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Der Rache dunkle Saat - Booth, S: Rache dunkle Saat - One Last Breath

Titel: Der Rache dunkle Saat - Booth, S: Rache dunkle Saat - One Last Breath Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stephen Booth
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machst?«, fragte Fry.
    Ihre Stimme klang nasal und belegt. Sie hielt sich ein Taschentuch an die Nase, und ihre Augen waren gerötet.
    Cooper zeigte ihr Rebecca Quinns Aussage.
    »Da, bitte«, sagte sie. »Quinns Frau hat ausgesagt, dass er ein Mensch ist, der sich Dinge merkt.«
    »Ein paar Tage, hat sie gesagt. Aber nicht vierzehn Jahre.«
    »Vielleicht hätte er es schneller vergessen, wenn er die Möglichkeit gehabt hätte, seine Wut abzureagieren. Aber im Gefängnis hatte er keine Gelegenheit dazu. Jetzt hat er sie allerdings, nachdem er wieder frei ist.«
    Cooper schüttelte den Kopf. »Irgendwas passt trotzdem nicht, Diane. Einen nach dem anderen aufzuspüren hat nichts mit einem Wutausbruch zu tun. Dafür ist es viel zu berechnend. Zu kaltblütig. Genau die Eigenschaften, die Quinn Rebecca zufolge nicht besitzt.«

    »Ben, niemand zweifelt Quinns Schuld an.«
    »Niemand?«
    »Die Beweise waren ziemlich überzeugend – das haben die Geschworenen zumindest so gesehen.«
    »Das waren alles nur Indizien«, sagte Cooper.
    »Ein Indiz allein hätte nicht genügt, um eine Verurteilung zu erwirken, das kann ich dir garantieren. Aber alles zusammen hat für eine stichhaltige Anklage ausgereicht. Die Geschworenen haben entschieden, dass es kein Zufall sein konnte. Quinn war da, Ben. Unmittelbar am Tatort. Und er hatte Carol Proctors Blut an seinen Händen.«
    »Aber was genau ist der Beweis dafür, dass Quinn am Montagabend seine Exfrau getötet hat?«
    »Es gab keinerlei Anzeichen für einen Einbruch. Es ist jemand ins Haus gekommen, den sie kannte oder der einen Schlüssel hatte. Es sei denn, sie hatte die Hintertür nicht abgeschlossen.«
    »Quinn konnte unmöglich einen Schlüssel für Parson’s Croft gehabt haben.«
    »Vielleicht nicht.«
    »Gibt es irgendwelche anderen Spuren, die ihn identifizieren?«
    »Du weißt doch, dass wir keine DNA-Probe von ihm haben, Ben. Am Tatort waren einige Fasern, die möglicherweise von seiner Kleidung stammen, aber wir können erst dann einen Abgleich machen, wenn wir ihn gefunden haben.«
    »Das sind alles nur Vermutungen, nicht wahr?«
    »Er ist ein verurteilter Mörder, Ben. Er wurde am Morgen aus dem Gefängnis entlassen und ist prompt untergetaucht. Wir wissen, dass er kurze Zeit später in der Gegend des Hope Valley aufgetaucht ist – dafür haben wir jede Menge stichhaltige Beweise. Es gibt Zeugen, und wir haben ihn auf Video. Und dann wird ein paar Stunden später seine Exfrau getötet. Er hatte einen Grund, weshalb er in diese Gegend zurückgekommen ist, Ben.«

    »Wie ich bereits gesagt hab, alles Vermutungen.«
    Fry seufzte. »Rebecca Lowe wusste, dass er eine Gefahr für sie darstellt. Sie hat an jenem Nachmittag darüber mit ihrer Tochter am Telefon gesprochen.«
    »Eigentlich hat Andrea gesagt, ihre Mutter hätte felsenfest behauptet, dass sie sich keine Sorgen macht.«
    »Und sie hat außerdem gesagt, dass ihre Mutter nur ihr zuliebe tapfer getan hätte.«
    »Das ist so oder so nicht von Bedeutung. Nicht als Beweis.«
    »Ben, dein Zugfotograf hat Quinn an jenem Abend in einer halben Meile Entfernung von Parson’s Croft abgelichtet. Ist das auch nicht von Bedeutung?«
    »Vielleicht.«
    »Das ganze Theoretisieren wird sich erübrigen, sobald wir Quinn gefunden haben.«
    »Das hoffst du«, sagte Cooper.
    »Was können wir sonst in der Zwischenzeit tun?« Sie lachte, als sie seinen Gesichtsausdruck sah. »Oder hast du einen anderen Verdächtigen im Kopf?«
    Cooper wurde leicht rot. »Ich finde es komisch, dass es keine Zeugen gibt, die Quinn in Aston gesehen haben. Er muss dort aufgefallen sein.«
    »Und du denkst, die Tatsache, dass ihn niemand gesehen hat, beweist, dass er nicht dort war? Man kann etwas nicht Vorhandenes nicht beweisen, Ben. Es war dunkel, als er sich auf den Rückweg gemacht hat – kein Wunder, dass ihn niemand beim Überqueren der Felder gesehen hat. Alle waren bereits nach drinnen gegangen. Keine Krocketspieler, keine Spaziergänger mit Hund. Er hat es sorgfältig geplant. Aber er hatte auch ein bisschen Glück. So war es, Ben, klar?«
    »Okay.«
    Fry blickte ihn finster an. »Ich würde dich ja fragen, was dein Problem ist, aber ich weiß es ja bereits, oder?«
    Cooper griff nach seiner Jacke. »Wenn du nichts dagegen
hast, fahr ich jetzt für ein paar Stunden nach Hause. Ich glaub, ich hab genug für heute.«
    »Haben wir das nicht alle?«
    Auf dem Weg zur Tür war er sich bewusst, dass Fry ihn beobachtete. Er hatte das Büro fast schon

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