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Der Rache dunkle Saat - Booth, S: Rache dunkle Saat - One Last Breath

Titel: Der Rache dunkle Saat - Booth, S: Rache dunkle Saat - One Last Breath Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stephen Booth
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worden. Sie sagte, sie sei zunächst zu schockiert und verwirrt gewesen, um zu verstehen, was ihr gesagt wurde.

    Rebecca hatte jene Nacht im Haus ihrer Schwester Dawn verbracht. Nachbarn hatten sich um die Kinder der Quinns gekümmert, nachdem sie von der Schule nach Hause gekommen waren, bis auch sie ins Haus ihrer Tante gebracht worden waren. Cooper suchte nach dem Namen der hilfsbereiten Nachbarn. Townsend. Vielleicht wohnten wenigstens sie noch dort.
    Eine weitere Nachbarin vom anderen Ende der Straße, eine Frau namens Needham, hatte ebenfalls eine Zeugenaussage gemacht. Doch weder sie noch Mrs. Townsend konnte sich daran erinnern, gesehen zu haben, dass irgendjemand das Haus der Quinns betreten hatte, ehe Mansell Quinn selbst mit seinem Vauxhall-Kombi nach Hause gekommen war. Aus den Aussagen der beiden ging nicht hervor, wie gut ihre Sicht auf das Haus war.
    Als Cooper die Zeugenaussagen wieder zusammenpackte, um sie in der Akte zum Fall Carol Proctor abzuheften, fiel ihm ein Foto in einem Beweisbeutel auf. Der Beschriftung zufolge stammte es aus »Raum 1, Sektor B« und trug den Identifikationscode »PM24«, die Initialen eines Polizisten am Tatort plus die Anzahl der Beweisstücke, die er sichergestellt hatte. Cooper wusste nicht, wer »PM« war – auf jeden Fall arbeitete er nicht mehr bei der Spurensicherung der E-Division. Da vierzehn Jahre vergangen waren, handelte es sich wahrscheinlich um jemanden, der inzwischen die Polizei verlassen hatte oder in den Ruhestand gegangen war.
    Der Beutel enthielt eine Cola-Flasche. Sie sah aus wie die Flasche, die auf den Fotos vom Tatort auf dem Tisch der Quinns gestanden hatte. Cooper sah das Fingerabdruckpulver auf der Flasche.
    Die guten alten Fingerabdrücke – heutzutage rümpften manche Forensik-Experten die Nase darüber und bezeichneten sie als Kunst, nicht als Wissenschaft. Doch das Spurensicherungsteam, das 1990 in der Pindale Road 82 am Werk gewesen
war, hatte die Flasche mit Hilfe von Pulver auf Fingerabdrücke hin untersucht. Und es waren welche gefunden worden, wenngleich sie zu stark verschmiert waren, um eine Übereinstimmung zu ergeben. Schon allein das war merkwürdig: Glas eignete sich hervorragend zur Gewinnung von Fingerabdrücken – es sei denn, es war absichtlich abgewischt worden.
    Mit einem erschöpften Seufzen legte Cooper die Akte beiseite und sah auf die Uhr. Er fragte sich, ob er jemals die Chance bekommen würde, einen Blick auf das ehemalige Haus der Quinns in der Pindale Road zu werfen.
    Schließlich sah er Diane Fry in den Raum kommen. Sie sah genauso müde aus, wie er sich fühlte.
    »William Edward Thorpe«, sagte sie. »Er fiel ursprünglich in deinen Aufgabenbereich, nicht wahr, Ben?«
    »Ja.«
    »Genau genommen hätte er ausfindig gemacht, verhört und aus dem Verkehr gezogen werden sollen.«
    »Wir haben ihn ausfindig gemacht und verhört.«
    »Aber jemand anderem ist es gelungen, ihn aus dem Verkehr zu ziehen.«
    »Mansell Quinn?«, fragte Cooper.
    »Das scheint ein sicherer Tipp zu sein. Sieht aus, als hätte Detective Inspector Hitchens Recht gehabt – Quinn hat tatsächlich eine Liste.«
    »Thorpe war da allerdings außen vor«, sagte Cooper.
    »Wie meinst du das?«
    »Von allen anderen auf der Liste wissen wir, wo sie sich aufhalten.«
    »Vorausgesetzt«, sagte Fry, »Quinns Liste ist dieselbe wie unsere.«
    »Aber diese Sache passt einfach nicht ins Konzept«, sagte Cooper.
    »Warum nicht?«
    Cooper betrachtete die Karte, die zeigte, wo Quinn im Hope
Valley aufgetaucht war. »Es ist irgendwie der falsche Ort. Aber wahrscheinlich ist das Muster einfach reiner Zufall.«
    »Natürlich ist es das. So sorgfältig plant Quinn auch wieder nicht, oder?«
    »Nein«, sagte Cooper mit wenig Überzeugung.
    Er erinnerte sich daran, wie er von Siggate nach Pindale hinuntergegangen war. Dabei hatte er bis zum oberen Ende des Hope Valley sehen können, wo die gelben Straßenlaternen entlang der A625 leuchteten. Er hatte den dunklen Baumgürtel erkennen können, der den Verlauf der Gleise vom Zementwerk markierte. Sie führten am Hope College vorbei und liefen dann bei der Killhill Bridge auf die Hauptverbindungsstrecke zu.
    Ein Stück weiter östlich hatte er die Lichter des Campingplatzes der Proctors gesehen. Doch die Lichter dort hatten gedämpfter gewirkt. Sie wurden von der Gleistrasse und dem Hang hinter dem Campingplatz halb verdeckt, als seien sie in den Schatten gefangen.
    »Was liest du denn, dass du so ein Gesicht

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