Der Rat der Planeten - Erweiterte und ueberarbeitete Gesamtausgabe der Space Opera
»Ich grüße die Menschen der Erde.«
Der ebenfalls bereits gealterte Erdenmensch näherte sich dem Hologramm bis auf einen Schritt. »Mein Name ist Samuel Simon, zweiter Präsident der Irdischen Intergalaxialen Vereinigung. Ich stamme vom Planeten FV1.«
Falima deutete eine Verbeugung an. »Wir sind mit einem ikonischen Schiff auf dem Weg zur Erde und werden diese in wenigen Stunden erreichen. Wir kommen in friedlicher Absicht und sind Verbündete des Kaisers Adam. Ich will mich kurzfassen, so dass ihr die notwendigen Vorbereitungen treffen könnt. Wir haben mehrere Schwerverletzte an Bord. Eine dieser Personen ist Kaiserin Gladiola, Adams Frau.«
Simons Gesicht verblasste. »Gladiola? Was ist mit ihr? Und was ist mit den Zwillingen? Geht es ihnen gut? Was ist mit Thomas Schmitts und mit meinem Freund Juri Komsomolzev? Was ist geschehen? Herrscht Krieg im Universum?«
»Gladiola geht es sehr schlecht, sie wurde durch die Waffe eines Thronarios schwer verletzt. – Ja, es herrscht Krieg im Universum. Was mit deinen Freunden geschehen ist, kann ich nicht sagen. Die Zwillinge sind auf FV1 und erledigen einen strategisch wichtigen Auftrag.«
»Wir ... Es ...« Samuel Simon sah von einem seiner Kollegen zum anderen. »Euer Schiff soll hier landen. Unser Institut bietet die besten Voraussetzungen. Der Kontinent nennt sich Australien. – Sonja Esther ... Ich werde sie holen lassen. Sie ist Biologin und Ärztin, sie kennt sich mit der besonderen Menschenform der Aurianer bestens aus. – Wir informieren die Erdüberwachung. Man wird euch einen Code senden, so dass ihr durch das Geflecht unserer Satellitenüberwachung gelangt.«
Erneut verbeugte sich Falima. »Ich freue mich darauf, die Menschen der Erde persönlich kennenzulernen.« Das Hologramm löste sich auf.
»Wir müssen etwas tun!« Simon bewegte sich hastig, was er in den vergangenen Jahren fast verlernt hatte. Er nahm ein mobiles Telefon zur Hand und wählte eine Kurzwahlnummer. Während der Ruf hinausging, tippte Simon etwas in seinen Computer. »Emma? Bist du das?«
Emmanuel Tämmler, mittlerweile einundvierzigjährig, noch immer korpulent und mit Sonja Esther liiert, hielt seine fünfjährige Tochter an der Hand. »Wer denn sonst?«
Simons Stimme zitterte. »Wir haben Kontakt, Emma! Wir haben wieder Kontakt!«
Tämmler ging in die Knie und hob das Töchterchen hoch, während er mit der anderen Hand das Telefon hielt. »Was sagst du?«
»Ein Schiff ist auf dem Weg ... Ich brauche Sonja hier ... Gladiola ist schwer verletzt ...«, stammelte der frühere Studienlehrer Tämmlers.
»Papa, wer ist das?«, fragte das Mädchen.
»Pst!« Tämmler lief los und seine Schritte wurden immer schneller. »Sonja hält gerade einen Vortrag. Ich ... Bleib dran!« Er rannte durch einen Park und das Kind musste sich an seinem Hals festklammern. Dann eilte er eine Treppe hinauf in die Vorhalle eines großen Gebäudes. Eine weitere Treppe folgte, dann ein langer Gang und schließlich eine Tür. Tämmler riss sie auf und wurde von zweihundert Augenpaaren angestarrt. Seine Tochter natürlich ebenso, die sogleich den Studenten im Vorlesungssaal die Zunge entgegenstreckte.
Sonja Esther stand vorn an einem Pult und hielt einen Vortrag. Erst der Ruf »Mama!« unterbrach ihren Redefluss. Das Mädchen kämpfte sich frei und rannte unter den grinsenden Blicken der Studenten nach vorn.
Währenddessen versuchte Sonja Esther per Blickkontakt, den Grund der Unterbrechung zu erfahren.
»Wir bekommen Besuch!«, rief Tämmler laut. »Du musst morgen früh in Australien sein!«
Die Biologin sah mit ihren einunddreißig Jahren unverändert attraktiv aus. Ihre Figur, das lange helle Haar und ihr Busen waren für irdische Verhältnisse äußerst delikat. »Jonny!« Sie rief einen jungen muskulösen Mann mit eng geschnittenem Hemd zu sich. »Sie übernehmen!« Sie zeigte auf eine Stelle in ihrem Vortrag, schnappte mit der einen Hand ihre Handtasche, mit der anderen die Tochter und verließ mit Tämmler den Saal.
»Wer ist Jonny?«, fragte Tämmler.
Sonja Esther grinste. »Sieht gut aus, oder? Er ist mein Dozent.«
»Verbringst du viel Zeit mit ihm?« Die Eifersucht in Tämmler sprach Bände.
»Oh ja. Jede freie Minute. – Los, erzähl schon, Emma!«
Tämmler fiel ein, dass Simon noch am Telefon wartete. Er reichte es seiner Frau. »Frag Samuel selbst!«
*
Während Malte unten im Schacht saß und darauf warten musste, dass die Pumpen den Wasserspiegel allmählich senkten, flog
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