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Der Q-Faktor

Der Q-Faktor

Titel: Der Q-Faktor Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Suzette Haden Elgin
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Schmalz?“
    „Gefällt es dir nicht?“
    „Es ist gräßlich, ganz besonders mies.“
    „Sie ist wirklich alt, von 1953 glaube ich. Heißt ›Ha fenlichter‹. Unser Freund Fisch findet sie auch abscheulich.“
    „Kann ich ihm nicht verdenken. Iih.“
    „Paßt doch gut!“
    „Deshalb übst du sie wohl?“
    „Klar. Er findet sie zum Kotzen.“
    Kojote lehnte sich zurück, schloß die Augen und legte seine ganze Seele in den Gesang.

 
VIII
     
    Da sitze ich also wieder in meinem Kaktus. Es wird schon bald eine Gewohnheit, ich im Kaktus und beim Schreiben. Gestern hörte ich, wie Mark zwei kleine Mädchen ermahnte, von Tessas Kaktus fernzubleiben. Ich weiß nicht, ob das richtig ist, auch wenn er es nicht so gemeint hat. Ich meine, ich weiß nicht, was das in bezug auf mich bedeutet.
    Einmal, vor langer Zeit, so hat Patrick erzählt, gab es einen großen Philosophen, der nur denken konnte, wenn er einen bestimmten Baum vor seinem Fenster sah. Und als die Stadt alle anderen Bäume in dem Gebiet absägte, ließ sie diesen stehen, weil er erklärte, wie dringend er ihn brauchte. Das war natürlich nett von den Leuten, aber so etwas soll mir nicht passieren, weil ich arbeiten können will, wo immer ich auch bin. Ich glaube, morgen gehe ich bestimmt zu einem Felsen zum Schreiben, anstatt wieder hierherzukommen.
    Nun ist es sehr friedlich, still und friedlich und schön. Von meinem Sitz aus kann ich Freya im Salatbeet arbeiten sehen, zusammen mit Dan und Nathan, und Jan hat Tomasos drei Jungen und meine kleine Schwester Patricia zur Quelle mitgenommen, wo sie die Parodie üben, die sie zu Ehren von Patricks Geburtstag aufführen wollen. Ich habe sie geschrieben, und deshalb brauche ich nicht mitzuspielen, und des halb habe ich heute etwas mehr Freizeit, und wenn Sal ly mich nicht findet und zum Brotbacken anstellt, dann kann ich heute ein paar Stunden länger schreiben! Ein bißchen habe ich ein schlechtes Gewissen, weil Sally von gestern noch müde ist, und für zwanzig Leute Brot zu backen ist keine Kleinigkeit. Aber so schlecht ist mein Gewissen nicht, daß ich mich freiwillig melde und ihr helfe. Patrick hält es für einen guten Charakterzug – diese „abschirmende Isolation“, wie er es nennt – aber ich soll mich scharf beobachten: wenn es in Egoismus ausartet, wird mir das Schreiben verboten werden, bis ich wieder gelernt habe, meinen Anteil an Arbeit für die Gemeinschaft zu leisten.
    Das wäre wohl entsetzlich. Wenn man mir das Schreiben wegnehmen würde, dann würde ich eingehen wie ein getretener Kaktus oder wie eine zermalmte Pflanze. (Und deshalb muß ich mir immer vorhalten, ob ich auch nicht egoistisch werde.)
    Wenn ich also diesem Gedanken nachhänge, besteht für mich kein Zweifel mehr. Ich werde zu Sally gehen und ihr beim Backen helfen, anstatt zu schreiben. Ein Gewissen ist etwas sehr Unbequemes, und ich könnte meines in den Raum hinausschießen. Also auf!
     
    Jetzt bleibt mir nur noch eine halbe Stunde vor dem Abendessen, und deshalb muß ich meinen Bericht kurz fassen. Aber wenigstens ist mein Gewissen zufrieden. Sally und ich haben genug Brot für eine ganze Woche gebacken, vielleicht reicht es sogar einen Monat, so viel war es, und ihr hat es immer noch nicht gereicht. Sie arbeitet immer sehr angestrengt, und ich wüßte nicht, was wir ohne sie in Chrysanthemenbrück täten, und ich hoffe, daß ich nicht auch so werde, wenn ich erwachsen bin. Sie ist nämlich meine Mutter; aber gegen dieses Erbteil werde ich mich wehren.
    Was ich vorhin schreiben wollte, es ist bei uns schön und friedlich, zum erstenmal seit Wochen. Der Grund für diese Ruhe ist allerdings traurig; wir halten Anne-Charlotte unter völliger Betäubung, und deshalb schwirrt auch nicht ein einziger häßlicher Gedanke zur Abwechslung in der Luft herum. Ich liebe Anne-Charlotte ehrlich, wir lieben sie alle, aber uns hat es einfach erschöpft, wie sie immer in unseren Köpfen herumgespukt hat. Ich kann es nur von meiner Erfahrung aus beurteilen, aber ich kann mir gut vorstellen, wie unerträglich es für die anderen war, die den Q-Faktor haben. Jetzt, wo sie fest schläft, ist ein schwerer Druck von meinem Kopf genommen, und mir ist ein bißchen schwindelig, wahrscheinlich vor Erleichterung.
    Ich hätte Anne-Charlottes Umtriebe nicht für möglich gehalten. Ich weiß natürlich über Telekinese Bescheid, und die Teleportation begreife ich wenigstens theoretisch, weil alle Makluniten von Geburt an über alle Möglichkeiten

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