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Der Raecher

Titel: Der Raecher Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Frederick Forsyth
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Fünfzig. Größe, Statur... steht alles da drin. Die Akte enthält eine kurze Beschreibung. Im Moment reist er unter dem Namen Alfred Barnes, US-Bürger. Er
ist der Mann, der sich von dem bedauernswerten Mr. Lawrence über die Hazienda unseres Freundes hat fliegen lassen. Und das State Department führt in seinen Akten keinen Passinhaber mit dem Namen Alfred Barnes, auf den die Beschreibung passt. Finden Sie ihn, Kevin, und ziehen Sie ihn aus dem Verkehr. Sofort.«
    »Sie wollen ihn doch nicht liquidieren?«
    »Wo denken Sie hin? Das ist verboten. Sie sollen nur seine Identität feststellen. Wenn er einen falschen Namen benützt, hat er vielleicht noch weitere. Finden Sie heraus, unter welchem er in San Martin einreisen will. Und dann informieren Sie den grässlichen, aber nützlichen Oberst Moreno in San Martin. Auf den ist Verlass, er wird tun, was getan werden muss.«
    Kevin McBride kehrte in sein Büro zurück und las die Akte. Er kannte den Chef der Geheimpolizei der Republik San Martin. Jeder Gegner des Diktators, der diesem Mann in die Hände fiel, hatte sein Leben verwirkt und starb vermutlich einen langsamen Tod. Er las die Avenger-Akte mit gewohnter Sorgfalt.
     
    Zwei Bundesstaaten entfernt, in New York City, wurde der Pass von Alfred Barnes den Flammen übergeben. Dexter hatte nicht den kleinsten Beweis dafür, dass er gesehen worden war, doch als er mit dem Charterpiloten Lawrence über den Pass geflogen war, hatte er zu seinem Schrecken einen Mann bemerkt, der zu ihnen hochgeblickt und möglicherweise die Nummer der Cessna erkannt hatte. Deshalb hörte Alfred Barnes auf zu existieren, nur für den Fall.
    Danach begann er, das Modell der befestigten Hazienda zu bauen. Am anderen Ende der Stadt, mitten in Manhattan, hockte die kurzsichtige Mrs. Nguyen Van Tran über drei neuen Pässen.
    Man schrieb den 3. August 2001.

23
    Die Stimme
    W as man in New York nicht bekommt, gibt es wahrscheinlich nicht. Mit Böcken und einer dicken Sperrholzplatte aus einer Holzhandlung baute sich Cal Dexter einen Tisch, der fast das gesamte Wohnzimmer einnahm.
    Läden für Künstlerbedarf lieferten genug Farbe, um das Meer und das Land in zehn verschiedenen Tönen erstehen zu lassen. In Stoffgeschäften bekam er den grünen Fries für Wiesen und Felder. Hölzerne Bauklötze benutzte er für die diversen Häuser und Scheunen. In einem Bastlergeschäft erhielt er Balsaholz, Sekundenkleber und Motivklebefolien für Mauerwerk, Türen und Fenster.
    Die Villa auf der Spitze des Halbinsel baute er mit Legosteinen aus einem Spielwarenladen, und die Materialien für die übrige Landschaft lieferte ein wundervolles Fachgeschäft für Liebhaber von Modelleisenbahnen.
    Wer sich eine Modelleisenbahnanlage bastelt, möchte eine Landschaft mit allem, was dazugehört, mit Hügeln und Tälern, Durchstichen und Tunneln, Bauernhöfen und grasendem Vieh. Innerhalb von drei Tagen hatte Dexter die gesamte Hazienda maßstabsgetreu nachgebildet. Jedenfalls alles, was die Kamera aus der Luft eingefangen hatte. Vieles andere konnte er auf den Fotos nicht sehen: Fallen und Fußangeln, Sicherheitsschlösser und Ketten an den Toren, das Personal, die Gesamtstärke der Privatarmee, ihre Bewaffnung und alle Innenräume.
    Die Liste war lang, und die meisten diesbezüglichen Fragen ließen sich nur durch tagelanges geduldiges Beobachten klären.
Gleichwohl hatte er bereits einen Schlachtplan entworfen und sich entschieden, wie er hinein- und wieder herauszukommen gedachte. Er ging auf Einkaufstour.
    Stiefel, Dschungelbekleidung, Verpflegung, Seitenschneider, das beste handelsübliche Fernglas, ein neues Mobiltelefon... Er füllte damit einen Bergen-Rucksack, bis er annähernd vierzig Kilo wog. Und das war noch längst nicht alles. Für einige Besorgungen musste er in Bundesstaaten mit laxeren Gesetzen fahren, für andere in die Unterwelt hinabsteigen, wieder andere Waren bekam er ganz legal, allerdings nicht, ohne befremdliche Blicke zu ernten. Am 10. August hatte er alles beisammen, und auch seine ersten Ausweise waren fertig.
     
    »Hätten Sie einen Moment Zeit, Paul?«
    Kevin McBride steckte dienstbeflissen den Kopf durch den Türspalt, und Devereaux winkte ihn herein. Sein Stellvertreter hielt eine Landkarte der Nordküste Südamerikas von Venezuela bis Französisch-Guyana in der Hand. Er breitete sie aus und tippte auf das Dreieck zwischen den Flüssen Commini und Moroni, die Republik San Martin.
    »Ich vermute, dass er auf dem Landweg hineinwill«,

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