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Der raffinierte Mr. Scratch: Roman (German Edition)

Der raffinierte Mr. Scratch: Roman (German Edition)

Titel: Der raffinierte Mr. Scratch: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Poore
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Gelehrte unter ihnen, Künstler und Poeten! Vielleicht würde sie zur Erde kommen und wieder die Seine sein!
    Der Teufel erhob sich aus dem Staub und marschierte nach Ägypten hinein, fest entschlossen, seine Freundin zurückzugewinnen und die Zivilisationen der Erde so weit voranzubringen, dass sie auf den Himmel herabschauten.
    ***
    Er flüsterte den ägyptischen Mathematikern Dinge ein. Er arbeitete unter ihren Steinmetzen, und einige Zeit trug er sogar die Doppelkrone des Pharaos.
    Er bedrängte die Menschen.
    Er nötigte sie.
    Immer mehr.
    Sie waren ein uraltes, religiöses Volk und zu einem großen Teil abhängig von Furcht und Mysterium, also nahm er den Körper eines Löwen an, mit einem Menschenkopf, kauerte am Straßenrand und stellte den Vorbeikommenden Fragen. Sie gaben ihm den Namen Sphinx, und sie beteten ihn an und fürchteten ihn zugleich.
    Die Mission des Sphinx bestand darin, Ägypten klug zu machen, indem er dumme Menschen aufaß.
    Er stellte vorbeikommenden Reisenden Fragen, beispielsweise: »Wer ist klüger – ein weiser Mann oder ein Fisch?«
    Wenn der Reisende nicht sogleich »ein weiser Mann« antwortete, vielleicht, weil er clever erscheinen wollte oder eine verborgene Bedeutung witterte, fraß der Sphinx ihn auf. Auf diese Weise keulte er die Dummen und die Überheblichen und verbesserte den Genpool der Ägypter.
    ***
    Eines Tages, der Sphinx lauerte wie üblich am Straßenrand, kam ein Reisender in einem Umhang vorbei. Er hatte eine Kapuze übergeworfen.
    »Wer ist klüger?«, fragte der Sphinx den Reisenden. »Ein weiser Mann oder ein Fisch?«
    »Das ist eine Fangfrage«, antwortete der Reisende. »Die richtige Antwort lautet: eine weise Frau , denn Frauen sind die Weisesten aller weisen Dinge.«
    Die Stimme des Reisenden klang vertraut.
    Er schlug die Kapuze zurück und warf den Umhang ab, und darunter kamen Flügel zum Vorschein und ein Leib aus schimmerndem Licht.
    Arden.
    Sie paarten sich an Ort und Stelle, mitten auf der Straße.
    ***
    Ziemlich lange Zeit waren sie glücklich miteinander.
    Der Teufel hatte recht gehabt: Die Pyramiden und Kalender und alles beeindruckten Arden. Gemeinsam nahmen sie eine bescheidene Wohnung. Häusliches Leben war für beide etwas Neues. Und weil sie zur Abwechslung nur einander hatten und sonst nichts, saßen sie in Gärten oder spazierten über Basare.
    »So muss es sein, wenn zwei Leben sich zusammenfügen«, bemerkte Arden.
    Sie lagen gemeinsam im Bett. Es war später Vormittag, und sie lauschten den Booten und den Stimmen auf dem Kanal draußen vor dem Fenster. Der Teufel war glücklicher als je zuvor.
    Hätte jemand ihm in diesem Moment gesagt, Arden würde ihn wieder verlassen, er hätte nur gelacht.
    Jede Nacht saß er mit Nachbarn lange am Küchentisch bei Bier, Brot und Öl und unterhielt sich. Zuerst war es nicht ganz einfach für Arden, doch sie gewöhnte sich schnell daran, Fingerfood zu essen und Small Talk zu betreiben.
    Sie freundete sich mit einer frisch verheirateten jungen Frau namens Nabiri an, deren Mann Apoo eine gute Stelle bei den Priestern hatte und die Stimmung des Nil vorhersagte. Arden und Nabiri gründeten eine Art Frauenorchestergruppe. Es gab zwei Witwen mit Panflöten, Nabiri spielte die Oboe, und Arden sang. Jeden Dienstagabend übten sie, und draußen auf dem Kanal vor den Fenstern verweilten Schiffer und lauschten.
    Der Teufel freundete sich mit Apoo an und lehrte die Ägypter, was die Sterne in Wirklichkeit waren. Apoo begann an einem Kalender zu arbeiten. Der Teufel lehrte ihn Wetterkunde und zeichnete Tabellen, die den Regenfall mit dem Wasser in Verbindung brachten, das der Fluss führte. Nachdem sie dies mehr als ein Jahr betrieben hatte, machte Apoo eine Vorhersage.
    »Es wird eine schlimme Flut geben«, sagte er.
    Der Teufel pflichtete ihm bei.
    Apoo sammelte die Tabellen und Diagramme zusammen und rannte los, um die Priester zu warnen, die ihrerseits den Pharao und das Volk warnen würden. Doch schon kurze Zeit später war er wieder zurück und blickte müde und wie betäubt drein.
    »Sie haben mir nicht geglaubt«, sagte er zum Teufel. »Ich habe ihnen die Tabellen gezeigt und die Zahlen und die Wetterlage erklärt, aber sie haben es abgetan. Sie haben mich entlassen. Meine Hilfe ist im Tempel nicht mehr erwünscht.«
    Apoo ließ sich in einen Sessel sinken.
    Der Blick des Teufels verfinsterte sich.
    »Es geht offensichtlich um Geld«, sagte er zu Apoo.
    »Was geht um Geld?«
    »Du hast soeben einer Gruppe von

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