Der Rat der Planeten - Erweiterte und ueberarbeitete Gesamtausgabe der Space Opera
hatte lange, weit ausladende Arme und Beine und schien unbewaffnet. Seine Augen leuchteten rot und der Schädel war besonders gesichert.
»So also sehen sie aus, die Robomutanten des Admirals!« Deutlich hörbar fletschte der Kommandeur die Zähne, die bei einem Ikonier nie zu sehen waren. »Was aber ist so besonders an diesen Dingern?«
»Wir haben sie bisher nur von Weitem gesehen. Und wer mit ihnen zusammentraf, konnte nicht überleben. Sie sind wie Insektenschwärme, tauchen stets zu Tausenden auf. Sie gehen äußerst brutal vor.« Der technologische Berater war nah an das Kraftfeld herangetreten, um den Robomutanten genau betrachten zu können. »Die Röntgenbilder zeigen, dass es ein Gehirn besitzt, winzig klein«, flüsterte er.
Daana Por wollte etwas sagen, doch plötzlich schlug Faaso Rin um sich und schrie: »Löscht das Feuer! Ich verbrenne! Hilfe! Löscht das Feuer!« Er ging zu Boden und trat um sich. »Schluss damit! Ich verbrenne ...« Schlagartig war Ruhe. Der technologische Berater lag regungslos auf dem Boden, während die anderen bewegungsunfähig herumstanden. Auch Daana Por und Koor Zen sahen die Flammen und selbst Insaidia spürte die plötzliche Hitze des offenen Feuers. Alle brüllten durcheinander.
Mehrere Thronarios eröffneten das Feuer auf den Robomutanten, der nach wie vor vom Kraftfeld eingeschlossen war und sogleich in einem Funkenregen zerlegt wurde.
Sekunden später schleppten sich die Menschen und der ikonische Kommandeur aus dem Labor. Für Faaso Rin kam jede Hilfe zu spät.
*
Während sich die LORIAN dem Übergang vom Ersten zum Dritten Distrikt näherte, in dem Adam den Synus wusste, wurde es ruhig im Schiff. Das Raumschiff tauchte verhältnismäßig langsam in den dunklen Übergang ein und blieb schließlich ohne Antrieb in der schwarzen Materie steckten.
»Es ist schön dort«, flüsterte Malte plötzlich, der wie seine Schwester in einem der Sessel der Kommandozentrale kniete.
»Wirklich wunderschön«, bekräftigte Anna.
»Wo ist es schön?«, fragte Adam erstaunt.
»Im Synus«, flüsterten die Zwillinge gleichzeitig.
»Ihr seid schon dort?«, fragte Gladiola erstaunt. »Ich ... kann ... nicht ...« Adam hatte ihre Hand ergriffen. Im selben Moment fanden sich auch die Eltern im Synus wieder. Sie schwebten in einem hellen Nebel, der sich stellenweise öffnete und den Blick auf eine farbenfrohe Wolkenkugel erlaubte. Die Zwillinge schwebten gemeinsam auf die Kugel zu und kicherten dabei. Auch sie hielten sich an den Händen.
›Oh, sind die süß!‹, vernahmen sie die Gedanken einer Frauengestalt mit unglaublich langen Haaren, die sich aus der farbigen Kugel löste. ›Anna! Malte!‹
Die Kinder flogen um die Frau herum und betrachteten sie von allen Seiten. ›Bist du Amelia?‹, fragte Malte, ohne dass er sprach.
›Du bist bestimmt Amelia.‹ Auch Anna verständigte sich mit Gedanken. ›Papa hat uns viel von dir erzählt.‹
›Ach, hat er das?‹
Adam und Gladiola näherten sich. »Nun ist die Familie fast komplett«, stellte der Vater der Zwillinge fest.
›Du kannst es nicht lassen zu reden.‹ Amelias Abbild schwebte von einem zum anderen. ›Du bist ein richtiger Mann geworden, Adam. Und Gladiola eine wahrhaft stattliche Frau. – Aber eure Kinder ... Oh, sie sind euch so ähnlich!‹
›Ja, Amelia, das sind sie.‹ Adam versuchte, Worte in Gedanken zu fassen.
›Ihr kehrt dem Ersten Distrikt den Rücken?‹, fragte die ehemalige Kaiserin.
›Alyta hatte Kontakt mit unseren Zwillingen. Wie auch immer er es anstellte. Er zeigte ihnen eine Armee aus künstlichen Objekten. Mit ihnen will er am Synus vorbei, um die Erde heimzusuchen. Sie sahen auch Prinz Sinep ...‹
›Nein‹, unterbrach Amelia emotionslos. ›Mein Junge Sinep lebt nicht mehr. Alyta hat auch ihn ermordet. Nur das Gehirn meines Sohnes lebt noch. Doch es ist in Alytas Gewalt. Deshalb darf ich Sinep nicht bei mir haben. Er gehört zum Synus. Mir aber fehlen die körperlichen Fähigkeiten, etwas für ihn zu tun.‹ Bis dahin hatte nur Adam die Gedanken Amelias gehört. ›Nehmt euch in Acht vor Alyta. Er ist noch mächtiger geworden. Er ist hinterlistig und unberechenbar. Seine Kräfte sind gewaltig. Der Synus wird ihn nicht aufhalten können.‹
›Wenn selbst der Synus ...‹
›Der Synus ist ein Seniorenheim, nicht mehr und nicht weniger. Es ist wunderschön hier, ein Platz für die Ewigkeit. Doch ist er nicht allmächtig.‹
›Was sollen wir tun, Amelia?‹
› Du , Adam, du
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