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Der Rache dunkle Saat - Booth, S: Rache dunkle Saat - One Last Breath

Titel: Der Rache dunkle Saat - Booth, S: Rache dunkle Saat - One Last Breath Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stephen Booth
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gewartet, in der es nicht genug Sauerstoff für alle gab, bis die Tür geöffnet wurde. Er hätte sein letztes Hemd für ein wenig frische Luft gegeben.
    Im Haus blieb Cooper im Flur stehen und warf einen Blick ins Wohnzimmer. Der Fußboden war von Wand zu Wand und von Tür zu Tür mit Teppich ausgelegt, der ohne Unterbrechung in den Flur hinausführte. Die Fenster waren von dicken Vorhängen verhüllt – genau genommen nicht nur die Fenster, sondern die ganze Wand von der Decke bis zum Boden. Die riesige Fläche aus braunem Samt sollte das Zimmer von der Außenwelt abschotten, als ob die Doppelverglasung mit dieser Aufgabe allein nicht fertig geworden wäre.
    Er ging davon aus, dass das Haus vollständig abgedichtet worden war: Der offene Kamin hatte vermutlich keinen Schornstein, die Türen waren wahrscheinlich isoliert, und das Dach war bestimmt von innen mit Glaswolle verkleidet. Par son’s Croft glich einem warmen Kokon.
    Cooper fand es unnatürlich, sich so vor der Außenwelt zu verstecken. Wer sich selbst von der Sonne und der frischen Luft abschottete, musste sich vorkommen wie im Gefängnis. Und als der Mörder Rebecca Lowe aufgesucht hatte, hatte ihr Haus ihr auch keinen Schutz bieten können.
     
     
    Eine Stunde zuvor war Cooper am Treffpunkt an der äußeren Absperrung vor dem Tor zu Parson’s Croft auf Diane Fry gestoßen.
    »Ah, Ben«, hatte sie gesagt. »Wie schön, dich zu sehen. Tja, streng genommen wird so was wie das hier als Tatort bezeichnet. Und an einer wichtigen Untersuchung wie dem Mordfall, in dem wir derzeit ermitteln, ist in der Regel mindestens eine Person beteiligt.«
    »Ich bin doch hier, oder etwa nicht?«

    »Ich hab heute Vormittag versucht, dich anzurufen. Dein Handy war ausgeschaltet.«
    »Heute Vormittag? Da war ich in einer Höhle«, protestierte Cooper.
    »Warum mich das wohl nicht überrascht?«
    Cooper sah zum Haus. Im Erdgeschoss waren alle Fenster erleuchtet, und die Eingangstür stand offen. Die Kollegen von der Spurensicherung hatten einen sicheren Pfad markiert. Er sah, wie sie in ihren weißen Schutzanzügen mit Kapuze im Haus hin und her liefen.
    »Die Leiche liegt in der Küche, im hinteren Teil des Hauses«, sagte Fry.
    »Ist ihre Identität bekannt?«
    Fry sah in ihrem Notizbuch nach. »Der Name des Opfers ist Rebecca Lowe. Neunundvierzig Jahre alt. Sie hat allein gelebt. Offenbar hat sich der Täter durch die Hintertür, die in die Waschküche neben der Küche führt, Zugang zum Haus verschafft.«
    »Ein Eindringling? War es ein missglückter Einbruch?«
    »Das lässt sich im Moment noch nicht sagen. Es gibt keinerlei Anzeichen für ein gewaltsames Eindringen. Die Hintertür war nicht abgeschlossen, als die Schwester des Opfers beim Haus ankam.«
    »Wer leitet die Ermittlungen?«
    »Mr. Kessen natürlich.«
    Cooper sah Detective Chief Inspector Oliver Kessen hinten im Kleinbus der Spurensicherung sitzen, wo er sich Videoaufnahmen ansah. Einige Ermittlungsleiter hätten in diesem Stadium gründlich Ordnung schaffen wollen. Ein oder zwei von ihnen hätten sogar das gesamte Zimmer, in dem das Opfer gestorben war, einpacken und ins Labor bringen lassen. Sie hatten panische Angst, dass am Tatort irgendetwas übersehen werden könnte. Aber Detective Chief Inspector Kessen war dafür bekannt, gezielter vorzugehen. Vermutlich hoffte er, bereits
früh eine Theorie entwickeln und so die Anzahl der forensischen Untersuchungen einschränken zu können, indem er sich das Video vom Tatort ansah.
    Sie traten zur Seite, um eine Gruppe von Polizisten vorbeizulassen, unter denen auch ein Kollege von der Spurensicherung im Schutzanzug war, der eine Aluminiumleiter trug.
    »Wozu ist die Leiter?«, erkundigte sich Cooper.
    »Um an die Küchendecke zu gelangen.«
    »Wie bitte?«
    »Die Decke«, sagte Fry. »Blutspritzer an der Decke. Wach auf, Ben.«
    »Ach so.«
    Ein flatterndes Band an der offenen Eingangstür markierte die innere Absperrung, die den eigentlichen Tatort sicherte. Da die größte Angst Verunreinigungen galt, wurden vorerst alle auf Abstand gehalten, einschließlich überzähliger Detectives.
    »Blutspritzer«, sagte Cooper. »Mit welcher Art von Tatwaffe haben wir es zu tun?«
    »Wahrscheinlich mit einem Küchenmesser.«
    »Die sind einfach zu praktisch.«
    »Offenbar hatte Mrs. Lowe ein ganzes Sortiment davon«, sagte Fry. »Aber jetzt liegen sie überall auf ihrem Küchenboden verstreut.«
    Cooper beobachtete, wie der Chef der Spurensicherung in den Kleinbus

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