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Der Rache dunkle Saat - Booth, S: Rache dunkle Saat - One Last Breath

Titel: Der Rache dunkle Saat - Booth, S: Rache dunkle Saat - One Last Breath Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stephen Booth
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Zeitungen gesehen, aber Quinn hatte sich seitdem verändert.
    »Ich bin ein alter Freund«, sagte Quinn.
    Connie war nicht dumm. Sie zählte zwei und zwei schnell zusammen.
    »Wirf ihn raus, Ray«, sagte sie. »Und dann ruf die Polizei.«
    »Das ist aber nicht sehr gastfreundlich«, erwiderte Quinn. »Sie müssen Connie sein.«
    »Ray …«
    Doch Proctor rührte sich nicht von der Stelle. Er fühlte sich zwischen den beiden wie angenagelt.

    »Dann rufe ich die Polizei eben selber an«, sagte Connie, drehte sich um und wollte durch den Gang zurückgehen.
    »Nein«, sagte Proctor, »lass mich das machen.«
    »Ich will ihn nicht im Haus haben«, entgegnete sie.
    »Keine Sorge. Er wollte sowieso gleich gehen.«
    Quinn zog eine Augenbraue hoch, doch er war nicht mehr so selbstsicher, seit Connie aufgetaucht war. Er stand auf, und es tropfte noch mehr Wasser von seiner Jacke, das sich in den Falten gesammelt hatte. Connie starrte ihn noch immer an, als wollte sie ihn mit Willenskraft zur Tür drängen.
    »Mansell, was hast du vor?«, erkundigte sich Proctor.
    Quinn stellte das Glas zurück auf den Tisch. Proctor stellte überrascht fest, dass seine Hand zitterte.
    »Bis dann, Ray«, sagte Quinn. »Wir sehen uns.«
     
     
    »Ich will nicht darüber sprechen«, sagte Diane Fry noch einmal, als sie die Wohnung betraten.
    »Aber, Di...«
    »Angie, ich will nicht darüber sprechen. Nicht jetzt. Vielleicht auch nie.«
    »Aber du denkst doch bestimmt manchmal daran? Man kann Erinnerungen nicht völlig verdrängen.«
    »Ich kann es versuchen.«
    Angie ließ sich auf das Sofa sinken, während Diane ihre Jacke sorgfältig im Schrank aufhängte.
    »Bist du deshalb von deinem Job so besessen, damit du die Erinnerungen verdrängen kannst?«, rief Angie aus dem Wohnzimmer.
    »Ich? Ich bin von gar nichts besessen.«
    Fry zog das Alpaca-Oberteil ebenfalls aus, legte es zusammen und räumte es auf. Sie zog stattdessen ein T-Shirt an, das auf einem Stuhl lag. Darin fühlte sie sich sofort wohler und besser in der Lage, sich zu verteidigen.
    »Davon kann ich nämlich ein Lied singen, weißt du, Schwester«,
sagte Angie. »Genau darum geht es nämlich bei einer Sucht.«
    »Wie meinst du das?«
    »Das ist wie mit Heroin. Wenn man anfängt, es zu nehmen, geht es nur um den Kitzel, den man dabei bekommt. Aber nach einer Weile nimmt man es, um die Schmerzen zu lindern.«
    »Ich will das gar nicht wissen«, sagte Fry.
    »Der Punkt ist, damit unterscheidet sich ein Heroin-Konsument kaum von allen anderen, oder? Wir alle brauchen hin und wieder etwas, um die Schmerzen zu lindern. Und manche von uns brauchen öfter etwas als andere, das ist alles.«
    »Es gibt bessere Möglichkeiten. Positive Dinge, die den Körper nicht kaputtmachen.«
    Angie lachte. »Ich wette, du hast noch nie in deinem Leben was genommen, hab ich Recht, Schwester? Nicht mal einen Zug Cannabis.«
    Fry schüttelte steif den Kopf.
    »Mein Gott, ich fass es einfach nicht, wie korrekt du bist«, sagte Angie. »Meine kleine Schwester. Das ist echt zum Schreien.«
    »Freut mich, dass du mich so lustig findest.«
    Angies Laune änderte sich unvermittelt. »Hör mal, du musst deshalb nicht gleich pampig werden. Ich bin von dem Zeug los, okay? Ich hab dir doch gesagt, dass ich einen Entzug hinter mir hab. Und außerdem, weißt du eigentlich, dass Heroin in Krankenhäusern als Schmerzmittel verwendet wird? Nur dass sie es dort Diacetylmorphin nennen, damit es einen vornehmen medizinischen Namen hat. Sie geben es sogar Müttern bei der Geburt. Hey, Schwester, du könntest dich ja mal im Kreißsaal auf die Lauer legen und ein paar frisch gebackene Mütter verhaften, damit du wieder befördert wirst. Warum nicht?«
    Fry stand auf. Die Unterhaltung machte sie unruhig. Sie konnte es nicht ertragen, still zu sitzen und sich anzuhören, was ihre Schwester zu sagen hatte.

    »Ich mach uns einen Kaffee«, sagte sie.
    »Außerdem ist es gar nicht so schädlich für den Körper«, sagte Angie. »Vorausgesetzt, man passt auf und baut keinen Mist, wie zum Beispiel eine Überdosis. Man nimmt nur ein bisschen und fängt sich leichter Infektionen und so ein, das ist alles.«
    Angie sah ihre Schwester von der Seite an. Fry wurden ihre laufende Nase und ihre brennenden Augen bewusst. Sie nahm zwei Allergietabletten aus der Packung.
    »In deinem Fall hilft Cetirizin«, sagte Angie.
    »Hm?«
    Fry ging in die Küche, um Kaffee zu kochen. Sie trank ein Glas Wasser und wischte sich mit einem Küchentuch das

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