkennen.«
    »Sie haben in den meisten Fällen recht gehabt.« Hull hob den Kopf. »Myron Terle ist gefangen, York. Mit all seinen falschen Spuren und Finten hat er sich in eine Situation hineinmanövriert, aus der er sich nicht selbst befreien kann. Grydo ist verriegelt. Zumindest dieser Teil der Verschwörung hat versagt. Jetzt geht es lediglich darum, ihn zu finden.«
    »Das dürfte eine ziemliche Arbeit sein«, bemerkte York.
    Hulls Gesicht nahm einen besorgten Ausdruck an. »Er kann von einem Planeten nicht teleportieren, nicht wahr?«
    »Ganz entschieden nicht zwischen Welten«, versicherte York.
    »Könnte er auf eins der Blockadeschiffe teleportieren und abhauen?«
    York schüttelte den Kopf. »Das kann er nicht. Ein Teleporter muß sein Ziel kennen. Das ist bei einem Schiff, das die Kreisbahn durchfliegt, nicht möglich. Aber er könnte von einem Schiff, das der Kreisbahn folgt, auf eine Planetenoberfläche teleportieren. Das ist ein Ziel guten Formats.«
    »Wenn er aber nicht an Bord eines Schiffes gelangen

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