Der Rat der Planeten - Erweiterte und ueberarbeitete Gesamtausgabe der Space Opera
genau beobachtet wird. Wir vermuten, dass er auf der Seite des Admirals steht.«
»Das vermuteten wir auch seit Langem«, erwiderte der Roboter. »Insaidia wird bereits beobachtet.«
Adam zwang sich ein Lächeln ins Gesicht. »Wie sieht das Protokoll aus?«
Leicht in den Knien federnd lief der Kybernetic zu einer Konsole. »Euer Thronario hat nun Verbindung zu den Prozessoren unserer kybernetischen Anlagen. Er kann uneingeschränkt unseren Arbeitsspeicher benutzen. Er wird Euch über all unsere geplanten und durchgeführten Aktivitäten unterrichten können.«
»Zugang bestätigt«, meldete Heeroo.
»Ich danke dir. Du kannst jetzt gehen.«
Der Kybernetic verneigte sich leicht und verließ den Raum.
Heeroo leuchtete dunkelblau. »Ihr Wissen ist gigantisch«, summte er monoton. »Sie vertrauen uns sehr, ich habe Zugriff auf all ihre Speicher.«
»Übernimm dich nicht, Heeroo. Und übertreib es nicht. Du musst jetzt nicht alles downloaden, was sie gespeichert haben. Sag mir, was als Nächstes geplant ist.«
»In dreißig Minuten findet ein Treffen mit dem Stab der Präsidentin Norana statt. Das Protokoll sieht ein Essen, die Vorbereitung des morgigen Treffens des Rates und ein persönliches Gespräch zwischen dir und der Präsidentin vor.«
»Gut. Dann mach ich mich jetzt frisch. Während das Treffen stattfindet, lässt du mit Hilfe der Kybernetics den Lecoh-Legionär überprüfen, der Insaidia begleitet«, legte Adam fest. »Und nun erklärst du mir bitte, wie ihre Duschen funktionieren.«
*
Anna und Malte hielten die Luft an, Efzet hatte das nicht nötig. Ringsum versank alles in einem zunehmend dichter werdenden weißen Nebel. Für einen Moment wurde es den Zwillingen furchtbar schlecht, ein kurzer Schüttelfrost folgte und rauschender Druck legte sich auf ihre Ohren. Doch sogleich begann sich die weiße Suppe um sie herum aufzulösen.
Sie waren auf dem Planeten FV1 angekommen, dort, wo Adam, der Vater der Zwillinge, einst in einem von Kaiserin Amelia organisierten Versuch entstanden war und mit seinen synusischen Fähigkeiten das Licht jener Welt erblickt hatte. Von diesem Licht war jedoch nicht mehr viel vorhanden. Ohne Rücksicht auf Verluste produzierten hier seit Jahren Maschinen andere Maschinen. Abgase und Industrieschmutz hatten die Atmosphäre längst verpestet, Lebewesen gab es schon seit dem Angriff der Ikonier auf den Planeten Heimat, wie ihn seine einstige Bevölkerung zu nennen pflegte, nicht mehr.
Die drei Ankömmlinge fanden sich genau am geplanten Zielpunkt wieder, hinter einer Wand, die einen äußerst hohen Turm umgab. Die Masken der Zwillinge schützten einerseits vor den giftigen Dämpfen, andererseits sollte es Admiral Alyta nicht möglich sein, die beiden synusischen Gehirne aufzuspüren.
»Deckung!«, summte Efzet und schwebte weit hinab hinter die Mauer.
Ein gigantisches Tor öffnete sich mit lautem Schnarren und gab einer Horde von Transportmaschinen den Weg frei, die über eine Rampe dicht neben dem Turm die Oberfläche erreichten und auf einem unbefestigten Weg lärmend und in einer Reihe davonfuhren.
Schwebend folgte das Thronario den Zwillingen, die sich dicht an der Wand entlang bewegten und durch das gerade noch geöffnete Tor den Raum innerhalb der Mauer erreichten.
Zunächst versteckten sie sich hinter einem Erdhügel. Der Turm besaß keinen sichtbaren Eingang.
› Wir müssen über die Rampe hinein ‹ , dachte Malte und lief bereits los.
Das Mädchen hatte seine Gedanken vernommen und folgte ihm dicht auf den Fersen. Die Rampe führte in ein Katakombensystem unter der Oberfläche. Es ging steil hinunter, Malte verlor den Halt und rutschte auf dem Hosenboden weiter. Ringsum war es düster, es gab nur wenige Lampen.
Efzet sondierte die Lage.
»Wir müssen in den Turm«, flüsterte Malte und rieb sich den Po. »Die Zeichen kamen direkt aus dem Turm.«
»Folgt mir!« Das Thronario leuchtete kräftiger, so dass die Kinder den unebenen Boden erkennen konnten. Die Schächte waren geräumig. Metallkonstruktionen sorgten für Stabilität. Überall waren Kettenspuren zu sehen.
Sie liefen einen gekrümmten, leicht abfallenden Gang entlang, viele hundert Meter, bis eine stählerne Wand den weiteren Weg versperrte.
»Und jetzt?«, fragte Malte.
»Die Stahlwand ist beweglich, sie lässt sich versenken. Doch die Mechanik wird von einem anderen Ort aus angetrieben«, erklärte Efzet.
»Scanne die Wände!«, forderte der Junge.
Während Anna die Augen schloss, drehte
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