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Der Rache dunkle Saat - Booth, S: Rache dunkle Saat - One Last Breath

Titel: Der Rache dunkle Saat - Booth, S: Rache dunkle Saat - One Last Breath Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stephen Booth
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schwierige Zeit, nicht wahr, Alistair?«, sagte er.
    »Ich kannte Simon Quinn sehr gut. Das ist eigentlich alles, was ich dazu sagen kann. Sie können sich ja vorstellen...«

    »Simon wohnt noch immer in der Gegend. Und seine Schwester Andrea ist momentan auch hier. Nach dem, was ihrer Mutter zugestoßen ist, Sie wissen schon... Ich könnte ihm Ihre Telefonnummer geben, wenn Sie möchten.«
    Page wirkte erschrocken. »Nein, nein, nicht nötig. Ich bin sicher, er würde mich nicht besuchen kommen wollen.«
    »Okay«, sagte Cooper. »Tja, jedenfalls vielen Dank für das Buch.«
    »Keine Ursache.«
    Doch in diesem Augenblick hatte Alistair Page mehr über sich verraten als während der ganzen Zeit, als Cooper sich mit ihm unterhalten hatte. Er hatte bei der Vorstellung, dass Simon Quinn ihn besuchen könnte, nicht nur erschrocken gewirkt, sondern verängstigt.
     
     
    Auf dem Rückweg am Fluss entlang flog eine Dohle vor Cooper her. Sie flatterte ein paar Meter, landete auf der Mauer und blickte mit zur Seite geneigtem Kopf zu ihm zurück, ehe sie sich wieder in Bewegung setzte. Doch dann kam er ihr zu nahe, und sie erhob sich in die Luft und verschwand in der Dunkelheit hinter der nächsten Kurve.
    Cooper spürte, dass die Atmosphäre sich verändert hatte. Die süßliche Feuchtigkeit in der Luft verursachte ihm noch größeres Unbehagen als die Hitze, und als er nach oben blickte, bemerkte er, dass der Himmel sich bereits verdunkelt hatte. Er lief Gefahr, völlig durchnässt zu werden, bis er bei seinem Auto ankam.
    Er hatte die Brücke fast erreicht, als die ersten Tropfen vom Himmel fielen. Sie prasselten in einem gleichmäßigen Rhythmus auf den Boden und die Dächer der Häuser wie ein Echo seiner Schritte, wurden lauter und schneller, lauter und schneller, als der Sturm über ihm heranzog.
    Doch in seinem Kopf dröhnte nicht nur das Prasseln des Regens, sondern auch die Erinnerung an Alistair Pages letzte
Worte über den gefangenen Höhlenforscher Neil Moss. Als Cooper das Haus gerade hatte verlassen wollen, waren seine Gedanken dorthin zurückgekehrt, ausgelöst von der Erinnerung an seine eigene Erfahrung mit dem Gefühl von Hilflosigkeit in der Dunkelheit.
    »Dann war Neil Moss also bereits tot, als er geborgen wurde«, hatte er gesagt. »Das ist ja schrecklich.«
    Page hatte daraufhin innegehalten, als habe er überlegt, ob er ihm die nächste Sache auch noch erzählen sollte.
    »Neil Moss wurde nie geborgen«, sagte er. »Man hat ihn einfach dort gelassen und den Schacht mit Steinen verschlossen.«
    »Was? Soll das heißen...?«
    »Neil Moss ist noch immer in der Peak Cavern. Er ist seit fünfundvierzig Jahren dort.«
    Daraufhin hatte zwischen den beiden für einige Momente unangenehmes Schweigen geherrscht. Cooper hatte nicht gewusst, was er sagen sollte. Der Gedanke an Neil Moss’ fürchterlichen Tod hatte ihm die Brust zusammengeschnürt. Er hatte das Gewicht der Felsen beinahe spüren und sich vorstellen können, wie die Luft dünner wurde und sich mit Gift füllte.
    Doch schließlich hatte Page noch einmal das Wort ergriffen.
    »Deshalb wird die Kammer Moss Chamber genannt«, sagte er. »Ich glaube, er hat sie gewissermaßen als sein Eigentum in Anspruch genommen, meinen Sie nicht?«
    »Ja«, erwiderte Cooper, »ich denke, Sie haben Recht.«
    Page hatte ihm die Tür geöffnet, und Cooper hatte hinaus in die Dunkelheit des Tals geblickt und war froh gewesen, dass er den gähnenden Schlund der Höhle nicht mehr sehen konnte.
    »Wissen Sie, was die Männer erzählt haben, die an der Rettungsaktion beteiligt waren?«, sagte Page. »Während sie arbeiteten, konnten sie Neil Moss atmen hören, und zwar sehr laut, weil der Schacht wie ein Verstärker wirkte. Das Geräusch füllte
die Kammer aus, in der sie sich befanden. Sie sagten, es sei das Schlimmste überhaupt, einen Menschen atmen zu hören, ihn aber nicht erreichen zu können. Schließlich hörte das Atmen auf. Für immer...« Page hielt inne. »Es sei denn, man hat wie einige Leute eine zu rege Phantasie.«
     
     
    Ein Gewitter weckte Cooper um fünf Uhr morgens auf. Zunächst hatte es in der Ferne eine Zeit lang bedrohlich gedonnert, doch jetzt war es sehr nah. Es krachte am Himmel, als würde jemand die Wolken auseinanderreißen. Er hörte abermals den Regen, der auf das Dach des Wintergartens und auf die Steinplatten im Hinterhof prasselte. Nach kürzester Zeit schüttete es wie aus Kübeln.
    Cooper war sich darüber im Klaren, dass er nicht

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