Der Rache Suesser Klang
ihn, und wie immer reagierte sein Körper prompt. Dana bewegte ihr Hinterteil extra, um ihm zu bedeuten, dass es ihr nicht entgangen war. »Wahrscheinlich nicht. Es ist etwas zu kühl für das Baby.«
Das Baby, das Caroline vor knapp einem Monat zur Welt gebracht hatte. Zwei Wochen zu früh, doch das Mädchen war gesund und kräftig gewesen. Max und Caroline hatten es Mary Grace genannt, und Dana hatte ihm erzählt, dass das Carolines Name gewesen war, bevor Dana ihr eine neue Identität verschafft hatte. Dass das Baby nun Carolines alten Namen trug, war ein passender Tribut an den Mut dieser beiden Frauen, dachte Ethan. Er legte seine Hände um Danas Mitte. Ob sie wohl auch bald ein eigenes Kind haben würden? Aber ob das eigene oder nicht – dass sie das Haus stets voller Kinder haben würden, stand jetzt schon fest.
»Ich war heute Morgen beim Makler«, sagte er, ohne sich sicher zu sein, was aufregender war: die Neuigkeiten des Maklers oder die Tatsache, dass er selbst zu der Verabredung gefahren war. Er war nun seit beinahe zwei Monaten vorfallfrei. Es war erstaunlich, wie sehr die abgeschlossene Jagd nach einer mordenden Irren das Stressniveau eines Menschen senken konnte.
Dana fuhr mit weit aufgerissenen Augen herum. »Beim Makler? Warum hast du denn nichts gesagt?«
»Du hattest so viel zu tun, allen den Ring zu zeigen, da wollte ich nicht stören. Der Makler meint, wir kriegen das Haus zu dem Preis, den wir ihm geboten haben.«
Ihr Gesicht leuchtete auf. »Oh, Ethan.«
Er küsste sie. »Bald bist du in der Lage, noch weitere sechs oder sieben Pflegekinder aufzunehmen.« Nach langer Überlegung hatte Dana beschlossen, die einmal eingeschlagene Richtung für ihren Lebensweg ein wenig zu ändern. Sie würde nicht länger mitten in der Nacht im Busbahnhof auf verprügelte Frauen warten. Sie würde nicht länger Zielobjekt wütender Ehemänner sein. Gemeinsam hatten sie entschieden, Kindern, die Opfer häuslicher Gewalt waren, ein neues Heim zu bieten. Ethan konnte sich nicht vorstellen, dass es einen Menschen gab, der diese Vision besser realisieren konnte als diese Frau, die ihn nun ansah, als ob er ihr die Welt zu Füßen gelegt hatte. »Und«, fuhr er fort, »ich habe gestern das Okay von einem neuen Kunden bekommen. Ihr Server ist schon dreimal von Schülern geknackt worden, und sie wollen, dass ich sofort anfange. Der Vorschuss wird die erste Rate für das Haus decken.«
»Ich liebe dich, Ethan.«
Der schlichte Satz fuhr ihm durch Mark und Bein, genau wie das erste Mal, als sie es gesagt hatte – kurz nachdem er sie beinahe verloren hatte. Sie hatte ihn in Washington besucht, und sie waren gemeinsam zur Ostküste gefahren. Er hatte ihr gezeigt, wo er aufgewachsen war, und in der Stille der Bucht hatte er sie in den Armen gehalten, als sie es sagte. Und es war so natürlich gewesen, es zu erwidern. Genau wie es das jeden Tag danach gewesen war und jeden Tag für den Rest seines Lebens sein würde.
»Ich liebe dich auch, Dana.« Er stupste sie sanft an. Alec war an der dritten Base und sah hoffnungsvoll zu ihnen herüber. »Du bist dran. Schlag den Ball aus dem Park, so dass er es nach Hause schafft.«
Sie tat es, und Alec rannte, auf dem Gesicht ein breites Grinsen, als er die Home Plate überquerte. »Ich hab’s geschafft«, sagte er.
»Ja, das hast du.« Alec versetzte ihm einen Knuff. Sah zu Dana hinüber.
Und das habe ich auch.
Dank an …
… Phyllis Towzey für die juristische Hilfe, mit der meine Helden auf der guten Seite des Gesetzes bleiben konnten.
… Stacy Landers für alle Informationen über Privatermittler und polizeiliches Vorgehen.
… Marc und Kay Contrato, die mir, wie immer, mit medizinischer Fachkenntnis zur Seite standen und außerdem liebe Freunde sind.
… all die wundervollen Ehefrauen von Soldaten der U.S.-Armee, die mir von ihren Männern erzählt haben. Ich danke ihnen für die Opfer, die sie unserem Land gebracht haben.
… meine kritische Partnerin und beste Freundin Terri Bolyard, die mir half, die Drehungen und Wendungen in meinem Plot zu entwirren, und natürlich auch für alles andere.
… meinen Schreibkurs im vierten Semester, deren Teilnehmer in der Endphase meines Buches unendliche Geduld aufgebracht haben und deren erstaunliche Kreativität mich immer wieder inspiriert. Leute, ihr werdet Großes zustande bringen!
Über Karen Rose
Karen Rose studierte an der Universität von Maryland. Ihre hochspannenden Thriller sind preisgekrönte
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