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Der programmierte Mensch

Der programmierte Mensch

Titel: Der programmierte Mensch Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jean und Jeff Sutton
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Agenten zu und begann auf die herankommenden Männer zuzugehen. York und der Arzt schlossen sich ihm zu beiden Seiten an. Als sich die Entfernung zwischen den beiden Gruppen verringerte, richtete sich der Vordermann der Herankommenden etwas auf und beschleunigte seine Schritte, indem er den Kopf hochhielt. York sah, daß der Mann etwas größer war als die anderen, schmal gebaut, mit den graziösen Bewegungen eines Weltraumfahrerveteranen. Er murmelte etwas, was wie ein Befehl klang, und seine Begleiter richteten sich auf, als versuchten sie Haltung anzunehmen. York sah, daß der letzte Mann ein Alphane war.
    Der Anführer hielt einige Schritte vor dem Kapitän und salutierte. »Erster Steuermann Albert Barngate meldet sich zur Stelle, Sir.«
    Hull erwiderte den Gruß nicht, noch stellte er sich vor. »Der Erste Steuermann unter den Überlebenden?« fragte er barsch.
    »Jawohl, Sir.« Er blickte neugierig auf York, bevor er auf seine Begleiter wies. »Lee Chun und Jarrett Shumway, beide von der Instandhaltung.«
    »Wie viele Überlebende?«
    »Neun, Sir. Es war eine Tragödie.«
    »Später«, schnitt ihm der Kapitän das Wort ab. »Wo sind die anderen?«
    »Sie schlafen. Sie sind todmüde.« Barngate deutete auf die Ebene auf der einen Seite der Brücke der Rigel, und York erblickte mehrere Reihen kleiner Hügel. Barngate fuhr fort. »Wir haben den Kapitän und die zehn anderen Offiziere begraben – alle, die wir finden konnten. Wir haben unser Bestes getan.«
    Hull wandte den Kopf Wexby zu. »Leutnant, wecken Sie die anderen Männer, und führen Sie sie zum Landefahrzeug Osborn soll diese Leute hier begleiten.«
    »Jawohl, Sir.« Als Wexby wegtrat, sandte Hull Barngate einen durchdringenden Blick zu, ging an ihm vorbei und weiter auf die Rigel zu. York blickte auf den Steuermann und auf seine beiden Gefährten, bevor er Hull folgte. Sie sehen aus, als kämen sie geradewegs aus dem Höllenfeuer, dachte er. Ihre Kleidung war zerdrückt und schmutzig, ihre Gesichter waren abgespannt und müde. Was sie auch für eine Rolle gespielt haben mochten, sie hatten kein leichtes Los gehabt.
    Hull blieb mehrere Male stehen und beobachtete das Schiff kritisch, bevor er weiterging. Als sie näher herankamen, sah York, daß das Schiff stärker beschädigt war, als er zunächst angenommen hatte. Die untere Hälfte war eingedrückt, und der Rücken war längs der Mittellinie gebrochen, so daß das Heckteil in einem komischen Winkel emporragte. Mittschiffs klaffte ein großes Loch. Doch die Brücke hoch über dem bewaffneten Bug schien ziemlich intakt zu sein.
    Benbow, der ein Meßgerät beobachtet hatte, sagte: »Kein Anzeichen von Strahlung. Sie müssen den Sicherheitsschalter betätigt haben.«
    Hull gab keine Antwort.
    »Kann jemand sowas überlebt haben?« fragte York.
    »Das bezweifle ich sehr«, erwiderte Benbow. »Der Aufprall muß fürchterlich gewesen sein.«
    »Der Mensch ist zäh, Doktor.«
    Benbow schüttelte den Kopf. »So zäh dann doch wieder nicht.«
    Hull hielt einige Dutzend Yards vom Schiff entfernt inne und studierte die tiefen Risse und Spalten. Schließlich sagte er: »Wir werden uns zur Brücke durcharbeiten müssen.«
    »Ich werde den Heckteil untersuchen«, sagte Benbow.
    »Sehr gut«, erwiderte Hull abwesend. Benbow blickte auf den Strahlungsmesser und ging dann auf das Heck des Schiffes zu. Hull begab sich zu einem schmalen Riß in der Schiffsseite unmittelbar unter der Brücke. Er spähte ins Innere, zog eine kleine Taschenlampe aus der Tasche, trat ein und verschwand im Dunkeln. York folgte ihm und bewegte sich vorsichtig, den scharfen Metallkanten ausweichend, während er die Lampe des Kapitäns im Auge behielt. Hull bewegte sich mit leichten, schnellen Schritten und verfolgte unbeirrt seinen Weg durch das Wrack zum Mittelgang, wo er stehenblieb und auf York wartete.
    »Sie sind zu schnell für mich«, sagte York, als er ihn eingeholt hatte.
    »Ich habe dreißig Jahre auf solchen Schiffen verbracht«, erläuterte Hull. Er ließ das Licht seiner Lampe durch den Gang gleiten und prüfte die verbeulten Wände. »Das ist eine höllische Sache, York. Ein Schiff war nicht dafür gedacht, auf diese Weise zu sterben.«
    »Ermordet zu werden«, berichtigte York.
    »Wenn das der Fall war, werden sie dafür bezahlen.«
    »Ja, sie werden dafür bezahlen.«
    Als sie durch ein kleines Abteil schritten, das weniger beschädigt war als die anderen, witterte York etwas, einen Geruch wie nach Pfirsichkernen, der aber

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