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Der purpurne Planet

Der purpurne Planet

Titel: Der purpurne Planet Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Karl-Heinz Tuschel
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mochten sie stecken? Sie drehte die Antenne hin und her, aber das Gerät war für Peilung nicht eingerichtet, nur sehr grob konnte sie eine Richtung feststellen, und da leuchtete auch schon die Lampe auf, Vater rief sie, sie schaltete um und nannte ihm Wellenlänge und Richtung, die sie ermittelt hatte.
    „Demnach müßten sie“, sagte der Vater und markierte, für sie nicht sichtbar, ein Gebiet auf seiner Karte, „hier sein. Und da sie einen Landeplatz suchen, kommt eigentlich nur einer der beiden Ausläufer des Berges dreiundzwanzig in Frage, die Gegend ringsum ist entweder sumpfig oder uneben. Paßt auf, wir machen folgendes. Du, Eileen, bist am dichtesten dran, du fährst sofort hin. Wenn das Raumschiff kommt, ruf es an, aber erst, wenn es in Sichtweite ist. Tom, du fährst vor auf den Seesternhügel, da bist du in zehn Minuten. Dort hast du zwar keine Verbindung mehr mit mir, aber du kannst Eileen beraten, wenn es nötig ist. Das Raumschiff soll wieder starten, sobald es kann, selbst wenn es inzwischen dunkel sein sollte. Wir bereiten hier alles zur Landung vor. Sollten sich größere Zwischenfälle ergeben, kann Tom noch mal auf die Melone fahren und senden. Alles klar?“
    „Alles klar“, bestätigte Tom.
    „Alles klar“, sagte auch Eileen. „Bist du glücklich, Papa?“
    „Sehr. Und auch du wirst glücklich sein.“
    „Das wird sich finden!“ meinte Eileen fröhlich. „Ich starte!“

    „Verstanden. Hier spricht Michael Kolk, Pilot des Raumschiffs TERRA. Wir befolgen Ihre Anordnungen.“ Er gab Erich und Erika, auf deren Gesichtern sich Glück und Sorge mischten, einen Wink mit den Augen.
    „Hier spricht Eileen Laurentz, Ärztin der Station Neu-Rostock auf dem Planeten RELAIS. Ihre Gefährten sind ohnmächtig. Für ihre Heilung brauche ich Hochfrequenzstrom mit niedriger Spannung, einen Transformator, zweimal zehn Elektroden, die auf der Haut befestigt werden können, zwei Atemmasken. Können Sie das bereitstellen?“
    „Selbstverständlich“, antwortete Michael beklommen. „Die Erkrankung – ist sie – ich meine, gefährlich?“
    „Nicht, wenn sie sofort behandelt wird. Wieviel Besatzungsmitglieder sind an Bord?“
    „Mit mir drei!“
    „Dann soll einer die Krankenstation vorbereiten, und einer begibt sich in die Schleuse und sorgt dafür, daß ich ohne Verzögerung Ihre beiden Kundschafter mit meinem Wagen an Bord bringen kann. Ich befinde mich am nördlichen Rand des Ausläufers. Noch Fragen?“
    „Keine. Ich muß mich auf die Landung konzentrieren.“
    „Gut, dann Ende.“
    Michael verstärkte die Bremsung. Eileen? dachte er. Eileen? Hatte es an Bord der RELAIS eine Eileen gegeben? Nein, der Arzt war doch ein Herbert Müller gewesen. Sollte der alte Laurentz Kinder in diese unwirtliche Welt gesetzt haben? Und was war mit dem Kommandanten und seiner Frau? Nun, gleich würde man es wissen. Sanft setzte das Raumschiff auf. Da, in fünfhundert Meter Entfernung winkte jemand – nein, das kann doch nicht sein! Michael riß die Augen auf, schloß sie, öffnete sie wieder, aber er sah immer noch eine junge Frau mit langem, glänzendem rotem Haar. Sie schien nackt zu sein…
    Als Eileen und Erich Braune die beiden Verunglückten hereintrugen, erkannte Michael, daß er sich geirrt hatte. Die Fremde trug einen offenbar ganz leichten, hauteng anliegenden Schutzanzug mit einer durchsichtigen Haube. Jetzt erst, als sie im Raumschiff stand, sah Michael, wie groß sie war.
    Eileen sah sich um und wandte sich dann an Michael. „Ihre Kleidungsstücke werden mir passen, geben Sie mir bitte etwas von Ihren Sachen, ich muß aus der Pelle raus, wenn ich in atembarer Luft bin, ich erkläre Ihnen das später.“
    Michael brachte sie in seine Kammer und gab ihr eine Kombination. Als sie sich umgekleidet hatte, sagte er: „Schauen Sie mir doch mal ins Gesicht!“
    „Warum?“ fragte sie und blickte ihn an.
    „Tatsächlich, Sie sehen ihm ähnlich“, antwortete Michael, obwohl die Ähnlichkeit ihn eigentlich nur flüchtig interessierte.
    „Wem?“ fragte sie.
    „Dem Kommandanten. Er heißt Uwe Heywaldt und ist Jochen Laurentz’ Sohn. Ihr Halbbruder, wie ich annehme.“
    „Vaters Sohn?“ fragte sie, und ihr Gesicht verzog sich vor Glück beinahe schmerzlich. „Paps wird sich freuen, wie sich noch nie ein Mensch gefreut hat!“ Tränen traten ihr in die Augen.
    „Na, nicht weinen“, meinte Michael und wollte ihr übers Haar streichen, aber sie hielt seinen Arm fest.
    „Warum nicht, wenn mir so

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