Der Rat der Planeten - Erweiterte und ueberarbeitete Gesamtausgabe der Space Opera

meine Hilfe benötigen. Ruhemodus in fünf ... vier ... drei ... zwei ... eins ... jetzt!« Er zog die Greifer ein und verharrte.
    »Ein merkwürdiges Gerät«, stellte Kuusoo fest. »Ich übertrage jetzt an Heeroo, was vorgefallen ist.« Eine Sekunde später summte Kuusoo: »Oh ...«
    Die Dissidenten betrachteten ihn abwartend und Komsomolzev fragte: »Was – so?«
    »Eine höchst unschöne Geschichte. Auf die Delegation wurde ein Anschlag verübt. Auslöser war ein Lecoh-Legionär Insaidias. Bei diesem Anschlag wurden Koor Zen und Daana Por vernichtet. Der Kaiser konnte wiederhergestellt werden.«
    »Hergestellt sie ihn haben? Und mit Thomas Schmitts was ist?«, fragte Komsomolzev wütend.
    »Er wurde ebenfalls repariert.« Kuusoo flog näher an den Kandaren heran. »Es tut mir leid und macht mich betroffen, was geschehen ist. Der Kaiser verlangt, dass keinem Ikonier zu trauen ist.« Das Thronario schwenkte zu Sirena. »Ausgenommen natürlich dir.«
    In diesem Moment ging überraschend ein mächtiges Getöse durch das Schiff. Die Luke schloss sich, die Triebwerke zündeten. Das Schiff nahm eine starke Schräglage ein, so dass Komsomolzev und die Dissidenten stürzten. Sekunden nur vergingen, ein hoher Druck herrschte, dann verließ das Schiff den Orbit von Kuus und schlug einen direkten Kurs zu Fees ein.
    »Achtung! Kontrollkommunikation!«, rief Kuusoo zu allem Überfluss.
    Die Menschen versteckten sich so gut es ging, während eine Gegenstelle Kontakt mit dem Schiff der Robomutanten aufnahm. Der defekte Roboter war zu sehen, die Kommunikation erfolgte über den Bordcomputer.
    »Kontrollkommunikation beendet!« Wieder war es Kuusoo, der Entwarnung gab.
    Vor der Steuerung sortierten sich die Dissidenten. »Kannst du die visuelle Kommunikation stören?«, fragte Peen Fah, einer von ihnen.
    »Kozabim müsste es können. Er hat von Adam diesbezüglich viel gelernt«, antwortete Kuusoo und schwebte zu dem Roboter, der gleichgültig in einer Ecke klemmte. »Aufwachen, Kozabim!«
    Der startete sein Betriebssystem aus dem Ruhemodus und war sofort bereit. »Mir scheint, ich bin eine äußerst wichtige Person geworden. Womit kann ich dienen?«
    »Schalte die visuelle Kommunikation aus«, sagte Peen Fah. »Wenn du es kannst.«
    »Es gibt nichts ...«, begann der Roboter, wurde jedoch jäh unterbrochen.
    »Tu es einfach, Kozabim!«
    »Nun ja. Man könnte auch ›bitte‹ sagen.« Kozabim eilte in großem Bogen um den Robomutanten, der saftlos vor dem Kommunikator stand, und fuhr seinen rechten Greifer aus. Unter der Konsole fand er einen Eingang ins Schiffsystem. Sein Kopfsegment drehte sich einige Male hin und her. »Bitteschön! Befehl ausgeführt«, plärrte er.
    »Wir fliegen wohin genau?«, fragte Komsomolzev, der neben Kozabim stand.
    »Entschuldigung. Mein Zufallsgenerator sortiert deine Worte. – Die Zielkoordinaten liegen im Planquadrat 281-7-C, genau auf dem Planeten Fees-Zwei.« Vorsichtig löste Kozabim die Steckverbindung.
    »Fees-Zwei?«, fragte Peen Fah erstaunt. »Das Schiff fliegt also zu unserem Produktionsplaneten.«
    »Aufräumen wir vielleicht dort können mächtig«, schlug Komsomolzev vor.
    »Aber ohne Gewalt, wenn ich bitten darf.« Kozabims Membrane gluckste merkwürdig. »Die Aktionen auf Kuus liegen mir noch schwer im virtuellen Magen. Die armen fehlgeleiteten Robomutanten sind schließlich auch nur Roboter. Und wahrscheinlich haben auch sie eine Seele.«
    Komsomolzev klopfte mit den Fingerknöcheln auf Kozabims Kopfsegment. »Nicht die Ruhephase du machen wolltest?«
    »Ich sehe schon, hier werden meine außergewöhnlichen Fähigkeiten nicht geschätzt.« Kozabim rollte beleidigt in die Ecke.
    »Bleib in Bereitschaft«, schlug Kuusoo vor. »Wir benötigen deine Fähigkeiten ganz bestimmt noch.«
    Das Kopfsegment des Roboters fuhr ein Stück aus dem Rumpf. »Wenigstens einer, der mein wahres Inneres erkennt. Immerhin bin ich nicht irgendein kybernetisches Objekt zur allgemeinen Betreuung interstellarer Missionen. Meine Herstellungsbezeichnung 2022 K3 besagt, dass ich zur dritten Generation gehöre ... Immerhin: Ich habe einen Datenspeicher von ...«
    »Halt endlich die Klappe!«, fuhr Komsomolzev dazwischen.
    »Oh, oh«, stellte Kozabim fest. »Ich habe gerade deinen ersten vernünftigen Satz aufgezeichnet ...« Dann endlich schwieg er.

    *

    Anna kroch auf allen Vieren in den kleinen Raum, erhob sich und ging augenblicklich wieder in die Knie. Sie drückte ihre beiden kleinen Fäuste gegen die