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Der Rache dunkle Saat - Booth, S: Rache dunkle Saat - One Last Breath

Titel: Der Rache dunkle Saat - Booth, S: Rache dunkle Saat - One Last Breath Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stephen Booth
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wieder würde einschlafen können, solange das Gewitter andauerte. Noch sicherer war er sich, als er eine der Katzen in der Küche jammern hörte und wusste, dass er sein Bett jeden Moment mit einem Knäuel feuchtem Fell würde teilen müssen.
    Während er versuchte, Randys schmutzigen Pfoten auszuweichen, dachte er an die Menschen, die sich gerade draußen aufhielten und dem Platzregen unter freiem Himmel ausgesetzt waren. Mansell Quinn war irgendwo da draußen – obwohl er vermutlich Schutz vor dem Regen gefunden hatte. Quinn war ein Mensch, der sein Handeln sorgfältig plante, und er war bestimmt auf das Gewitter vorbereitet gewesen. Vielleicht hatte er sogar gewusst, dass es kommen würde.
    Zumindest musste William Thorpe diese Nacht nicht im Freien verbringen. Thorpe gehörte nicht zu den Menschen, die weit voraus dachten. Wenn Raymond Proctor sich nicht bereit erklärt hätte, ihn wieder bei sich aufzunehmen, wäre er inzwischen wahrscheinlich wieder auf der Straße gelandet. Die Tatsache, dass die Polizei an ihm interessiert war, hätte ihn aus seinen vertrauten Zufluchtsstätten vertrieben. Er hätte keine Vorsichtsmaßnahmen ergriffen, um nicht in einem Wolkenbruch
zu ertrinken. Doch für diese Nacht war er sicher und trocken. Oder zumindest trocken.
    Cooper fröstelte, als er sich vorstellte, so nass und kalt zu sein wie das Katzenfell unter seinen Fingern und keine Bleibe zu haben.
    Mittlerweile hellwach, stand er auf und ging vom Bett ans Fenster. Er zog den Vorhang gerade rechtzeitig zurück, um das Blitzen eines Wetterleuchtens über den Dächern der Häuser in der Meadow Road zu sehen. Für einen Augenblick erhellte es die Schieferplatten und die Schornsteine und hinterließ einen bleibenden Eindruck auf seiner Netzhaut, ehe das Krachen des Donners folgte.
    Als der Regen nachließ, ging er aus dem Zimmer, um nach den Katzen zu sehen und nachzuprüfen, ob der Wintergarten irgendwelche undichten Stellen hatte. Aus einem Impuls heraus zog er eine Jacke an, griff nach einer Taschenlampe und trat ins Freie. Er richtete die Taschenlampe auf den Boden und schwenkte sie hin und her. Er sah Dutzende von großen Schnecken, die aus den Ritzen in der Wand über den Kiesweg zu dem Stückchen Gras krochen, das Mrs. Shelley Rasen nannte. Ihre gewundenen silberfarbenen Spuren, die auf scheinbar willkürliche Weise miteinander verflochten waren, glitzerten im Licht der Taschenlampe.
    Das Bild, das er sich in seiner Phantasie gemacht hatte – von Mansell Quinn, der an irgendeinem sicheren und trockenen Ort untergetaucht war -, erschien ihm plötzlich unwahrscheinlich. Im Gegenteil, das war genau die Uhrzeit, zu der Quinn umherstreifen würde. Cooper stellte sich vor, wie er aus dem schwarzen Schlund der Peak Cavern auftauchte und lautlos im Regen durch die Schlucht huschte wie der mordlustige Verbrecher Cock Lorrel.
    Er erschauderte und ging wieder zum Haus zurück. Die meisten Polizisten konnten es nicht vermeiden, hin und wieder berufliche Angelegenheiten im Kopf mit nach Hause zu
nehmen, vor allem, wenn sie niemanden hatten, mit dem sie reden konnten. Viele von ihnen sagten, es sei unerlässlich, einen anderen Menschen mit eigenen Sorgen um sich zu haben – jemanden, der über das Einkaufen oder das Essen sprechen wollte oder über neue Bekleidung für die Kinder. Es half, wenn man den Platz in seinen Gedanken mit etwas anderem ausfüllte, damit man die Ereignisse des Tages nicht immer und immer wieder rekapitulierte. Insbesondere dann, wenn man einen schlechten Tag hinter sich hatte. Und manchmal gab es eine Menge schlechte Tage.
    Auf Cooper wartete niemand zu Hause, niemand mit eigenen Sorgen. Ihm war bewusst, dass er sich deshalb in Kleinigkeiten hineinsteigerte, wie zum Beispiel bei den Schnecken, die an seiner Fensterscheibe hinaufkrochen. Das tat er nur, um nicht über die Alternative nachdenken zu müssen – über menschliche Schleimspuren, die sich manchmal durch seinen Kopf schlängelten und wanden.

27
    Freitag, 16. Juli
     
     
    Am nächsten Morgen bedeckte eine riesige Pfütze den Hinterhof der Welbeck Street 8. Als Cooper zur Hintertür hinausging, um sich ein Bild vom Ausmaß des Schadens zu machen, sah er Randy und seine Freundin Mrs. Macavity auf gegenüberliegenden Seiten der Pfütze sitzen. Keine der beiden Katzen wollte sich die Pfoten nass machen, doch sie fanden keinen Weg um das Wasser herum. Sie sahen Cooper hoffnungsvoll an, als er erschien, doch er war unschlüssig, welcher der beiden er

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