Der Rächer von Antares
Yuccamots ihre Gastfreundschaft vergelten. Wenn wir alle unsere Besitztümer zusammenlegen, haben wir vielleicht sogar genug, um ein Boot zu kaufen!«
»Das möchte ich bezweifeln, Koter«, sagte Kapitän Ehren. »Meine Schätze sind mit der alten Ovvend Barynth untergegangen!«
»Und meine auch!«
»Meine auch!« tönte es von verschiedenen Seiten.
Ich trat vor.
»Koter Endos Angebot ist gutgemeint und großzügig. Wir werden den Yuccamots Nahrung und Getränke bezahlen. Dennoch brauchen wir kein Boot zu stehlen. Wir nehmen den opazvergessenen Cramphs des hamalischen Luftdienstes ein Flugboot ab!«
Die Männer starrten mich sprachlos an.
»Und wie gedenkst du das zu erreichen, Prinz Majister?« fragte Vad Nalgre, wobei er meinen Titel in beleidigender Weise betonte.
Doch Hikdar Insur ti Fotor war bereits erregt aufgesprungen. »Bei Vox!« rief er und übertönte damit die letzten Worte des Vad. »Das ist ein guter Plan! Greifen wir an, zeigen wir den hamalischen Vosks, wie echte Vallianer kämpfen!«
In dem nun folgenden Durcheinander schälten sich zwei Gruppen heraus. Es gab eine Gruppe unter der Führung des Vad, die sich dafür aussprach, ein Boot zu beschlagnahmen. Die anderen wollten den Stützpunkt des Luftdienstes angreifen und ein Flugboot erobern. Ich hob den Arm.
»Wir wollen uns nicht streiten. Wenn wir einen Voller in unseren Besitz bringen können, ist das ein Sieg für Vallia. Stehlen wir dagegen ein Boot, bringen wir die armen Fischer hier in Verlegenheit.« Ich wandte mein häßliches Gesicht dem Vad zu. »Und selbst wenn wir uns entschlössen, ein Boot zu stehlen, Vad Nalgre, glaube ich nicht, daß wir dich vom Ruderdienst befreien könnten.«
Einige Männer aus der Gruppe, vorwiegend Seeleute, stimmten ein herzhaftes Gelächter an. Der Vad fuhr auf, doch er beherrschte sich. Er fühlte sich zutiefst beleidigt durch die rücksichtslosen Worte, durch das respektlose Gehabe dieses haarigen Barbaren, der es gewagt hatte, die Prinzessin Majestrix des vallianischen Reiches zu heiraten.
Mein Gesicht muß wieder einmal seinen teuflischen Ausdruck offenbart haben, denn so sehr sich der Vad von Kavinstok auch beherrschte, er zuckte unwillkürlich zurück. Seine Hand fuhr empor und betastete das schwarzweiße Zeichen an seinem Umhang, das Zeichen der Racterpartei. Der Zorn fraß an ihm, seine Augen ließen erkennen, wie sehr er an sich halten mußte, um nicht mit einer ungebührlichen Bemerkung herauszuplatzen. Schließlich beschränkte er sich auf die Worte: »Das vergesse ich dir nicht, Prinz Majister! Bei Lycurs, das vergesse ich dir nicht!«
5
Es gibt wenig zu berichten über den Angriff gegen den Stützpunkt des hamalischen Luftdienstes auf jener einsamen kleinen Insel der Risshamal-Kette. Wir ließen die Männer zurück, die keine Kämpfer waren, außerdem die Verwundeten, die wir auf Bahren mitgetragen hatten, und setzten uns in Marsch.
Mühsam arbeiteten wir uns über den groben Sand und durch das stechende Gras voran. Das Wetter blieb klar und heiß, so daß wir schnell ins Schwitzen gerieten. Dennoch drängte ich zur Eile.
Der Stützpunkt des Luftdienstes erwies sich als einfache Palisade aus Korallen und Felsbrocken; Holz war in dieser Gegend kaum zu finden. Die hamalische Flagge hing an einem Mast. Wächter patrouillierten die Anlage ab, ihre Bronzehelme schimmerten im Licht der Doppelsonne.
Nein, es gibt nicht viel zu berichten. Wir überraschten die Hamaler und kämpften, bis wir genug Männer getötet hatten, um die übrigen dazu zu bringen, die Waffen niederzulegen. Wir behandelten die Überlebenden rücksichtsvoll, auch wenn Wersting Rogahan mit einem gefährlich aussehenden Messer herumfuchtelte und etwas von »Kehledurchschneiden« knurrte.
Der Stützpunkt verfügte über zwei Voller. Einer war das kleine Patrouillenboot, das wir bereits gesehen hatten, ein schneller und einfach gestalteter Dreisitzer. Der andere Voller war von größerer Bauart, mit abgestuften Decks und Varterplattformen und zwei Masten, von denen wir sofort die hamalischen Fahnen entfernten.
Bei dieser Gelegenheit stellten wir fest, daß sich ein drittes Flugboot von der Bauart des zweiten Vollers auf einem ausgedehnten Patrouillenflug über die Inseln befand. Vermutlich handelte es sich dabei um den Rast, der die Ovvend Barynth und die Maskinonge in Flammen hatte aufgehen lassen.
Sobald dieser Voller zurückkehrte, mußten wir damit rechnen, verfolgt zu werden.
Während des Kampfes war da
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