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Der Puzzlemoerder von Zons

Der Puzzlemoerder von Zons

Titel: Der Puzzlemoerder von Zons Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Catherine Shepherd
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und so nahm sich Bastian vor, auf einen der Türme zu steigen. Auf dem Weg wollte er kurz nachsehen, ob bei seiner Verlobten alles in Ordnung war und so beschloss er, direkt auf den nächstgelegenen Turm, den Zollturm zu steigen. Unten war alles in tiefe Dunkelheit gehüllt. Bastian konnte weder etwas hören, noch sehen. Auch die Schatten der Nacht schienen still zu stehen. Nur der Wind bewegte sich leise. Die kalte Nachtluft kroch Bastian unter das Wams und ihm wurde mit jedem Schritt kälter. Vorsichtig stieg er die Stufen zum Zollturm hinauf und versuchte dabei, wie eine Katze lautlos dahinzugleiten. Als er fast oben war, bewegte sich ein Schatten. Für einen Moment setzte sein Herzschlag aus.
    Was war das? Er griff nach dem Kurzschwert an seinem Gürtel und zog die Klinge lautlos aus dem Schaft. Geduckt nahm er die letzten Stufen des Zollturms. Doch die Plattform war leer. Er war sich sicher, etwas gesehen zu haben und so ging er an den Rand des Turms um nach unten zu schauen. In diesem Augenblick legte sich mit einem lauten Schnalzen eine Lederpeitsche um seinen Hals. Sie schnürte ihm die Kehle zu und zog ihn unbarmherzig nach unten. Er stemmte sich mit aller Kraft dagegen und versuchte mit dem Schwert das Leder zu durchtrennen. Doch das Schwert war zu lang und hatte sich in der Mauer verklemmt. Er versuchte es loszubekommen, doch er konnte sich nicht nach hinten bewegen. Dann sah Bastian, wie sich eine Gestalt mit einem gewaltigen Ruck vom Turm löste und an der Peitsche entlang über seinen Kopf hinweg zurück auf den Turm sprang. Dieser Teufel hatte sich an der Außenseite des Turms hängend versteckt und ihn so überraschen können.
    Jetzt stand er hinter ihm und hielt ihm sein eigenes Schwert in den Rücken.
    „Verfolgt Ihr mich, Bastian Mühlenberg?“, flüsterte eine kratzige Stimme in sein Ohr.
    „Wer seid Ihr und was habt Ihr hier zu suchen?“, gab Bastian zurück.
    „Das gleiche könnte ich Euch auch fragen!“, antwortete die Stimme und drückte dabei gleichzeitig das Schwert tiefer in seine Rippen.
    Bastian holte tief Luft und konzentrierte sich. Mit einem plötzlichen Ruck drehte er sich um und schlug dem Angreifer sein Schwert aus der Hand. Das Schwert flog die ersten Treppenstufen hinunter und beide Männer stürzten hinterher. Wild ineinander verschlungen fielen sie die Treppenstufen hinunter. Nach einigen Stufen machte die Treppe einen Knick und Bastian prallte mit voller Wucht mit seinem Kopf dagegen. Ihm wurde schwarz vor Augen. Das Letzte, was er wahrnahm, war wie die humpelnde Gestalt das Schwert aufhob, zum Schlag ausholte und auf ihn zuwankte. Dann verließen ihn seine Sinne und Bastian wurde ohnmächtig.

    ...

    Bastian träumte. Er fiel den Zollturm hinunter und prallte hart auf den Boden auf. Er wusste, dass er jetzt sterben würde. Er wartete darauf, dem Tod ins Gesicht zu sehen, doch er kam nicht. Stattdessen sah er eine wunderschöne Frau vor sich. Sie saß auf einer Bank am Rhein und war trotz der Kälte eingeschlafen. Ihr Gesicht war so friedlich und so wunderschön. Ein schwacher Schimmer von Melancholie lag in ihrem Ausdruck und diese sanfte Traurigkeit berührte Bastians Herz. Er wollte sie unbedingt beschützen.
    Lange brünette Locken flossen ihren schlanken Hals hinab und endeten an ihrer schmalen Taille. Bastian wusste, dass dies nicht seine Verlobte Marie war, die dort schlafend auf der Bank saß. Er hatte dieses wunderschöne Mädchen noch nie zuvor gesehen. Und obwohl er immer nur Marie in seinem Leben als Frau wahrgenommen hatte, weckte dieses schöne, schlafende Mädchen eine Sehnsucht in ihm, die er nie zuvor gespürt hatte.
    Ihr Kopf bewegte sich langsam, sie wachte auf. Schnell zog Bastian sich in die Dunkelheit zurück und beobachtete sie. Das Mädchen schlug die Augen auf. Zu seiner Verwunderung stellte Bastian fest, dass ihre Augen grün waren. Sie leuchteten wie funkelnde Smaragde in der Dunkelheit. Er wunderte sich, dass er ihre Augenfarbe aus dieser Entfernung und bei Dunkelheit überhaupt sehen konnte, als ein stechender Schmerz ihn plötzlich zurück auf den Boden am Fuße des Zollturms holte. Verwundert sah er sich um. Wo war das schöne Mädchen hin? Er begann sich vom Boden zu erheben und konnte plötzlich fliegen. Sein Körper fühlte sich heiß an, doch die Flugluft kühlte seinen schwitzenden Körper angenehm ab. Irritiert stellte er fest, dass es bereits Sommer war. Der Himmel war blau. Er blickte in die Sonne und sein Bewusstsein verlor sich im

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