Der Rat der Planeten - Erweiterte und ueberarbeitete Gesamtausgabe der Space Opera
den Anzug – und schon ist es verschwunden. Und brauchst du es, dann greifst du einfach danach. So kann niemand sehen, was du bei dir hast.« Er gab den Kindern, die mit offenen Mündern staunten, einen leichten Klaps auf den Po, dann ergriff er ihre Hände und sie gingen weiter zur LORIAN.
»Wer ist Daana Por?«, fragte Malte.
»Ja, wer ist Daana Por?«, wollte auch Anna wissen.
Der Vater lächelte und bewegte über Sensoren die Schwerkraftbühne, auf der sie standen. »Daana Por ist eine Feesin. Sie war Erster Offizier auf der LORIAN. Und wisst ihr was?« Er beugte sich zu den beiden hinunter, die seinen Worten lauschten. »Ich glaube, sie war in mich verliebt, obwohl ich noch ein Junge war. Aber erzählt eurer Mutter nichts davon. Sie war schon damals schrecklich eifersüchtig auf Daana Por, obwohl sie erst acht Erdenjahre alt war, genau wie ihr jetzt. – Nun rein mit euch! Und ab in die Betten!«
*
»Kapitän? Unsere Aufklärer melden ein feindliches Schiff. Der Transporter bringt Nachschub für die Besatzungstruppen.« Faaso Rin, der ehemalige technologische Berater des kaiserlichen Hauses, gehörte seit mehr als drei Feesenjahren den geheimen Dissidenten an. Er tat seinen Dienst als Offizier auf der SOMSOK, einem kleinen Zerstörerraumschiff der Feesen, das stets vor den Truppen der Alyta-Armee zu flüchten wusste.
Koor Zen, Kapitän des Zerstörers, hatte kurzen Blickkontakt mit Daana Por, die nach wie vor Erster Offizier in seinen Diensten war. »Wir gehen vor – wie immer«, sagte er schließlich. »Lasst das Halische Gas auf mein Zeichen hin entweichen. Die Minen klar zum Transport! Nehmen wir Kurs auf das Schiff des Admirals!«
Ein Aufbäumen ging durch den Zerstörer, alle rannten an ihre Plätze. Die Geschwindigkeit erhöhte sich augenblicklich.
»Das Halische Gas freigeben ... jetzt!«, rief Koor Zen.
Nur Sekunden später verkündete Daana Por: »Wir sind unsichtbar! Kontakt in drei Minuten. Geschwindigkeit gleichbleibend zwei Eel!«
»Versucht, einen von ihnen zu erfassen! – Drei Minen zum Transport auf das feindliche Schiff ... jetzt!«
Per Intermolekulartransporter wurden die scharfen Minen auf dem Transporter des Admirals verteilt.
»Die Geschenke sind raus!«, rief Daana Por lächelnd.
»Volle Geschwindigkeit!«, erklang der Befehl des Kapitäns.
Alle hielten sich irgendwo fest. Eine halbe Sekunde später löste sich der Transporter der Alyta-Armee in seine Bestandteile auf. Eine Flutwelle von Molekülen breitete sich im All aus, die SOMSOK erhöhte ihre Geschwindigkeit, schüttelte notgedrungen das Halische Gas ab und wurde wieder sichtbar. Eine Welle holte den Zerstörer ein. Für mehrere Minuten wurde das Raumschiff durchgerüttelt, so dass die Fugen knirschten und knarrten. Ruhe kehrte erst wieder ein, als die SOMSOK in den Orbit des sechsten Planeten des Feesensystems eintrat. Das Versteck der geheimen Dissidenten lag auf Kuus – einem kleinen Planeten mit hochgiftiger Atmosphäre.
Der Zerstörer landete im dicken Quecksilbernebel, der die untere Schicht der Atmosphäre ausfüllte. Er wurde in einen Hangar gezogen, der sich hermetisch abriegelte, und von außen gereinigt.
Auf einer Schwerkraftplatte flog die Besatzung in die Zentrale der Rebellen. Sie stiegen von ihrem schwebenden Gefährt und die Schleusen schlossen sich augenblicklich.
Der Kommandeur der Dissidenten, ein Ikonier, erhob sich aus einem unförmigen Sessel.
Koor Zen nahm die Hände zur Begrüßung über den Kopf. »Kommandeur Insaidia!«, rief der Kapitän der SOMSOK. »Ich melde die Zerstörung eines feindlichen Transporters beim Anflug auf Fees-Eins.«
Der Ikonier, ehemals Vizeadmiral unter Admiral Alyta, schüttelte sich zustimmend. »Und«, er sabberte beim Reden, »konntet ihr eines der Objekte aus Admiral Alytas Schiff holen?«
»Ja, Kommandeur. Es befindet sich bereits im Labor. Faaso Rin wird es schnellstens untersuchen.«
Das Sabbern des Ikoniers verstärkte sich. »Ich will dabei sein!«, rief er. Und schon bewegte er sich auf seinen Tentakeln vorwärts, gefolgt von einigen Thronarios, die durch ihr blaues Leuchten bewiesen, dass auch sie einst zu den Rittern des Groo, Bestandteil der Leibwache der Kaiserin, gehört hatten.
Zen nickte Daana Por zu. Schon bald standen alle im Laborkomplex. Eingeschlossen von einem Kraftfeld stand das fremde Objekt im Zentrum des Raumes.
Insaidia umkreiste das Wesen mehrfach. Es war aus einer metallischen Legierung gefertigt, dem Menschen nachempfunden,
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