Der Rat der Planeten - Erweiterte und ueberarbeitete Gesamtausgabe der Space Opera
sich Efzet langsam im Kreis. »Ich kann nichts entdecken«, offenbarte das Thronario.
»Es muss aber was da sein!« Maltes Stimme war laut, sie hallte durch den Schacht.
Seine Schwester öffnete wieder die Augen. Sie lief zur Mitte der Metallwand, drehte sich um hundertachtzig Grad und ging dann langsam in den Schacht zurück. Sie schlug die Richtung ein, aus der sie gerade gekommen waren. »Logisch!«, rief sie schließlich und blieb stehen.
Malte rannte, doch Efzet war eher bei dem Mädchen, das auf einen biegsamen, jedoch derben Draht zeigte, der fünfzig Zentimeter aus dem Boden ragte. Der Bruder bewegte den Draht hin und her und drückte ihn schließlich mit einem Fuß auf den Boden. Doch es rührte sich nichts.
»Wir brauchen Metall«, erklärte Anna. »Sie fahren mit ihren eisernen Maschinen darüber und lösen einen Kontakt aus, so dass sich das Tor öffnet. Ganz logisch – nicht wahr?«
Malte verzog das Gesicht. »Efzet, bist du aus Metall?«
»Ein wenig schon«, erklärte das Thronario.
»Dann nimm Anlauf und ramm den Kontakt!«
Efzet flog drei Meter zurück und holte Schwung. Im Flug drückte er den Draht zum Boden. Ein ohrenbetäubendes Geräusch signalisierte, dass die Stahlwand im Boden versenkt wurde.
Sogleich rannten die Kinder los. Ihnen blieb genügend Zeit, den Flur hinter der Schleuse zu erreichen, bevor sich der Durchgang wieder schloss. Sie hasteten weiter. Erneut folgten sie dem gekrümmten, abfallenden Gang, der sie spiralförmig zu einem Zentrum führte, wo sie den Fuß des Turmes vermuteten.
Efzet flog eine Kurve und verharrte. Vor ihm gabelte sich der Schacht. Ein breiter Schacht führte weiter abwärts und nach links, ein deutlich schmalerer verlief waagerecht und geradeaus. Auf dem Boden des schmalen Schachts waren nun Spuren von Robotern zu sehen, da Efzet den feuchten, schlammigen Weg ausleuchtete. Vorsichtig glitt das Thronario in diesen Schacht hinein, Anna und Malte folgten. Nach wenigen Metern glitt der Junge im Schlamm aus und riss die Schwester mit sich. Als sie wieder standen, blickten sich beide an und lachten, denn der rötlich-braune Schlamm klebte an ihren Anzügen.
»Los, weiter!« Je tiefer sie in den Schacht hinabstiegen, umso nasser wurde es um sie herum. Schließlich wateten die Kinder bis zum Hals im Wasser.
Der Schacht führte weiter abwärts, und deutlich war zu erkennen, dass zehn Schritte weiter das Wasser bis zur Decke reichte.
»Eine Sackgasse«, stellte Efzet fest. »Darf ich darauf hinweisen, dass ich nicht permanent mit Wassermolekülen in Verbindung kommen darf? Es würde meinen Schaltkreisen schaden.«
Anna planschte mit den Händen im Wasser. »Da unterscheiden wir uns grundsätzlich, Efzet. Ich fühle mich jedenfalls wohl im Wasser.« Die Menschen auf Aurus, zu denen auch Gladiola gehörte, lebten in Symbiose mit dem flüssigen Element. »Ich schaue nach, wohin der Schacht führt.«
Bevor Malte etwas erwidern konnte, war Anna unter der Wasseroberfläche verschwunden. In dieser Hinsicht hatte der Junge seine Zwillingsschwester oft beneidet, denn als sie noch auf der irdischen Insel gelebt hatten, hatte Anna ihm oft von ihren unglaublichen Begegnungen tief unten im Wasser des Ozeans erzählt.
Minuten vergingen und Anna kehrte nicht zurück. Malte wurde unruhig und wartete auf ein Zeichen. Nach einer Stunde empfing er endlich ihre Gedanken.
› Ihr werdet es nicht glauben ‹ , teilte Anna ihm mit, › ich bin im Turm. Es war ein langer Unterwasserweg, ihr schafft das nicht. ‹
»Sie ist im Turm«, erklärte Malte, so dass auch Efzet Bescheid wusste. Er lief wieder zurück, bis er aus dem Wasser heraus war, und setzte sich auf den schlammigen Boden. Malte schloss die Augen, als würde er schlafen. Endlich sah er die Schwester, die nun vor einem offen stehenden Aufzug stand, der rostig, alt und verwittert war. Sie sah hinauf in den unglaublich hohen Turm, nahm ihren Letonator zur Hand und betrat vorsichtig die Kabine.
Siege und Niederlagen
Komsomolzev deaktivierte seinen Letonator und schaute sich um. Die Pfütze aus geschmolzenen Robomutanten war zu einem knirschend erkalteten Damm angewachsen. In dem Raum hinter ihm lagen die Dissidenten, von denen die meisten ohnmächtig waren. Sogleich machte sich der Kandare daran, den Menschen zu helfen. Mit einem Blick auf das Hologramm erkannte er, dass auch die Grooritter ihre Aufgabe erfüllt hatten.
»Masken, wo wir sie finden?«, fragte er einen der Dissidenten, der bei Bewusstsein war.
Der
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