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Der Rache dunkle Saat - Booth, S: Rache dunkle Saat - One Last Breath

Titel: Der Rache dunkle Saat - Booth, S: Rache dunkle Saat - One Last Breath Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stephen Booth
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dass ordentlich gearbeitet wurde. Dennoch wusste jeder, dass gleichzeitig eine andere Prozedur eingeleitet worden war, und zwar die intensive Suche nach dem Mann, der bereits als Hauptverdächtiger galt: Mansell Quinn.
    Ben Cooper war beauftragt worden, unverzüglich eine Befragung durchzuführen. Rebecca Lowe hatte mindestens einmal pro Woche ein Fitnessstudio besucht, das sich im Industriegebiet von Edendale befand. Ihrer Schwester Dawn zufolge hatte sie in Erwägung gezogen, stattdessen einem neu eröffneten Fitnessstudio in Hathersage beizutreten, da es näher war. Doch sein Fitnessstudio zu wechseln war ungefähr dasselbe, als würde man von einer Religion zu einer anderen konvertieren. Man riskierte dabei, gesagt zu bekommen, dass alles, was man bislang in seinem Leben getan hat, falsch sei. Vielleicht
war Rebecca ein wenig festgefahren gewesen. Sie hatte dem Fitnessstudio in Edendale die Treue gehalten.
    »Eine unserer reiferen Damen«, sagte die Trainerin von Valley Fitness. »Aber sie war besser in Form als die meisten anderen. Auf dem Trimmfahrrad hat sie sogar länger durchgehalten als viele der jüngeren Frauen. Außerdem hatte sie keine Angst davor, neue Sachen auszuprobieren. Sie hatte sich für eine Pilates-Probestunde angemeldet.«
    »Hat sie jemals über ihren Exmann gesprochen?«
    »Lassen Sie mich überlegen – er ist gestorben, nicht wahr?«
    »Entschuldigung, ich meinte den Ehemann davor.«
    »Ein früherer Ex? Nein, ich wusste nicht, dass sie einen hatte. Dann hat sie also einiges erlebt, unsere Rebecca. Zwei Ehemänner verabschiedet, aber sich trotzdem in Form gehalten. Tja, gut für sie.«
    »Wann haben Sie sie das letzte Mal gesehen?«
    »Am Montagvormittag. Sie kam jeden Montagvormittag zum Trainieren. Ohne Ausnahme.«
    Das stimmte mit der Fotokopie einer Seite aus Rebecca Lowes Wochenplaner überein, die Cooper bei sich hatte.
    »Und sie war gestern Vormittag ganz sicher hier?«
    »Ja, von zehn bis elf. Sie hat einen Scherz darüber gemacht, dass sie die Ausschweifungen des Wochenendes abarbeiten müsse. Ich glaube, sie hat gern mal eine Flasche Wein getrunken.«
    Cooper warf einen Blick auf die Einträge der vorangegangenen zwei Tage. Mittagessen mit ihrer Schwester am Samstag. Eine Dinnerparty mit Freunden am Sonntagabend.
    »Und schien Mrs. Lowe in normaler Verfassung zu sein?«
    »Wie meinen Sie das?«
    »Schien sie sich wegen irgendetwas Sorgen zu machen? Erwähnte sie irgendetwas, das sie beunruhigte?«
    »Ich hab mich nicht viel mit ihr unterhalten, aber sie wirkte vollkommen zufrieden. Ganz wie immer.Warten Sie, obwohl...«

    »Ja?«
    Am anderen Ende der Leitung war es einen Moment lang still. Cooper hörte eine Reihe seltsamer Geräusche im Hintergrund und stellte sich das Laufen, Dehnen und Strampeln vor, das aller Wahrscheinlichkeit nach während ihres Gesprächs vor sich ging. Bei dem Gedanken daran fühlte er sich müde.
    »Es war von einem Mann die Rede, der jetzt irgendwann aus dem Gefängnis entlassen werden sollte«, sagte die Trainerin. »Stimmt das? Jemand, den Rebecca sehr gut kannte.«
    »Ja, das stimmt. Hat Ihnen das Mrs. Lowe erzählt?«
    »Nein, ich glaube nicht.«
    »Oh.«
    »Das muss irgendjemand anderer erwähnt haben. Ein alter Mordfall, nicht wahr? Vielleicht war es aber auch nur ein Gerücht. Mag sein, dass ich mich an seinen Namen erinnere, wenn Sie mich kurz nachdenken lassen.«
    »Nicht nötig. Ich nehme an, er lautete Quinn.«
    »So hieß er! Dann stimmt es also? Ist er draußen?«
    »Ja, ich fürchte schon.«
    Als Cooper den Hörer auflegte, reichte ihm jemand ein Foto. Es war eine neuere Aufnahme von Rebecca Quinn, und zwar diejenige, die sie auch in den Medien veröffentlichen wollten. Sie war darauf für draußen gekleidet, mit einer grünen Thermoweste und Jeans, und hatte einen Hund neben sich – ein kleines Ding mit buschigem Schwanz und zerknittertem Gesicht. Rebecca selbst hatte ein eher schmales Gesicht, Falten um die Augen, aber beneidenswerte Wangenknochen. Ihr Haar war blond, wenngleich sie es bestimmt gefärbt hatte, da sie bereits neunundvierzig Jahre alt war.
    Die Trainerin aus dem Fitnessstudio hatte Recht gehabt: Rebecca Lowe schien gut in Form gewesen zu sein. Aber hatte sie tatsächlich zwei Ehemänner verabschiedet? Es sah so aus, als sei einer der beiden zurückgekommen.

    Eine Zeit lang wartete Cooper darauf, dass ihm jemand sagte, was als Nächstes zu tun war. Die Ermittlungen in einem Mordfall waren ein strikt reglementiertes

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