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Der Rache dunkle Saat - Booth, S: Rache dunkle Saat - One Last Breath

Titel: Der Rache dunkle Saat - Booth, S: Rache dunkle Saat - One Last Breath Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stephen Booth
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ersten Fossilien gefunden hatte, den perfekt erhaltenen Abdruck einer Spiralmuschel in einem Kalksteinbrocken und die Umrisse eines winzigen Fisches in der Wand des Riffs.
    »Du hast doch heute Geburtstag, oder?«, erkundigte sich Fry.
    »Ja, warum?«
    »Ich hab mich gerade gefragt, ob du schon alt genug bist, um erwachsen zu sein.«
    Cooper überholte vorsichtig einen Radfahrer, den die Anstrengung, bergauf zu fahren, im Gesicht violett hatte anlaufen lassen, und überwand den Scheitelpunkt des Passes. Es war ihm soeben bewusst geworden, dass Fry sich die Mühe gemacht hatte, sich an das Datum seines Geburtstags zu erinnern – während er nicht die geringste Ahnung hatte, wann sie Geburtstag hatte.
     
     
    »Dann war es also zu spät?«, sagte Jim Thorpe. »Jetzt wird er nie wieder nach Hause kommen.«
    »Nein, Sir. Tut mir leid.«

    Mr. Thorpe wirkte heute mehr als missmutig. Ben Cooper fiel kein Vergleich ein. Der alte Mann hatte geweint, und er sah aus, als könnte er jeden Moment wieder damit anfangen.
    »Es war nicht Ihre Schuld«, sagte Cooper und trat unbehaglich von einem Fuß auf den anderen. Vielleicht hatte er unnötige Schuldgefühle, doch er hatte den Verdacht, dass es in Wirklichkeit zum Teil seine Schuld gewesen war.
    »Ich musste ihn identifizieren«, sagte Thorpe. »Zuerst hab ich ihn kaum erkannt. Aber es war schon William.«
    »Er hat auf einem Campingplatz in der Nähe von Hope gewohnt, sich aber entschieden, von dort wegzugehen. Das war ein Fehler.«
    »Auf einem Campingplatz?«
    »Auf dem, der Raymond Proctor gehört.«
    »Ach so. Aber warum ausgerechnet dort?«
    Cooper fühlte sich bereits schuldig genug. »Wir waren uns einig, dass er dort in Sicherheit ist – unter anderen Leuten. Und ich nehme an, er wäre auch in Sicherheit gewesen, wenn er geblieben wäre.«
    »Warum ist er fortgegangen?«
    »Das weiß ich nicht.«
    Die Katze saß in der Mitte des Zimmers und blickte die Besucher finster an. Cooper spürte, dass sie den Eindruck hatte, nicht genug Aufmerksamkeit zu bekommen. Sie kratzte ein wenig am Teppich, und als ihr niemand sagte, dass sie aufhören solle, kratzte sie fester. Dann kam sie näher und begann, ein Tischbein zu bearbeiten.
    »Man weiß nie, was passieren wird, nicht wahr?«, sagte Mr. Thorpe. »Das ist so ähnlich wie mit dem Wetter in dieser Gegend. Die Sonne scheint, und im nächsten Augenblick regnet es in Strömen. Niemand kann sagen, was als Nächstes kommt.«
    »Es tut mir leid, Sir«, sagte Cooper.
    Thorpe sah ihn traurig an. »Sie haben doch gesagt, Sie hätten meinen Sohn kennen gelernt, oder?«

    »Ja, Sir.«
    »Aber Sie haben mir nie meine Frage beantwortet.«
    »Welche war das?«
    »Ich hatte Sie gefragt, als was Sie ihn bezeichnen würden. Als Einzelgänger, als Außenseiter, als Landstreicher?«
    »Sir, er war nur ein Mann, der ohne eine Institution, die sich um ihn kümmert, verloren war.«
    Cooper sagte das, ohne den Gedanken zu Ende gedacht zu haben. Doch es klang richtig. Als Will Thorpe die Armee verließ, war es ihm wie einem Häftling ergangen, der nach langen Jahren aus dem Gefängnis entlassen wird, mit einer Tasche voller Kleidung und nicht der geringsten Vorstellung, wie viel eine Busfahrkarte nach Hause kostet. Thorpe und Quinn waren gar nicht so verschieden gewesen.
    Als sie Rakelow House verließen, fiel Cooper noch eine Sache auf. Das Haus stand auf der Westseite des Hügels. Das bedeutete, dass der alte Mr. Thorpe das Wetter immer über das Moor heranziehen sehen konnte, wenn er sich die Mühe machte, aus dem Fenster zu blicken.
     
     
    Gavin Murfin war ein Police Constable in Zivil zugeteilt worden, und die beiden hatten mit Fotos von Mansell Quinn die Geschäfte von Castleton abgeklappert. Murfin nannte das »altmodische Lauferei«. Er wirkte erschöpfter, als Ben Cooper ihn jemals gesehen hatte, und schob sich mit verzweifelter Miene ein Roastbeef-Sandwich mit Senf in den Mund. Dennoch schien Murfin erstaunlich zufrieden mit sich zu sein, als er dem Police Constable wie ein freundlicher Onkel den Arm tätschelte und ihn Kaffee holen schickte.
    Der Grund dafür stellte sich bald heraus: Murfin hatte ein weiteres Videoband aus einer Überwachungskamera mitgebracht, das er vor versammelter Mannschaft einlegte.
    »Das stammt aus einem der Kunsthandwerkläden in Castleton. Er befindet sich in der Nähe vom Parkplatz.«

    »Am Ende des Weges, der am Fluss entlang zur Peak Cavern führt?«
    »Erraten. Die Angestellten haben Quinn anhand des

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