Der Rat der Planeten - Erweiterte und ueberarbeitete Gesamtausgabe der Space Opera
»Abgesandte des Rates der Planeten!« Er unterbrach sich selbst für einen Moment. Er hatte mehrere Logen der Ikonier entdeckt. Sie befanden sich ihm gegenüber in den unteren Reihen. »Bevor ich meine Rede fortsetze, verlange ich, dass die hier anwesenden Ikonier aus dem Saal entfernt werden! Man soll sie verhaften und verhören!«
Zunächst herrschte betretenes Schweigen im Saal, dann wurden erste Stimmen laut. Einige gaben Adam recht, andere wendeten sich dagegen.
Kybernetics kreisten die Logen der Ikonier ein.
»Es spricht Esendor von Rook!«, rief einer der Ikonier, der sich zuvor erhoben hatte. »Kaiser Adam bezichtigt alle Wesen meiner Rasse gleichermaßen. Er tut damit Unrecht! Viele Ikonier kämpfen seit Jahren gegen Alytas Expansionspolitik! Auch wir mussten flüchten vor ...«
Esendors Rede wurde vom Kaiser abgewürgt. »Esendor von Rook?«, fragte Adam mit ironischem Unterton. »Ha! Rook!«, donnerte seine Stimme. »Ist das nicht der Planet am Rande des Zweiten Distrikts? Der Planet, auf dem sich terroristische ikonische Banden zusammenrauften, um nichtsahnende Menschen von ihren Schiffen zu entführen, sie gleich Sklaven auf Rook zum Arbeiten zu zwingen oder die entführten Menschen einfach wie Vieh an andere Menschenhändler zu verkaufen? Sind es nicht eben die, die meine Familie entführten – zwei kleine wehrlose Kinder und ihre Mutter? Sind es nicht eben die, deren Händler meine geliebte Frau, die Kaiserin Gladiola, schwer verletzten? Über ihren Zustand weiß ich bis jetzt nichts Genaues. Esendor, du bist kein Abgeordneter mehr! Du bist Gefangener der Dissidenten! Du bist ein Bestandteil des ikonischen Abschaums, den ich ausrotten werde, denn erst dann kann es Frieden im Universum geben!«
»Aus dir spricht Hass!«, rief Esendor. »Ich habe mit den Seemlern nichts gemeinsam! Auch ich habe sie bekämpft! Und es sind genügend Menschen unter ihnen!«
»Verhaftet endlich diese Ikonier! Das ist ein Befehl des Kaisers!«
Große Unruhe herrschte, Schreie erklangen:
»Ja, verhaftet sie!«
»Wir wollen nichts mit den Ikoniern zu tun haben!«
»Stellt sie vor ein Gericht! Sie wollten Norana töten!«
»Besser, ihr vernichtet sie gleich!«
Die Kybernetics griffen zu. Ihre Waffen bauten Felder um die Ikonier auf, so dass diese bewegungsunfähig waren.
»Wir benötigen kein Gericht!«, brüllte Adam. »Wir schaffen einen Platz der Verbannung! Einen Planeten, von dem es kein Entrinnen gibt! Kein Ikonier wird jemals wieder einem Menschen Leid antun können!« Seine Stimme war laut und zornig. »Abgesandte des Rates der Planeten! Hört die Worte des Kaisers! Das Versteck der Dissidenten auf Kuus wurde von Alytas Truppen angegriffen! Insaidia hat das Versteck verraten! Er hat einen feigen Anschlag auf die Präsidentin und auf die Delegation des Kaisers ausgeführt und ist auf der Flucht! Ich verlange, dass Insaidia gejagt wird, in allen Distrikten und von allen Menschen!« Zustimmend grölten die verbliebenen Ratsmitglieder während der kurzen Pause, die Adam sich gönnte. »Ihr sollt wissen, dass ich noch heute alle Kräfte bündeln werde, um dem Treiben Alytas und seiner künstlichen Schwadronen ein Ende zu bereiten! Lasst euch nicht täuschen, die Ikonier stehen nach wie vor zu Admiral Alyta! Wir müssen sie und die Robomutanten vernichten, und wir müssen die uns zustehenden Gebiete befreien! Wir beginnen mit Fees und meinem früheren Heimatplaneten FV1! Lasst uns vereint handeln! Stellt all eure Schiffe und Soldaten zur Verfügung! Gemeinsam sind wir stark!«, brüllte Adam. »Es lebe der Rat der menschlichen Planeten!«
Der gesamte Saal bebte. Zustimmende Schreie ertönten, ebenso Flüche gegen Alyta, die Robomutanten und auch gegen die Ikonier. Einige warfen mit Gegenständen nach den Ikoniern, die gerade abgeführt wurden.
Norana indes hatte ihre Loge bereits verlassen.
*
»Sind die irdischen Sprachmuster aktiviert?« Aniratak saß in einem der riesigen Ikoniersessel auf der Brücke der SOPHISMA. Die Geschwindigkeit des Schiffes verringerte sich bereits. »Es sollte besser sein, wir informieren sie über unser Kommen. – Können wir übertragen?«
Einer der Universen gab das Zeichen und Falima stellte sich unter das Übertragungsmodul. Er wurde erfasst und sein Hologramm wurde auf die Erde projiziert. Was seine Augen dort sahen, zeigte ein Monitor auf der SOPHISMA.
Das Hologramm baute sich in einem kleinen Raum auf.
»Ich bin Falima von Universus«, sagte der alte Mann betont.
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