Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

Der Rache dunkle Saat - Booth, S: Rache dunkle Saat - One Last Breath

Titel: Der Rache dunkle Saat - Booth, S: Rache dunkle Saat - One Last Breath Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stephen Booth
Vom Netzwerk:
stieg, um mit Mr. Kessen zu sprechen. Nach Ansicht der Forensiker war Verunreinigung etwas, das ausschließlich nach der Sicherung des Tatorts stattfand. Davor durfte nur das »normale Prozedere« stattfinden: die verzweifelten Versuche, das Leben eines verletzten Menschen zu retten, sowie die fieberhafte Suche nach der Leiche eines weiteren Opfers oder nach einem Gewalttäter, der sich möglicherweise noch vor Ort aufhielt. Das normale Prozedere.
    Cooper drehte sich wieder zu Fry um.

    »Wann wurden wir alarmiert?«
    »Um elf Uhr achtunddreißig.«
    »Da war ich längst wieder aus der Peak Cavern raus. Du hättest mich erreichen müssen.«
    »Nein, ich hab früher versucht, dich anzurufen.«
    »Früher? Aber...«
    »Nicht jetzt, Ben.«
    Und schon war sie wieder weg und ging am Rand des Gartens auf das geschäftige Treiben um den Kleinbus der Spurensicherung zu. Cooper sah ihr verwundert nach. Aber schließlich gelang es Diane Fry immer wieder, ihn zu verwundern.
    Detective Constable Gavin Murfin tauchte neben Cooper auf. Murfins Kleidung roch leicht nach warmem Teig, und Cooper stellte sich vor, dass die Taschen seiner Jacke voller Obstkuchen waren. Vielleicht hatte der Geruch sich aber auch inzwischen einfach im Stoff festgesetzt. Kein Wunder, dass Murfin ständig Hunger hatte. Kein Geruch ließ einem so sehr das Wasser im Mund zusammenlaufen.
    Murfin stieß Cooper an und nickte mit dem Kopf in Frys Richtung, als sie bei dem Kleinbus ankam und sofort in eine Unterredung mit einigen der leitenden Kriminalbeamten verwickelt war.
    »Hey, Ben, stimmt es eigentlich, was man sich erzählt – dass ihre Schwester bei ihr eingezogen ist?«
    »Wer erzählt das, Gavin?«
    Murfin zuckte mit den Schultern. »Alle. Du weißt doch, wie das ist.«
    »Ich versteh nicht, woher das alle wissen wollen. Diane spricht grundsätzlich nicht über ihr Privatleben.«
    »Außer mit dir vielleicht«, erwiderte Murfin und zog eine Augenbraue hoch. »Das erzählt man sich zumindest.«
    Cooper trat unbehaglich von einem Fuß auf den anderen, sagte aber nichts.
    »Ich hab sogar gehört, dass ihre Schwester nicht zufällig aufgetaucht
ist«, sagte Murfin. »Es heißt, du hättest da eine Hand im Spiel gehabt und hinter Madams Rücken ein Treffen arrangiert. Das stimmt doch nicht etwa, oder?«
    »Doch, ich fürchte schon. Das ist allerdings eine ziemlich lange Geschichte. Und eine ziemlich, na ja... komplizierte.«
    »Daran hab ich keinen Zweifel.«
    »Tut mir leid, aber ich kann dir nicht mehr sagen, Gavin. Das ist eine persönliche Angelegenheit. Für Diane, meine ich.«
    »Nein, nein. Erspar mir die schmutzigen Details. Ich versteh allerdings nicht, Ben, warum du dich überhaupt eingemischt hast. Also wenn du mich fragst, ist das ungefähr das Gleiche, als würde man einen schlecht gelaunten Grizzlybären mit einem spitzen Stock piksen.«
    »Ich weiß nicht«, sagte Cooper. »Damals schien es das Richtige zu sein.«
    »Berühmte letzte Worte, mein Freund. Du wirst sie zum Besten geben, bevor man deine sterblichen Überreste ins Leichenschauhaus befördert.«
    »Jetzt ist es sowieso zu spät.«
    »Hm? Wenn ich du wäre, würde ich mich so schnell wie möglich versetzen lassen, bevor Madam sich entscheidet, wie sie sich rächen kann. Und zwar am besten weit weg. Ich glaub, auf den Shetlandinseln kann es ganz nett sein. Zu dieser Jahreszeit bekommt man dort sogar ein bisschen Tageslicht ab.«
    Cooper seufzte. Warum hatte er sich eingemischt? Das war genau die Frage, die er sich seit Wochen stellte. Aber würde er irgendetwas anders machen, wenn er die Zeit zurückdrehen könnte? Vermutlich hätte er Angie Fry fortschicken sollen, als sie an jenem Abend vor seiner Tür aufgetaucht war. Aber Diane hatte ihre Schwester finden wollen, oder etwa nicht? Wie hätte er Angie fortschicken können, da er das wusste? Irgendwo entlang der Route, der er gefolgt war, mochte es einen Augenblick gegeben haben, in dem er etwas Besseres,Vernünf tigeres hätte tun können. Allerdings gab es keine Garantie dafür,
dass er diese Gelegenheit ergriffen hätte, nur weil es vernünftig gewesen wäre.
    »Und, was sagst du zu dieser Sache?«, erkundigte sich Murfin und bedachte Parson’s Croft mit einem noch energischeren Kopfnicken. »Sind da Überstunden für uns drin? Meine Kreditkartenrechnung ist diesen Monat nämlich wieder mal am Limit. Ich werd noch zehn Jahre brauchen, bis ich meinen Türkeiurlaub abbezahlt habe.«
    »Keine Ahnung«, sagte Cooper. »Wir müssen

Weitere Kostenlose Bücher